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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Benno (Fabian Krüger) hat ein großes Problem: Er verliert unentwegt Sand. Warum er dies jedoch macht und wie er es aufhalten kann, bleibt ihm ein Rätsel. Nicht mal ein bayrisch-griechischer Wahrsager oder ein Psychiater können ihm bei seinem sandigen Problem helfen. Dabei war vor kurzem Bennos Leben noch vollkommen perfekt. Seine Freundin hat ihn geliebt, bei seinem Job hatte er eine seltene Briefmarke ergattern können und selbst sein Umfeld konnte er wie er es wollte kontrollieren. Einzig und allein seine Nachbarin Sandra (Irene Brügger) war ihm ein Dorn im Auge. Diese übte jede Nacht im Café unter ihm unentwegt ihr Einfrauorchester, um so eines Tages ihren Durchbruch als Sängerin zu schaffen. Während Bennos Leben allerdings durch allmählichen Körperverlust zur reinen Tortur wird, scheint Sandra die einzige zu sein, die ihm aus seiner Misere helfen kann. Doch die Zeit drängt…

Kritik

Ein egoistischer Querulant, der als Strafe für seine Taten im wahrsten Sinne des Wortes Sand verliert. –  Was sich schon in den Grundtönen wie eine äußerst skurrile wie schräge Idee anhört, offenbart sich als durchaus gelungene Komödie, die vor allem von einer Menge Sarkasmus und seinen leisen märchenhaften Tönen lebt. Ein Grund vielleicht dafür, dass das neue Werk von Regisseur Peter Luisi auf dem Max Ophüls Festival zum absoluten Publikumsliebling avancierte. Zwar ist die Geschichte des kuriosen Sandmännchens der seine Bestimmung finden muss nicht unbedingt neu, immerhin gab es schon genügend Scheusale die sich wandeln mussten um ihr Schicksal zu erfüllen,  doch durch die vielen eigensinnigen Ideen, kann Regisseur  Luisi dennoch stets überzeugen. So ist in erster Linie Ein Sommersandtraum ein Film voller Metaphern, Magie und vor allem kunstvoller Anekdoten. Mit einer ruhigen Erzählart und einem grandiosen Leinwandpaar, bestehend aus Fabian Krüger und Irene Brügger, bietet so die Geschichte von Liebe, Suche und Wahrheit eine wunderbare Reise in die Welt des modernen Märchens, die eher auf wohlbedachte Ruhe setzt, als auf hektisches Treiben.

Genau hier dürfte jedoch für viele Kinogänger ein Knackpunkt in Luisis Werk sein. Denn da dieser von Anfang an nichts von seiner eigentlichen Handlung preisgibt, bleibt der Zuschauer lange für sich. Was steckt hinter dem Sand? Ist die Traumwelt bereits eine unabwendbare Zukunft? Kann sich Benno aus all seinen Probleme herausreden? Zwar können diese Fragen durchaus beschäftigen, richtige Spannung oder gar Tempo kommt hierbei nicht auf. So bleibt es eben ein beschauliches Treiben, welches eher auf ruhige Akzente setzt als auf pompöse Action. Ganz anders verhält es sich da mit dem Humor. Dieser ist wunderbar gelungen und kann besonders zur Mitte hin für die eine oder andere glorreiche Szene sorgen. Stets sarkastisch mit viel Fantasie und ein wenig Ironie gewürzt, sind die vielen humorvollen Inhalte klar das Hauptaugenmerk von Ein Sommersandtraum.

Ein anderer wichtiger Punkt von Regisseur Peter Luisi, der auch als Drehbuchautor fungiert, ist der Sand. Er ist nicht nur das größte Problem von Benno, immerhin verliert dieser dadurch nicht nur die Kontrolle sondern auch Gewicht und später sogar Körperteile, sondern auch Hauptmetapher der ganzen Geschichte. So steht sie zum einen als Gleichnis für die Zeit, die Benno langsam aus den Händen rinnt, zum anderen auch für seine stetigen Lügen. Tagein tagaus geht er seinem langweiligen Job nach, holt sich seinen täglichen Kaffee und liest abends alleine sein Buch. Einzig Sandra mit ihrer störenden Musik, scheint hier das aufregendste seines Lebens zu sein. Dabei hatte Benno seit je her den Traum ein erfolgreicher Dirigent zu werden. Die Zeit verrinnt jedoch unentwegt. Doch nicht nur die verstreichende Zeit lässt sich als Metapher für den Sand sehen, sondern auch für Bennos riesiges Lügengebilde. Weder liebt er seine Freundin, noch ist er ehrlich zu seinem Chef. Nicht mal zu sich selbst ist Benno wirklich aufrichtig. So verliert er stets Sand, wenn er wieder einmal mehr die Unwahrheit gegenüber seiner Umwelt äußert. Diese tiefe und vor allem Doppeldeutigkeit, macht aus der Geschichte von Peter Luisi einen Fantasie-Trip, der einen nicht so schnell loslässt. Doch trotz dieser vielen positiven Aspekte, bleibt Luisi seiner Linie nicht ganz treu. So wird der Humor zum Finale hin flacher und auch das Ende selbst, dürfte für viele eine Enttäuschung sein. Statt auf Geheimnisse und Fantasie zu setzen, bietet dieses eher Kitsch sowie ein allzu geplanten Schluss, welcher völlig versandet für einen bitteren Nachgeschmack sorgt.

Fazit

Regisseur Peter Luisi ist es gelungen ein modernes Märchen auf die Leinwand zu zaubern, welches nicht nur von seinen äußerst skurrilen Ideen lebt, sondern auch einen grandiosen Humor offenbart sowie mit Fabian Krüger und Irene Brügger zwei exzellente Hauptdarsteller. Zwar bleibt die konsequente Haltung nicht bis zum Finale bestehen, doch für einen unterhaltsamen Kinobesuch reicht dies allemal. Wer jedoch auf Action oder ein rasantes Tempo hofft, sollte lieber einen Bogen um diesen Sommersandtraum machen.

Kritik: Thomas Repenning

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