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Inhalt

Aschenbrödel, ein ebenso fleißiges wie couragiertes Mädchen, wird von seiner Stiefmutter und deren nichtsnutziger Tochter wie eine Dienstmagd behandelt, erobert jedoch mit Hilfe dreier Zaubernüsse das Herz des Königssohns.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Was wäre Weihnachten ohne die filmischen Klassiker: Kevin – Allein zu Haus, Der Grinch, Der kleine Lord, Die Geister, die ich rief …, Schöne Bescherung, uvm. gehören bei vielen Deutschen zu Weihnachten, wie der Gänsebraten oder Würstchen mit Kartoffelsalat. Die TV-Landschaft ist jedes Jahr bereits in der Vorweihnachtszeit überfüllt mit unzähligen Wiederholungen, doch ein Film toppt sie jedes Jahr. Es soll sogar schon Wetten darauf geben, wie viele Wiederholungen es geben wird. Gemeint ist natürlich der Märchenklassiker schlechthin: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Doch warum ist der Film auch nach 50 Jahren noch immer so beliebt? Es ist im Prinzip nichts anderes als die klassische Aschenputtel bzw. Cinderella-Story. Junges Mädchen wird von der Stiefmutter schikaniert, darf nicht zum Ball, schleicht sich heimlich dorthin, trifft Prinz, sie verlieben sich, sie verschwindet plötzlich, der Prinz schon krank vor Liebe, macht sich auf die Suche nach ihr und sie leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Doch Drei Haselnüsse für Aschenbrödel ist eben nicht nur diese klassische Geschichte nach dem Märchen der Gebrüder Grimm, von der es unzählige Variationen überall auf der Welt gibt und die ihren Ursprung wohl in China hat.

Dieser Film ist viel mehr als das, denn er vereint Elemente der verschiedenen Aschenputtelmärchen. Märchen sind ohnehin ein beliebtes Filmmotiv, ob klassisch oder modern interpretiert, als Zeichentrick oder Realfilm. Es gibt unzählige Spielarten. Noch mehr als Disney steht wohl die DEFA für Märchen, doch obwohl es viele großartige Filme gibt, sticht Drei Haselnüsse für Aschenbrödel deutlich hervor und stellt alle anderen in den Schatten. Warum nun ausgerechnet dieser Film so beliebt ist, dürfte viele Gründe haben und ist zum Teil dem Zufall geschuldet. Da wäre zunächst die Handlung selbst. Dem Film liegt zwar die klassische Aschenputtelgeschichte zugrunde und doch ist sie hier ganz anders erzählt worden. Sie ist weder übertrieben kitschig wie bei Disney noch grausam wie bei den Gebrüdern Grimm. Grundlage für Drei Haselnüsse für Aschenbrödel ist das von Božena Němcová (Der Salzprinz) um 1843 geschriebene Märchen „Über Aschenputtel“, das aber nur als lose Vorlage diente und eigentlich nur die magischen Haselnüsse einführte. Ansonsten ist die Geschichte frei interpretiert und vielmehr kann man das vom tschechoslowakischen Dramaturgen und Drehbuchautor František Pavlíček (der aufgrund seines Engagements während des Prager Frühlings nur unter einem Pseudonym schreiben konnte) geschriebene Drehbuch als eigene Variation und damit eigenständiges Werk des klassischen Aschenputtels ansehen.

Pavlíček (Prinz Bajaja) war es also, der aus dem eingeschüchterten, braven Mädchen, das nur dank der Magie und Hilfe wahlweise einer Fee, eines Baumes oder eines Frosches (in der tschechischen Variante von Němcová) aufblüht, um sich endlich zu ihrem Prinzen zu begeben, eine viel stärkere Persönlichkeit gemacht hat. Die Geschichte von Němcová ist nämlich gar nicht so viel anders, als bei den Grimms, nur geht Aschenputtel nicht zum Ball, sondern in die Kirche, um ihren Prinzen zu treffen und die Kleider erhält sie durch die Haselnüsse, die ihr ein Frosch aus dem Brunnen holt. Pavlíčeks Aschenbrödel ist dagegen eine naturverbundene, toughe Frau, die reitet, auf Bäume klettert, auf die Jagd geht und dem Prinzen Streiche spielt. Sie ist nicht auf der Suche nach einem Prinzen, der sie aus den Fängen ihrer bösen Stiefmutter befreit, sondern sie treffen sich eher zufällig im Wald. Aschenbrödel neckt den Prinzen, nimmt ihn auf den Arm und führt ihn sogar bei der Jagd vor, ohne dass er es merkt. Nur wegen dieser Bekanntschaft, wagt sie es überhaupt den Schritt zum Ball zu gehen und ist selbst hier noch unsicher. Eine Eigenschaft, die sie zuvor im Umgang mit dem Prinzen nicht an den Tag gelegt hat, die aber zeigt, dass hier tatsächlich echte Gefühle im Spiel sind und nicht nur eine romantische Vorstellung vom Prinzessinnen-Dasein.

