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Die berüchtigte Henan-Katastrophe von 1942 bildet den erschütternden Hintergrund für mehrere dramatische Einzelschicksale, mittels derer uns "Empire of War" das Unbegreifliche begreifbar machen will. Denn Dürre, Hungersnot und der Krieg mit Japan haben verheerende Folgen vor allem für die hiesige Bevölkerung, die nicht zuletzt auch zum Opfer einer korrupten und unfähigen Regierung wird.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es gibt Filme, die haben nicht nur das Potenzial ein absolutes Meisterwerk zu werden, sondern auch das unvorteilhafte Talent, sich dieses in vielen kleineren Schwächen selbst zu verbauen. In dem neuen Film von Regisseur und Blockbuster-Experte Xiaogang Feng ("Heroes of War – Assembly"), stößt dies mit einer falschen deutschen Vermarktung zusammen, welches gleich doppelt ärgerlich erscheint: Denn "Empire of War - Der letzte Widerstand" (OT: "Yi jiu si er" oder "Back to 1942") ist keineswegs ein Kriegsfilm oder ein groß angelegtes Schlachten-Epos (was uns Cover oder Trailer gerne weiß machen wollen). Viel mehr ist der Film ein teilweise erdrückendes wie schmerzhaftes Flüchtlingsdrama, das in seinen besten Momenten mehr als nur einen Oscar verdient hätte. Jedoch wird dieses aufgeweicht durch eine viel zu groß angelegte Erzählung, eingekauften westlichen Darstellern (Adrien Brody sowie Tim Roth) in kleinen Nebenrollen und einer Erzählweise, die leider viel zu wenig Fokus auf den eigentlichen Kern der Handlung lenkt. Was bleibt ist einzig ein solides, wunderschönes, bitteres wie aufwendiges Drama über ein Stück vergessene Geschichte.

"Ein leben sollte 2 Kekse wert sein" – ein Flüchtling voller Verzweiflung und Hunger


Es war eine der schwersten humanitären Katastrophen des 2. Weltkrieges: Die große Henan-Katastrophe von 1942. Während die Japaner an der Grenze standen, bereit in das Gebiet einzumarschieren, überlegte die chinesische Regierung, was sie mit 30 Millionen Hunger-Flüchtlingen anstellen könnten. Und die bitter Wahrheit war: Sie wurden zu Schachfiguren in einem blutigen Konflikt, der schließlich an die drei bis fünf Millionen Opfer kostetet. Alleine aus diesem Grund ist der Film von Regisseur Xiaogang Feng, und Drehbuchautor sowie Schriftsteller Zhenyun Liu, ein wichtiges Stück Kino. Denn die Katastrophe gilt als vergessene Katastrophe, sodass eine Erzählung über sie umso wichtiger erscheint. Jedoch war sich Feng scheinbar nicht sicher genug, sich einzig auf die Flüchtlinge zu konzentrieren. Denn durch viele Nebenfiguren, extra eingebaute Dialoge, den Reporter Theodore Harold White (Adrien Brody abermals grandios aber einzig für das westliche Publikum platziert) sowie die Frage nach der Religion, wird die komplette Handlung nicht nur künstlich aufgebläht, sondern teils auch das Publikum für dumm verkauft. Dies hätte keine Erklärungen der Generalität gebraucht, um zu verstehen, dass Japaner als auch Chinesen schuld an den Folgen des Hungers waren. Die Bilder sprechen für sich, die Taten der Flüchtlinge, die Verzweiflung sowie der Tod sind allgegenwärtig. Und alles andere erweist sich daher nur als unnötiger Ballast.

Das "Empire of War - Der letzte Widerstand" auch ohne die vielen Nebenplots und Figuren ausgekommen wäre (die oftmals einfach still und heimlich im Laufe der Geschichte verschwinden) zeigt besonders das ergreifende Ende. Bitter, schwer sowie fantastisch inszeniert, werden hier Figuren präsentiert, die durch ihr Leiden zu Helden wurden. Zu Opfern eines Konfliktes, in dem sie zu Ballast wurden, zu einer Bürde für den Sieger, zu Figuren in einem tödlichen Spiel. Und so hatten sie schließlich nur sich selber, was manchmal einfach nicht reichte. Diese wunderbare dramatische Stimmung eines "Schindlers Liste" wird zudem mit einer visuellen Pracht untermalt (die keineswegs auf Action oder gehörige Schlachten setzt, sondern subtil bleibt), die selbst in Hollywood ihres gleichen sucht und gerade auf Blu-Ray eine wahre Augenweide ist. Umso ärgerlicher ist es da, dass nicht einzig der Fokus auf Fan Dianyuans Familie (die allesamt eine beeindruckende Performance abgeben) geblieben ist, die eigentlich die wichtigste Geschichte zu erzählen hatten.

Fazit

Es gibt Filme, die hinterlassen wahrlich ein Kopfschütteln. Wenn dieses jedoch aufgrund falscher Entscheidungen im Bereich der Handlung geschieht, ist dies umso ärgerlicher. Denn im Kern hätte "Empire of War" ein absolutes Meisterwerk werden können, welches gekonnt die Geschichte der Flüchtlinge von 1942 nacherzählt. So bleibt einzig ein solides Drama übrig, das durch viele Nebenplots sowie Figuren aufgeweicht wird und so vom Weg abkommt. Dennoch sollte man diesen Film unbedingt eine Chance geben.

Kritik: Thomas Repenning

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