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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als Undercover Polizist infiltriert Lin Kai (so sein Deckname) ein international operierendes Drogensyndikat. Doch der Auftrag stellt sich als selbstmörderisch heraus. Besonders als eine offene Rechnung auf Tablet kommt und Lin Kai zum Spielball der Vergangenheit wird.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn es um harte wie stylische Hongkong-Action geht, dann ist vor allem ein Name ganz vorne mit dabei: Alan Mak. Kein Wunder, immerhin hat der Crime- und Thriller Experte an Filmen wie Infernal Affairs - Die achte Hölle, Abgehört - Trau niemals einem Cop oder Confession of Pain gearbeitet. Zusammen mit Action-Kameraspezialist Anthony Pun (Ting feng zhe, The White Storm) soll es nun abermals in die Hölle aus Gangster, Drogen, Explosionen sowie großen Gesten gehen. Kurzum ins Heroic Bloodshed. Denn anders als der Beginn von Extraordinary Mission (OT: Fei fan ren wu) vermuten mag, geht es nicht um ein Verwirrspiel und gegenseitige Bespitzelungen. Es geht vielmehr um eine tiefe Rache, um Freundschaft, Feindschaft und einen Kampf bis aufs Blut. Autor Felix Chong (Infernal Affairs - Die achte Hölle, The Triangle - Als Ausweg bleibt nur der Tod, Project Gutenberg) orientiert sich dabei am Großmeister John Woo und lässt besonders im Finale die Waffen sprechen. Herausgekommen ist ein recht ungeschliffener Genre-Diamant, der eine Menge Spaß macht, aber auch viel Potenzial einbüßt.

Dabei hat Extraordinary Mission genau die richtige Ausgangslage: Während Xuan Huang (The Great Wall, Youth) die Idealbesetzung für den zielgerichteten aber auch teils desillusionierten Lin Kai ist, stellt sich dieser schnell in den Mittelpunkt und wird zum Spielball verschiedener Mächte. Doch genau hier verliert der Film von Alan Mak und Anthony Pun viel von seiner eigentlichen Wirkung. Wo ein ausdifferenziertes Charakterprofil von Nöten gewesen wäre, entfaltet sich nach und nach eine Geschichte, die Lin Kai sogar gänzlich verdrängt. Zudem setzt die Geschichte auf viele Sprünge, die immer wieder von Schauplatz zu Schauplatz jagen, ohne dem Zuschauer wirklich Zeit zu lassen Luft zu holen. Dies ist dabei durchaus spektakulär anzusehen und auch rasant erzählt, doch es fehlt einfach die gewisse Erdung, sodass man mit den Figuren mitfiebern kann. Dies ändert sich allerdings zur zweiten Hälfte des Films, die die deutlich bessere darstellt: Während Lin Kai mit seiner eigenen Vergangenheit kämpft und zudem in den Molloch des Drogenhandels gezogen wird, warten jede Menge Überraschungen, die am Ende im blutigen wie visuell kraftvollen Showdown enden.

Genau hier entfaltet Extraordinary Mission seine ganz eigene Stimmung, die klar im Heroic Bloodshed angesiedelt ist: Freundschaft wird zur Opferbereitschaft, Rache zur treibenden Kraft. Und während so die Feinde in den Straßen mit vielen Explosionen, Feuergefechten und hervorragend choreografierten Kämpfen dahingefegt werden, kommen die großen Gesten in den Mittelpunkt. Pathos und Poesie mischen sich mit Dreck und Blut und ergeben ein über 20minütiges actionreiches Finale, welches sich Fans nicht entgehen lassen sollten. Leider schafft es Felix Chong seinen Charakteren dabei nicht genügend Anlauf zu geben, sodass vor allem das Visuelle in Erinnerung bleibt. Der Drogenkampf der chinesischen Regierung – die überstrahlend als moralische Instanz etabliert wird – ist dabei natürlich ebenfalls ein fader Beigeschmack, bleibt aber dennoch angenehm im Hintergrund (anders als bei Operation Mekong). Am Ende ist die Vision von Felix Chong auch nur ein Schatten der einstigen goldenen Zeit des Hongkong-Kinos der 80er und frühen 90er Jahre. Dafür bleibt die erste Hälfte des Films zu bekannt und sprunghaft, während die zweite Hälfte zu viel auf Schauwerte setzt und etwas seine Figuren im Stich lässt. Schade.

Fazit

"Extraordinary Mission" ist wahrlich ein ungeschliffener Diamant im Heroic Bloodshed Genre: Die Gesten sind groß, die Action pompös, doch die Poesie und die Figuren bleiben weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Am Ende ist der Film vor allem eine schöne Erinnerung. Visuell kraftvoll, aber auch etwas leer.

Kritik: Thomas Repenning

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