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Quelle: themoviedb.org

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"Freakonomics" ist eine Sammlung von Kurz-Dokumentationen, die die verborgene Seite der menschlichen Natur durch die Anwendung von Wirtschaftswissenschaften erläutert. Basierend auf dem gleichnamigen Bestseller werden eine Hand voll Thesen diskutiert und verblüffende Zusammenhänge aufgezeigt.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Kontroverse Thesen verkaufen Sachbücher, das ist nicht erst seit Thilo Sarrazins „Deuschland schafft sich ab“ bekannt. Dabei spielt es keine Rolle, ob aufgestellte Behauptungen wahr sind oder nur zum Teil der Realität entsprechen. Nach diesem Muster wurde auch „Freakonomics“ im Jahr 2005 zum Bestseller. Ökonom Steven Levitt und der Journalist Stephen J. Dubner wagten in ihrem Werk neue Zusammenhänge aufzuzeigen, wie etwa zwischen der Legalisierung der Abtreibung in den 70ern und dem Rückgang der Kriminalität in den 90ern. Nachdem die Autoren 2009 mit „Superfreakonomics“ ein weiteres Sachbuch nachlegten, entstand 2010 mit der Hilfe einer Hand voll Regisseure der Film zum Erstling, der einige Thesen des Duos unabhängig voneinander diskutierte. Episodenfilme von mehreren Regisseuren sind ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite können verschiedene Herangehensweisen und Stile den Film bereichern, auf der anderen Seite kann ein schlechtes Segment den ganzen Film herabstufen oder gar der rote Faden verloren gehen. Das mussten auch schon Regie-Stars wie Quentin Tarantino und Robert Rodriguez (Four Rooms“) feststellen und auch „Freakonomics“ leidet unter der schwankenden Qualität seiner Einzelteile. Der schlechteste Teil ist zudem direkt das erste Segment, in dem Morgan Spurlock (Super-Size me) den Auswirkungen von Namen auf Karrieren nachgeht. Die Anfangsthese steht bereits auf wackeligen Beinen, wirkt zu keinem Zeitpunkt überzeugend und wird dann auch noch im Verlauf von Wissenschaftlern komplett zerlegt. Zusätzlich wird dieser Teil durch unzählige Straßeninterviews unnötig verlängert. Glücklicherweise beziehen sich die Teile nicht direkt aufeinander, deswegen ist die Analyse der Korruption beim Sumo-Ringen von Alex Gibney (Taxi tot he dark side), der bereits erwähnte Zusammenhang zwischen Abtreibung und Kriminalität von Eugene Jarecki (Why we fight) und der Versuch Schüler für gute Noten fürstlich zu entlohnen um eine Leistungssteigerung zu erzwingen von Rachel Grady (Jesus Camp) deutlich gehaltvoller. Allerdings offenbaren auch diese Teile deutliche Schwächen: Die Beweisführung im Sumo-Teil wirkt etwas konfus, die Analyse der Einflüsse auf die Kriminalität in den USA scheint willkürlich und die gezeigten Einzelschicksale der bestochenen Schüler sind gescriptet. Es zeigt sich hier ganz deutlich, dass ein Film nicht das richtige Medium ist, die an sich interessanten Thesen von Levitt und Dubner zu präsentieren. Abgesehen von den inhaltlichen Problemen ist auch die Präsentation nicht optimal. Die durchgängigen Xylophon-Klänge strapazieren die Nerven des Publikums gewaltig. Gleichzeitig wird vor jedem Teil der Titel doppelt genannt, einmal als vorgelesene Überschrift und direkt danach abermals nach einem kurzen Intro durch den jeweiligen Regisseur. Die Zeit, die hierfür verwendet wird hätte besser für das Stützen einiger Thesen aufgewendet werden sollen.

Fazit

Die segmentierte Doku „Freakonomics“ ist ein Blender. Die im Grunde genommen interessanten Fragestellungen werden zu oberflächlich abgehandelt. Das Medium Film stellt sich am Schluss als die falsche Plattform heraus, um sich mit den Thesen der erfolgreichen Autoren zu beschäftigen.

Kritik: Fabian Speitkamp

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