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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Grabräuber öffnen die Familiengruft der Talbots und befreien somit den als Wolfsmenschen verfluchten Lawrence. Dieser sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit, den Werwolf in sich endlich loszuwerden. In den Trümmern des Frankenstein-Anwesen in Vasaria hofft er auf eine Antwort. Stattdessen trifft er auf das eingefrorene Monster, dem er zu neuem Leben verhilft…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Beim fünften Teil der Frankenstein-Reihe kommt es zum ersten Crossover der berühmten Universal-Monster, was in den darauffolgenden Jahren zum Standard werden sollte. Man sah wohl sonst keine Möglichkeit, aus den ausgelatschten Pfaden noch etwas Neues herauszupressen. Dabei beginnt Frankenstein trifft den Wolfsmenschen als direktes Sequel zu Der Wolfsmensch und hätte „einfach“ als zweiter Teil dieser Reihe auch viel besser funktioniert. Die erste halbe Stunde ist von der gesamten Sippschaft mit dem zweifelhaften Leumund inklusive ihres selbstkreierten Wüterichs nichts zu sehen. Stattdessen gehört dem unglücklichen Lykaner Lawrence Talbot (Lon Chaney Jr., 12 Uhr mittags – High Noon) die Show. Eigentlich hätte dieser auch eine Solo-Fortsetzung verdient, aber dem schenkte man offensichtlich nicht genug Vertrauen.

Mit dem Auftauchen der erneut reanimierten Kreatur kommt es nicht nur zum ersten Treffen zweier vorher unabhängig voneinander existenten Filmmonstern, sondern gleichzeitig einem Bäumchen-wechsel-dich-Spiel in den Hauptrollen. In Frankenstein kehrt wieder übernahm Lon Chaney Jr. noch selbst die Rolle von Frankensteins Ungeheuer und sollte sie ursprünglich auch hier wieder einnehmen. Da er aber nun gleichzeitig als Wolfsmensch auftrat, wurde diese Idee als zu aufwändig wieder verworfen. So übernahm ausgerechnet der in den letzten beiden Filmen als Diener Ygor aufgetretene Bela Lugosi (Dracula) erstmals den Part, den er 1931 noch abgelehnt hatte. Damals hielt er ihn für zu anspruchslos und stumpf, u.a. da die Kreatur stumm war. Das ist sie jetzt immer noch, dies war aber tatsächlich so nicht vorgesehen. In der ursprünglichen Fassung gab es Textpassagen des Monsters, die im finalen Schnitt allerdings alle entfernt wurden. Dies erwies sich rückwirkend für den gesamten Film, aber speziell für Lugosi als besonders fatal, da sein Spiel hier beinah lächerlich affektiert und übertrieben grobmotorisch-hölzern wirkt. Der Grund dafür: Eigentlich ist das Monster blind, was jedoch nur in den herausgeschnittenen Szenen erklärt wurde. So stolpert es mit weit aufgerissenen Augen und ausgetreckten, herumfuchtelnden Armen wie angetrunken durch den Film, was mit diesem Hintergrundwissen in einem ganz anderen Licht erscheinen würde. Ohne dies wirkt es, als würde sich Lugosi über die einst verpönte Rolle nun auch noch lustig machen.

Das ist aber nur ein (versehentliches, dennoch nicht zu leugnendes) Problem des Films. Der gesamte Frankenstein-Bezug erscheint notdürftig an den Haaren herbeigezogen, um ein halbfertiges Wolfman-Skript noch in eine andere Richtung zu schubsen. So verkommt das einst so furchterregende wie tragische Monster zum tollpatschigen Sidekick, das nicht ansatzweise auf Augenhöhe mit dem lebensmüden Rüden in Menschengestalt agieren kann. Auf den groß angekündigten Showdown zwischen den beiden Ungeheuern muss man dann übrigens bis drei Minuten vor Schluss warten, dementsprechend kurz und unbefriedigend fällt dieser aus. Statt einem einfalls- und temporeichen Mix beider Reihen bekommt man lediglich einen halben Frankensteinfilm im Wolfspelz, bei dem der wütende Mob am Ende mal wieder alles auf die altbekannte Weise regelt. Wenigstens darauf ist Verlass.

Fazit

Von der einstigen Klasse der Frankenstein-Filme ist nichts mehr übriggeblieben. „Frankenstein trifft den Wolfsmenschen“ ist der erste Versuch, zwei Reihen miteinander zu vereinen und scheitert dabei an seiner Inkonsequenz. Viel mehr hat man den Eindruck, dass es für einen zweiten Wolfsmensch nicht gereicht hat und Frankensteins Ungetüm soll notdürftig die Kohlen aus dem Feuer holen. Das Ergebnis ist nichts Halbes und nicht Ganzes und maximal aus filmhistorischer Sicht noch irgendwie als „interessant“ einzustufen.

Kritik: Jacko Kunze

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