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Inhalt

Die beiden gescheiterten College-Dozenten Ira Kane (David Duchovny) und Harry Block (Orlando Jones) machen bei der Untersuchung eines mitten in Arizona eingeschlagenen Meteoriten eine unglaubliche Entdeckung: Aus dem Steinbrocken entwickeln sich waschechte Aliens. Sie freuen sich schon über die Berühmtheit, die sie mit ihrer Entdeckung erlangen werden, als das Militär aufkreuzt und ihnen weitere Untersuchungen verbietet. Obwohl Ira sich in die konkurrierende Wissenschaftlerin Allison Reed (Julianne Moore) verliebt, stellen die beiden zusammen mit dem Feuerwehr-Anwärter Wayne Green (Seann William Scott) weitere Ermittlungen an. Denn die sich ständig weiter entwickelnden Aliens sind eine echte Bedrohung.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Evolution ist die inoffizielle Fortsetzung von Ghostbusters! So sieht es zumindest Regisseur Ivan Reitman (Twins - Zwillinge), der jahrelang einen dritten Teil seiner 80er-Jahre Erfolgsfilme plante, aber kein passendes Drehbuch für einen Film fand, in dem er eine Komödie mit vielen Special Effects mixen konnte. Das ursprüngliche Drehbuch stammt aus der Feder von Don Jakoby (Invasion vom Mars), der den Film noch als reinen Science-Fiction-Thriller angelegt hatte, aber in Hollywood keinen Abnehmer fand, was wohl auch daran lag, dass das Drehbuch von Jakoby zu wissenschaftlich war. Reitman sah in dem Drehbuch jedoch viel Potenzial für eine Science-Fiction-Komödie und engagierte David Diamond (Old Dogs - Daddy oder Deal) und David Weissman (When in Rome), um das Drehbuch umzuschreiben. Am Ende blieb nach Aussage Jakobys noch 3 Prozent des ursprünglichen wissenschaftlichen Inhalts im Drehbuch.

Doch ist Evolution die inoffizielle Fortsetzung der Ghostbusters-Reihe? Ja und nein! Es gibt zahlreiche Parallelen, aber auch deutliche Unterschiede, die in erster Linie auch daraus resultieren, dass Reitman den Film als Hommage an die Science-Fiction-B-Movies der 50er Jahre inszenierte und dabei die Komödiensprache der Jahrtausendwende verwendete. Schon das Setting in einer in der Wüste gelegenen Kleinstadt, die von einer Alieninvasion heimgesucht wird, erinnert an Filme wie Gefahr aus dem Weltall. Auch die Übernahme der Untersuchungen durch das Militär und die Weigerung der Hauptfiguren, diese Situation zu akzeptieren, kommt bekannt vor. Umso erfrischender sind deshalb die komödiantischen Elemente, die im Gegenteil zu den frühen Science-Fiction-Werken bei Evolution gewollt sind und nicht durch unfreiwillige Komik oder mangels Budget entstanden sind.

Evolution setzt auf den zur Jahrtausendwende typischen komödiantischen Grundton à la American Pie und Road Trip und landet dabei einige Treffer unter der Gürtellinie, etwa wenn der von Orlando Jones (Teuflisch) verkörperten Figur Harry Block ein Alienparasit aus dem Rektum gezogen wird. Aus heutiger Sicht ist dabei nicht mehr jeder Gag ein Volltreffer, aber der Film bietet selbst noch genügend Unterhaltungswert. Hierzu tragen in erster Linie die Schauspieler bei. David Duchovny (Der Hexenclub) spielt seine Figur Dr. Ira Kane als seine eigene Parodie auf seine Paraderolle Fox Mulder aus Akte X. So begründet Kane seine Ablehnung, als er von Harry Block gefragt wird, ob nicht die Regierung in die Untersuchung der Fundstelle einbezogen werden soll, mit der Äußerung, dass „er diese Typen kenne“. Julianne Moore (Still Alice) spielt hingegen eine für sie untypische Figur. Die Wissenschaftlerin Dr. Allison Reed ist eine brillante, aber sehr tollpatschige Person. Moore wollte mit dieser Rolle zeigen, dass sie auch im komödiantischen Fach überzeugen kann und hat selbst die Tollpatschigkeit ihrer Figur eingebracht, um ihre Figur interessanter zu machen.

Orlando Jones mit seiner an Chris Tucker (Rush Hour) erinnernden quirligen Art und Seann William Scott (Final Destination), der einmal mehr eine für ihn typische Rolle als Pechvogel spielt, sorgen ebenso für jede Menge Lacher. Man muss aber diese Art von Humor mögen. Hervorzuheben sind in jedem Fall die Special Effects. Die im Film gezeigten Aliens sind teils per CGI und teils als Modelle entstanden und sind auch nach heutigen Maßstäben noch sehr ansehnlich und wirken keinesfalls lächerlich. Die Bandbreite der Aliens, von kleinen insektenartigen Lebewesen über primatenartige Monster und einer Art Pterodactylus bis zur gigantischen Amöbe, ist wirklich beeindruckend und die Schöpfer waren bei der Gestaltung der Aliens äußerst kreativ. Verantwortlich hierfür war Phil Tippett mit seiner Special-Effects-Firma Tippett Studio, der zuvor schon an Filmen wie Jurassic Park und Starship Troopers mitwirkte.

Einige der Kreaturen, etwa das, an eine Mischung aus einer Bulldogge und Slimer, erinnernde Monster, das aus der Abstellkammer kommt, würden auch perfekt in die Ghostbusters-Filme passen. Evolution weist auch noch weitere Parallelen zu Ghostbusters auf. Auch in Evolution sind es vier Charaktere, die gegen die Monster kämpfen, wobei drei von ihnen mehr oder weniger erfolgreiche Wissenschaftler sind. Der Kampf gegen die Aliens mit dem Feuerwehrschlauch und das Feuerwehrfahrzeug selbst erinnern an die Protonenstrahler und den Krankenwagen aus Reitmans Filmklassiker. Und natürlich Dan Aykroyd (Blues Brothers), der in Evolution den Gouverneur von Arizona spielt, lassen Evolution dann doch zu einer Art Fortsetzung von Ghostbusters werden, die sich oftmals selbst nicht sehr ernst nimmt. Einen riesigen Seitenhieb auf die Filmindustrie kann sich der Film ebenso wenig verkneifen, indem das oftmals doch sehr offensichtlich inszenierte Product Placement parodiert wird und das Haarshampoo von Head & Shoulders als letzte Rettung der Menschheit herhalten darf. Alles in allem also ein Film mit Unterhaltungswert.

Fazit

„Evolution“ ist eine witzige Science-Fiction-Komödie mit viel Klamauk, beeindruckenden Special Effects und Humor der 2000er Jahre. Die inoffizielle Fortsetzung von Ghostbusters und gleichzeitig Hommage an die Science-Fiction-Movies der 50er Jahre glänzt mit sympathischen Darstellern und vermag noch heute zu unterhalten, sofern man den Humor des Films teilt.

Kritik: Andy Mieland

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