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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Gangsterboß Bomposa (Rod Steiger) hält sein schwatzhaftes Anhängsel Jackie (Jill Ireland) in der Schweiz vor der amerikanischen Behörden versteckt, weil er befürchtet, daß sie dem FBI über seine dunklen Geschäfte Informationen geben könnte. Agent Charlie Congers (Charles Bronson) wird ausgesandt, Jackie in die USA zu holen, woraufhin Bomposa Jackie, die allerdings gar nichts über die Geschäfte weiß, zum Abschuß frei. Von nun an hat Congers alle Hände voll zu tun, von Bomposas Männern, allen voran der brutale Farroni (Henry Silva), nicht umgebracht zu werden. Ein Wettlauf im Schnee beginnt, wobei sich Congers und die ewig sabbelnde Jackie anzufreunden beginnen...

Kritik

„Sie treten gegen die Oberliga an – und das sind ganz scheußliche Zeitgenossen.“

Ein Mann räumt auf. Ein großspuriger Titel, der wohl programmatisch für das umfangreiche Œuvre von Charles Bronson (Ein Mann sieht rot) steht: Es war über Dekaden Gang und Gäbe, dass das in Pennsylvania geborene Reibeisen vom Dienst zuvorderst Rollen auszufüllen wusste, die mürrische Blicke und – im doppelten Sinne - schlagfertige Argumente voraussetzten. Es war jedoch immer wieder angenehm zu sehen, wenn Charles Bronson seinen festgefahrenen (Helden-)Typus hinterfragen durfte; wenn, wie zum Beispiel im unauffälligen Thriller Der Grenzwolf, nicht grundsätzlich die Ausübung von Gewalt als Allzwecklösung herangezogen wurde, sondern Taten und Bewegungen vor ab auch einem gewissen Maß an Reflexion unterzogen wurden. Der von Stuart Rosenberg (Der Unbeugsame, Brubaker) inszenierte und von Pancho Kohner produzierte Ein Mann räumt auf stellt jedoch keine jener ehrenwerten Ausnahmen dar.

Business as usual, möchte man sagen, denn Ein Mann räumt auf ist aus genau aus dem gleichen Holz geschnitzt, aus dem man eines der schier endlos erscheinenden Charles-Bronson-Vehikel seit jeher auch erwarten durfte: Wieder einmal muss sich Bronson, hier in Person des bärbeißigen Polizisten Charlie Congers unterwegs, mit den finsteren Machenschaften eines (stotternden) Unterweltbosses (Rod Steiger, In der Hitze der Nacht) auseinandersetzen, um das Leben einer unbedarften Frau (so schrill wie geschwätzig: Jill Ireland, Nevada Pass) zu retten, um somit Recht und Ordnung zu wahren. Dass der Handlungsort in diesem Fall in die besinnliche Schweizer Alpenkulisse verlegt wurde, anstatt sich in einer amerikanischen Metropole zu entladen, stellt immerhin in Bezug auf das Setting eine nette, optische Abwechslung dar, generieren die schneebedeckten Wälder und Gebirge, in Kombination mit Lalo Schifrins einnehmender Komposition, doch einige herrliche (Natur-)Impressionen.

Stuart Rosenberg inszeniert Ein Mann räumt auf – in Bezug auf den Charles-Bronson-Output – als routinierte, jedoch gänzlich unspektakuläre Exkursion ins eidgenössische Schneegebiet, vollbringt es dabei aber zu keiner Zeit, bis auf den idyllischen Austragungsort, eigene Akzente zu setzen, die den Film an sich von ähnlich gepolter Bronson-Konfektionsware abheben – oder eine Zweitsichtung rechtfertigen könnten. Es ist dabei mal wieder Charles Bronson selbst anzurechnen, dass Ein Mann räumt auf zwar in Gänze eher unterwältigt, aber niemals verstimmt, gibt sich der Verfechter von Gerechtigkeit hier doch in einer erneut durchaus charismatischen Performance die Ehre, obgleich die Chemie zu Schauspielkollegin Jill Ireland niemals Funken schlägt, was der emotionalen Fallhöhe natürlich ungemein abträglich entgegenwirkt. Aber zu sehen, wie sich Bronson auf automobile Schlittenfahrten einlässt und ein Blasrohr baut, mit dem er im Finale Nägel verschießen wird, erfüllt zweifelsohne seinen Zweck.

Fazit

Kein sonderlich guter, aber ein, für Charles-Bronson-Fans, zufriedenstellender Streich. Wer einen handelsüblichen Bronson-Krimi erwartet, der wird auf seine Kosten kommen, darf sich das prominente Zugpferd doch mal wieder mit geballter Faust als Verfechter von Recht und Ordnung gerieren. Darüber hinaus aber ist Stuart Rosenberg zu sehr am Altbekannten interessiert, als dass "Ein Mann räumt auf" längerfristig von sich reden machen könnte.

Kritik: Pascal Reis

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