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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Ambre, Camille, Charles, Imad und Tugdual leben für den Moment. Wir erleben mit ihnen ihre Spiele, ihre Freuden, ihr Lachen, ihre Träume und ihre Krankheit. Die fünf kleinen Protagonisten sind zwischen sechs und neun Jahren alt. Sie stecken voller Energie, doch haben sie im Vergleich zu anderen Kindern eine Besonderheit: Sie sind schwer krank, genießen die Gegenwart dafür aber umso mehr. Mit einer großen Portion Humor und Optimismus nehmen sie uns ein Stück auf ihrem Weg mit und zeigen uns ihre Welt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ich habe Epidermolysis bullosa. Ich mag Hitze nicht. Nicht unter den Armen heben!

Wenn man die Welt verstehen möchte, so sollte man sie einfach aus Kinderaugen betrachten: Für die eigentliche Journalisten Anne-Dauphine Julliand war dies genau der Moment, um aus der eindringlichen Dokumentation Kleine Helden (Et les mistrals gagnants) einen Film auf Augenhöhe zu drehen. Mit insgesamt fünf verschiedenen Kindern, in denen es nicht um ihre Krankheiten geht, sondern um ihr Leben, ihre Freuden, ihr Träume, Hoffnungen und Wünsche. Das Mädchen Ambre und die vier Jungs, Charles, Camille, Tugdual und Imad nehmen dabei den Zuschauer mit auf eine Reise, die nach knapp 79 Minuten bereits endet, jedoch bis dahin tief ins Herz vorgedrungen ist. Denn obgleich die zwischen fünf und neun Jahren alten Kinder teils todkrank sind und jeder Tag ihr letzter sein könnte, sie Schmerzen haben, ihr Alltag alles andere als normal ist und Medikamente sowie Ärzte an der Tagesordnung sind, fiebern sie täglich einer Welt entgegen, die Freude bringt, zum Lachen animiert und Glück verspricht. „Wer krank ist, hört nicht auf glücklich zu sein“ – eine kindlich naive Botschaft, die jedoch das Leben perfekt einfängt.

Auf Augenhöhe bleibt dabei nicht nur die Inszenierung des Films – die Kamera bleibt immer nah bei den Kindern und betrachtet sie ruhig, behutsam und niemals von oben herab – sondern auch die Darstellung der Welt. Wenn die Erwachsenen zu Wort kommen, was nicht oft passiert, so geht es wenig um die Krankheiten als eher um das Leben. Im Vordergrund steht dabei der Alltag der Kinder: Das tägliche Entdecken, die Herausforderungen, das Lernen, das gemeinsame Spielen. Hier ein Besuch einer Feuerwache, da ein Besuch einer Werft, eine Fahrradtour oder gar Ambres Theaterarbeit – stets mit ihren Lebensnotwendigen Rucksack. Gerad diese ruhige Gelassenheit, die Regisseurin Anne-Dauphine Julliand perfekt einfängt (und auch dafür mit dem französischen Filmpreis César als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde), ist es, die Kleine Helden zu etwas ganz Besonderem macht. Die Kinder sind sich indes ihrer Situation natürlich bewusst – die Schmerzen werden im Film teils auch deutlich sichtbar – gehen jedoch weiter ihren Weg und stellen sogar tiefgreifende Fragen: Wie viel können sie anderen zumuten? Wie verhält es sich mit dem Tot? „Wenn ich tot bin, werde ich auch nicht länger krank sein“

Damit ist der Film natürlich auch nicht für jeden Zuschauer verkraftbar. Es ist schwer den Kindern dabei zuzusehen, wie sie eine gewisse Normalität ihr ihr Leben bringen – was für sie auch schlichtweg Normalität bedeutet. Doch genau darum geht es. Einzutauschen in das Leben, welches mehr bietet als nur den Alltag. Nicht jeder Tag bietet vollständige Kontrolle und Krankheit und Tot gehören ebenso dazu wie das Lachen und die Liebe. Die wichtigste Botschaft die jedoch Anne-Dauphine Julliand mit ihren liebevollen Kindern im Gepäck hat ist, sich niemals den Lebensmut und die Hoffnung nehmen zu lassen. Glück und Freude gibt es nicht nur bei Gesundheit. Regisseurin Anne-Dauphine Julliand will aber kein Mitleid erzeugen oder gar Vergänglichkeit zelebrieren, sondern das Leben als das nehmen was es ist. Die Kinder zeigen dies perfekt mit ihrem täglichen Handeln und ihrer bewussten Art zu Leben.

Fazit

Die Kinder in Anne-Dauphine Julliands Dokumentation sind auf den ersten Blick für uns vielleicht wirklich kleine Helden. Doch es geht eher um die Gelassenheit, mit denen die Fünf ihrem Leben und ihrem schwierigen Alltag begegnen. Es geht um das Leben selbst, um Hoffnung, Glück und Lebensmut. Die Dokumentation rührt dabei zu Tränen, hat wichtige Botschaften im Gepäck und verrennt sich niemals in Kitsch und Dramatik. Es bleibt ein Auszug aus dem Leben von Kindern, die das Leben so nehmen wie es kommt und es versuchen jetzt in dem Moment in vollen Zügen zu genießen. Stets Vorwärtsgewand und Mut machend.

Kritik: Thomas Repenning

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