Diese Motive und die Tatsache, dass Aschenbrödel für eine Märchenfigur erstaunlich emanzipiert ist, sind sicherlich einer der Gründe, warum der Film noch immer sehr beliebt ist. Die starke Aschenbrödel wird zudem hervorragend und absolut natürlich von Libuše Šafránková (Kolya) verkörpert, die genauso charmant und witzig daher kommt, wie Pavel Trávníček (Schneeweißchen und Rosenrot), der den etwas einfältigen Prinzen spielt. Zwischen den beiden herrscht eine gute Chemie, wie auch im übrigen Cast, der sich aus deutschen und tschechoslowakischen Darstellern zusammensetzt. Ob nun König (Rolf Hoppe, Mephisto) und Königin (Karin Lesch, Das Zaubermännchen) oder die Stiefmutter (Carola Braunbock, Der Untertan) und ihre Tochter (Dana Hlaváčová, Hexen aus der Vorstadt), alle Rollen sind zugleich humorvoll angelegt, sodass es dem Film nicht an Witz fehlt, was sich vor allem in der Ballszene zeigt. Im Gegensatz zur Disneyversion, kommt der Film auch mit erstaunlich wenig Magie aus, die sich allein auf die magischen Haselnüsse beschränkt. Auch übertriebenen Kitsch sucht man hier vergebens. Natürlich kann man darauf nicht ganz verzichten, denn was wäre ein Märchen ohne Kitsch und Magie, aber es hält sich beides in Grenzen.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt, warum der Film ein Weihnachtsklassiker ist, dürfte tatsächlich dem Zufall geschuldet sein. Eigentlich sollte der Film bereits im Sommer 1973 gedreht werden, doch die DEFA-Studios in Potsdam-Babelsberg waren bereits ausgebucht und so musste man zwangsläufig auf den Winter ausweichen. Doch auch Regisseur Václav Vorlíček (Das Mädchen auf dem Besenstiel) hatte sich zwischenzeitlich mit dem Wintermotiv angefreundet und deshalb besonders viel Wert auf die verschneite Winterlandschaft gelegt, für die man so wenig wie möglich Kunstschnee verwenden wollte. Diese weiße Winterwunderwelt ist wahrlich eine natürliche Magie, die eine romantische Weihnachtsstimmung verbreitet und aus dem Film gar nicht wegzudenken ist. Man will sich gar nicht vorstellen, wie der Film geworden wäre, wenn Aschenbrödel nicht verträumt durch den winterlichen Wald geritten wäre, sondern über blühende Wiesen und Felder. Abgerundet wird der Film natürlich durch fantastische Kostüme (von Theodor Pištěk, der für Amadeus 1985 den Oscar erhielt und Günter Schmidt) und einen großartigen Soundtrack. Die melodischen Klänge aus der Feder von Karel Svoboda (von ihm stammt u.a. auch die Titelmelodie von Biene Maja) untermalen die romantische Stimmung der Winterlandschaft und sind untrennbar mit dem Film verbunden. In dieser Gesamtkomposition ist Drei Haselnüsse für Aschenbrödel definitiv ein wahrer Weihnachtsklassiker.

Fazit

Weihnachten ohne „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist einfach undenkbar. Der Film trägt zu Recht das Prädikat Weihnachtsklassiker. Mit einer traumhaften Winterlandschaft verzaubert der Film genauso, wie mit einer entzückenden Geschichte und Neuinterpretation der Aschenputtelstory, die aus dem armen unterdrückten und zugleich eingeschüchterten Mädchen eine viel stärkere Frau macht, die dem Prinzen ebenbürtig ist und die letztendlich selbst ihre Entscheidungen trifft. Und trotzdem fehlt es nicht an Romantik und Magie, weshalb „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ auch heute noch regelmäßig verzaubert, egal wie oft man den Film schon gesehen hat.

Kritik: Andy Mieland

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