Bei einem Turnier zwischen den größten Kung-Fu-Meistern, gelingt es Tang How Yuens Meister den Sieg zu erringen. Doch plötzlich taucht Chung-Chen Quen auf und will ihm den Sieg streitig machen. Bei dem darauffolgendem Duell gewinnt Quen und verletzt seinen Gegner tödlich. Yuen schwört daraufhin unerbittliche Rache. Als der Sieger später zurück in sein Dorf kommt, begeht seine Frau aus Schande Selbstmord. Sie weiß, dass ihr Mann den Meister nur aus Eifersucht getötet hat. Quen kann mit dieser Bürde nicht Leben und trennt sich aus Schmach ein Bein ab. Drei Jahre später ist Yuen endlich so weit, um sich seinem Schicksal zu stellen. Doch als er seinem gebrechlichen Gegner gegenübersteht, kann er die Rache doch nicht vollziehen. Währenddessen wittert allerdings Quens größter Feind, die Chance seines Lebens.
Nachdem Jackie Chan 1979 endgültig seinen Durchbruch im Hongkong-Kino feierte, bekam er schließlich einen Vertrag beim traditionsreichen Studio Golden Harvest. Hier konnte er endlich all seine kreativen Ideen reinbringen und fand Gehör für seinen bis dahin eher ungewöhnlichen Stil. Eben deutlich anders als bei Regisseur und Produzent Lo Wei, der über die Jahre stets versucht hatte aus Jackie den neuen Bruce Lee zu machen. Eine der letzten Produktion von beiden, war indes die Rache-Geschichte Dragon Hero aus dem Jahr 1980. Die Handlung, über einen Schüler der seinen Meister rächen will, ist eine typisch ernste Lo Wei Produktion, die zwar gute Kämpfe bietet, aber sonst unter Ideenarmut sowie fehlenden Höhepunkten leidet. Da der Film zudem erst nach Jackies erfolgen Drunken Master und Die Schlange im Schatten des Adlers in die Kinos kam, war aufgrund mangelnden Humors ein Flop vorprogrammiert.
Die Geschichte von Dragon Hero ist nicht sonderlich neu, bietet aber besonders zum Ende hin die eine oder andere Überraschung. Auch ist die Handlung gegenüber Meister alle Klassen 3 nun keine Kopie mehr von Lo Weis früheren Filmen. Dennoch fehlt über weite Strecken einfach das gewisse Etwas. Weder Spannung, noch klare Höhepunkte sind zu finden. Die Story über einen naiven Schüler der auf Rache sinnt, ist zu seicht erzählt und zu fade präsentiert. Erst zum Schluss hin gelingt es Regisseur Lo Wei durch gekonnte Musikeinsätze sowie dramatische Wendungen einen Zahn zuzulegen. Doch für durchgehende 92 Minuten ist dies einfach zu wenig. Ein weiteres Problem sind unterdessen die blassen Figuren. Selbst der Rachegeleitete Tang How Yuen, wirkt in vielen Momenten unglaubwürdig. Eine Identifizierung mit den Hauptakteuren ist kaum möglich.
Was eine der letzten Arbeiten zwischen Chan und Lo Wei allerdings auszeichnet, sind die gut umgesetzten Kämpfe. Da Jackie als Stuntkoordinator freie Hand bei der Gestaltung hatte, sind die Kampfeinlagen gewohnt gekonnt inszeniert. Die fast tanzähnlichen Einlage, haben aber dennoch nicht die Virtuosität eines Drunken Master. Besonders der Humor sowie die Slapstick-Einlagen fehlen. Zudem ist Lo Weis Film durch eine teilweise sehr hohe Brutalität gekennzeichnet. In vielen Szenen wollte er wieder das Bruce Lee Feeling zurückholen.
Für Jackie Chan Fans ist Dragon Hero durchaus einen Blick wert. Denn durch die Ernsthaftigkeit des Charakters ist Chan durchaus in einem anderen Licht präsentiert. Wer allerdings mehr auf den lustigen Chan steht, sollte um den Lo Wei Film einen weiten Bogen machen. Jackie selbst spielt die Rolle des Tang How Yuens routiniert, aber ohne wesentliche Highlights. Alle anderen Charaktere, stehen dagegen meist sogar noch zurück. Zu sehr sind sie in ihren Rollen gefangen.
Fazit
Zwar ist die Geschichte von "Dragon Hero" durchaus einen Blick wert, doch durch die fade Präsentation und das Fehlen von jeglicher Spannung, ist eine der letzten Regiearbeiten Lo Weis nur Genre-Durchschnitt. Selbst die gut umgesetzten Kampf-Einlagen, sowie ein ernster Jackie Chan, können daran nichts ändern.
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