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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Showdown der fünf berühmtesten Detektive der Welt. Auf Einladung von Millionär Twain sollen Sam Diamond, Jessica Marbles, Dick Charleston, Milo Perrier und Sidney Wang an einem Wochenende in seinem Landhaus einen Mord aufklären. Dem Sieger winkt eine Million Dollar.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Eine Geschichte, der die weltbekannten, fiktiven Spürnase Miss Marple (Der Wachsblumenstrauß), Hercule Poirot (Tod auf dem Nil), Charlie Chan (Charlie Chan und der Fluch der Drachenkönigin), Sam Spade (Die Spur des Falken) und Nick & Nora Charles (Der dünne Mann) miteinander vereinen würde, wäre wohl so etwas wie der Avengers des Detektivfilms. Eine Leiche zum Dessert ist das fast – allerdings nur dessen Spoof-Version, bei der eine äußerst elitäre Darsteller*inne-Riege die großen Vorbilder nach allen Regeln der Kunst durch den Kakao zieht.

Für den fast ausschließlich im TV tätigten Regisseur Robert Moore (Das zweite Kapitel) war dies der unbestrittene Karrierehöhepunkt, eine andere Personalie ist dabei aber noch exklusiver: der durch seinen preisgekrönten und revolutionären Tatsachenroman Kaltblütig weltberühmt gewordenen Exzentriker Truman Capote ist hier in seiner einzigen Rolle als Schauspieler zu sehen (seltene Cameos oder Narrator-Funktionen mal ausgeklammert). Er spielt den noch wesentlich exzentrischeren Millionär Lionel Twain, der die fünf bekanntesten Detektive der Welt (und deren Begleiter) zu einer Dinnerparty in seine Villa einlädt. Allein der Empfang gestaltet sich durch den blinden Butler Jamesir Bensonmum (sensationell: Alec Guinness, Adel verpflichtet), die schreiende Türklingel (bei der Scream-Queen Fay Wray aus King Kong und die weiße Frau zu hören ist), künstliches Unwetter und einen jedes Mal von Neuem herabstürzenden Wasserspeier vor der Eingangstür als wahrhaft skurril, doch der Clou kommt erst noch. Bei Tisch erläutert Twain, dass exakt um Mitternacht ein Mord geschehen wird und er demjenigen, der dem Täter auf die Schliche kommt, eine Millionen Dollar zahlen wird. In der Gewissheit, dass dies sowieso nicht geschehen wird. Und damit könnte er Recht behalten, denn selbst die mit allen Wassern gewaschenen Profi-Schnüffler scheinen sich an dem ganzen irritierenden Unfug dieser Nacht die Zähne auszubeißen.

Wer wenig übrig hat für Nonsens und Albernheiten, dürfte mit Eine Leiche zum Dessert sicherlich hier und da seine Problemchen haben. Bei dieser Art von Humor bleibt es selbst bei einer Vorliebe dazu natürlich auch nicht aus, dass der ein oder andere Gag nicht so zünden mag und dem Einzelnen auch zu bescheuert sein kann. Nichts an diesem Film ist nur ansatzweise ernst zu nehmen und mitunter ist einiges so flach, dass kannst du locker durch den Briefschlitz werfen. Dafür wird hier ein enorm spielfreudiges Staraufgebot aufgefahren, dass allein in seiner geballten Kompetenz nicht weniger als sehenswert sein kann. Neben den bereits Erwähnten tummeln sich hier noch u.a. Peter Falk (Columbo), Maggie Smith (Harry Potter und die Kammer des Schreckens), Elsa Lanchester (Zeugin der Anklage), James Cromwell (L.A. Confidential) und natürlich kommt es zu einer Der rosarote Panther-Wiedervereinigung von David Niven und Peter Sellers. Sellers, der hier als Charlie Chan-Double auftritt, ist dabei leider sogar eine kleine Enttäuschung. Mal abgesehen von der heutzutage sicherlich fragwürdigen Rolle per se (ist deutlich der Zeit geschuldet und an und für sich ja auch nur eine Parodie davon) wird sein sensationelles Slapstick-Talent nie genutzt. Dafür reißt speziell Peter Falk als chauvinistischer Gammel-Bogart hier mitunter maximal die Show an sich und serviert einen Knaller-Oneliner nach dem nächsten, womit er locker für kleinere Rohrkrepierer am Rande entschädigt.

Das Highlight des Films ist aber eindeutig das Spiel mit den Klischees des Genres, das auf hemmungslose Art und Weise ad absurdum geführt werden. Besonders schön sind die zahlreichen Anspielungen auf die ganz speziellen Eigenarten seiner eindeutigen Vorbilder, die dann in einem Showdown kulminieren, der sehr deutlich macht, was Truman Capote zu dieser Once in A Lifetime-Performance motiviert hat. Seine finale Brandrede ist mehr oder weniger ein Meta-Shoot gegen die billigen Taschenspielertricks von Groschenroman- und Trivial-Literatur, die hier in einem nie gezeigten Maße auf die Spitze getrieben werden. Das ist in seiner unverfrorenen Methodik so witzig, beknackt und clever zugleich, dass es ein wahres Fest ist.

Fazit

Auch wenn nicht alles funktioniert und diverse Gags manchmal nur ein müdes Lächeln abringen, in seinem Konzept und Gesamtheit ist „Eine Leiche zum Dessert“ ein herrlicher Schabernack mit zahlreichen Querverweisen und einem phänomenalen Cast, dem der Spaß an diesem Kinderfasching aus jeder Pore strahlt. Funktioniert natürlich umso besser, je mehr man mit der Materie vertraut ist, aber selbst unabhängig davon kann man hier eine sehr gute und vor allem kurzweilige Zeit verbringen.

Kritik: Jacko Kunze

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