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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Dino Fabrizzi (Kad Merad) hat alles was man sich nur wünschen kann. Teure Anzüge, edle Uhren, einen schicken Maserati, sowie eine wundervolle Freundin (Valérie Benguigui). Zudem steht Dino kurz vor einer Beförderung, zum Leiter eines noblen Maserati-Autohauses in der Hafenstadt Nizza. Man könnte meinen, der lebensfrohe Italiener führt ein perfektes Leben. Doch Dino trägt seit Jahren ein Geheimnis mit sich herum. Denn in Wirklichkeit heißt er Mourad Ben Saoud, ist kein Italiener, sondern der Sohn einer algerischen Migrationsfamilie. Selbst seine eigene Familie ahnt nichts von seinem Doppelspiel, für sie macht er Karriere in Italiens Hauptstadt Rom. Als eines Tages jedoch Dinos Vater herzkrank im Krankenhaus liegt, bittet er ihn, an seiner Stelle den Ramadan zu begehen. Eine scheinbar unüberwindbare Aufgabe, für den angeblichen Italiener…

Kritik

Nun könnte man bei dem Titel L’Italien – Der Italiener fälschlich annehmen, es handle sich um einen Film über einen waschechten Italiener. Auch der Anfang, der mit Klängen von Toto Cutugnos berühmter Pop-Nummer L’Italiano waschechtes italienisches Flair aufkommen lässt, zeigt eine perfekte Illusion. Doch recht schnell entwickelt sich die höchst intelligente und komplexe Geschichte, die Regisseur Olivier Baroux in Fasten auf Italienisch versteckt hat. Es ist die perfekte Symbiose von Komödie, Gesellschaftskritik und Drama in einen. Denn Dino ist nicht freiwillig Italiener, für ihn war es die Wahl, weil er so einfacher an Wohnungen, einen guten Job, sowie Anerkennung kam. Denn mit seinem wahren Nachnahmen, hätte Dino kaum eine Chance überhaupt so weit zu kommen. So wird ein System aufgezeigt, was besonders im Hinblick auf Frankreichs jüngstes gescheitertes Abschiebungsgesetz, wie ein Schlag in die Magengrube ist. Doch nicht nur Rassismus und Migration sind ein Thema, denn es geht auch um die Familie, um Freundschaft, um Liebe, aber ebenso wird dem Kinogänger ein Stück fremde Kultur nähergebracht.

Die Leitfigur dabei ist immer Dino bzw. Mourad, der nach Jahren des Lügens, nun vor teils unüberwindbaren Aufgaben gestellt wird. So leiht er sich Islam für Dummies aus, um überhaupt einen Einblick in die Sitten und Gebräuche zu haben, die vor ihm liegen. Hierbei entdeckt er nicht nur sich selbst, sondern bekommt auch die Konsequenzen seiner jahrelangen Verleugnungen zu spüren. Verzicht auf Essen zwischen 6 und 22 Uhr, kein außerehelichen Sex, zeremonielles waschen, sowie das korrekte Gebet gehören fortan zu seinem Tagesprogramm. Kollegen wie Freundin spüren die Veränderung sofort. So schafft es Regisseur und Drehbuchautor Olivier Baroux fast nebenher, dem Zuschauer den Ramadan näher zu bringen, islamistische Tradition, sowie dem eigentlichen Sinn dieser rituellen Zeit. Für Abwechslung sorgen dabei die vielen humorvollen Momente, die besonders durch Kad Merads hervorragendes Schauspiel, für deutliche Lacher sorgen. Situationskomik, witzige Dialoge und ein spielerischer Einsatz der Kamera, sorgen so für wahre Gag-Feuerwerke, die Fasten auf Italienisch zu einer glorreichen Komödie machen.

Dennoch reicht dies nicht, um über das etwas zu schnell erzählte Finale hinwegzutäuschen. Denn die vielen Handlungsstränge, besonders im Hinblick auf die späte Gesellschaftskritik, gehen im kitschigen und sehr klischeehaften Ende unter. Zwar ist das Happy-End herzergreifend, doch lässt es einen faden Beigeschmack zurück, wenn Dinos Welt plötzlich nach einem kompletten Zusammenbruch wieder vollständig heile ist.

Fazit

"Fasten auf Italienisch" ist eine erfrischende Komödie, mit tollen Dialogen, viel Humor, sowie einer schönen kritischen Geschichte. Besonders Kad Merad, der wie schon in "Willkommen bei den Sch'tis" eine Glanzleistung hinlegt, ist einen Blick wert. Leider wird das Gesamtergebnis durch ein zu schwaches Finale und ein paar kleineren Hängern etwas getrübt. Für 102 Minuten hervorragende Unterhaltung, reicht es aber allemal.

Kritik: Thomas Repenning

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