Der abgehalfterte Abrissunternehmer Scott soll das Haus eines zwielichtigen Geschäftsmanns in einer verlassenen Siedlung außerhalb der Stadt plattmachen. Als er und seine hörgeschädigte Tochter Jane am Ort des Geschehens mitten in der Wüste New Mexicos ankommen, werden sie vom Soziopathen Vic und seiner hitzköpfigen Freundin Lola mit vorgehaltener Waffe gezwungen, die Terrasse des Hauses auszuheben. Wonach sie graben sollen, wird ihnen nicht verraten. Eine Flucht scheint unmöglich, doch Scott weiß genau: Wenn er und Jane nicht bald entkommen, werden sie diesen Auftrag nicht überleben …
Es gibt unzählige Filme, die weder besonders markant noch besonders großartig sind und zu dieser Sorte gehört auch Dig or Die. Mit annehmbaren Actionszenen, zwei gewöhnlichen Psychopathen und fast durchgängig passiven Opfern, reitet der Film eher auf der Welle der Mittelmäßigkeit, statt den ganz großen Wurf zu landen. Man darf ihm trotzdem nicht die Fähigkeit absprechen, ein paar vielversprechende Funken zu versprühen. Es ist kein riesengroßer Blockbuster, aber auch kein Totalausfall. Dig or Die zeichnet ein schräges Psychopathenpaar als Figuren und die beiden Schauspieler Emile Hirsch (Son) und Liana Liberato (Scream VI), die das Psychopärchen verkörpern, können eigentlich ganz gut schauspielern. Schwierig wird es nur, wenn man sie mit anderen Psychopärchen der Filmgeschichte vergleicht, wie Bonnie und Clyde oder Mickey und Mallory aus Natural Born Killers, deswegen sollte man den Drang zu vergleichen möglichst unterdrücken, weil die Figuren aus Dig or Die diesem Vergleich nicht standhalten können. Es ist aber auch echt schwer mit solchen Größen mitzuhalten.
Insgesamt erzählt Dig or Die eine schlichte Geschichte, die so günstig wie möglich umgesetzt wurde und ungeachtet mancher Logiklöcher einigermaßen passabel über die Bühne gebracht wurde. Es wird zwar am Ende aufgeklärt, warum die Opfer Scott (Thomas Jane, The Last Son) und Jane (Harlow Jane, Texas Rising) gezwungen waren zu graben, aber so ganz erschließt sich der Sinn trotzdem nicht, wenn man die ganze Geschichte Stück für Stück auseinandernimmt. Nicht alles ist nachvollziehbar, beispielsweise verweisen die Protagonisten auf die Nachbarn, die sie bei den nächtlichen Ausgrabungen hören könnten, obwohl man in der Totalen eigentlich nur Wüste sieht und weit und breit keine Nachbarhäuser zu sehen sind, aber im weiteren Verlauf des Films erkennt man weiter weg, tatsächlich etwas, das als ein Nachbarhaus angedacht sein könnte. Im ersten Moment ist man aber trotzdem verwundert über die große Besorgnis, die Nachbarn zu stören, weil nur die kahle Wüstenumgebung gezeigt wird.
Was man sich am meisten gewünscht hätte, wäre mehr Aktivität seitens der Opfer und mehr Bereitschaft sich zur Wehr zu setzen. Über weite Strecken des Films läuft für die Psychopathen alles ziemlich glatt, schon viel zu glatt und man hätte an der einen oder anderen Stelle schon etwas einbauen können, was sie mehr zum Verzweifeln bringt, um ihre Psychoseite noch mehr zu enthüllen. Nichtsdestotrotz ist der Showdown durchaus interessant gestaltet und nicht jeder Film muss unbedingt ein Meisterwerk werden. Deswegen sollte man bei Dig or Die nicht zu tief nach den Fehlern graben, denn oberflächlich betrachtet ist der Film schwer in Ordnung.
Fazit
„Dig or Die“ ist im Großen und Ganzen ein durchschnittlicher Actionfilm, der nicht immer logisch erscheint, aber trotzdem nicht langweilt. Zugegeben, mehr Action hätte dem Film nicht geschadet, sondern ihn aufgewertet, doch wer nicht zu tief gräbt, wird auch nicht enttäuscht.
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