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Inhalt

Aus gesundheitlichen Gründen kann Monsieur Henri nicht länger alleine in seinem Pariser Apartment leben. Obwohl er nicht sonderlich begeistert davon ist, nimmt der alte Griesgram den Vorschlag seines Sohnes an und vermietet ein Zimmer an eine Studentin weiter. Dabei denkt er nicht daran, dem Charm der jungen Constance zu erliegen, sondern nutzt die junge Frau dazu, Chaos in seiner Familie zu stiften.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das Grundszenario des alten, verbitterten Greises, der auf eine junge, dynamische Frau trifft, die die Lebensgeister wieder in ihm weckt, ist keine neue Idee. Erst vor ein paar Wochen startete mit Ein Mann Namens Ove ein recht ähnlicher Film. Während bei Ove die Selbstmordversuche im Zentrum des Films stehen, ist es hier das unmoralische Angebot Henris, welches der französischen Variante eine weniger ernste Note verleiht.

Obwohl die Handlung prädestiniert scheint, schafft es Regisseur Ivan Calbérac (Une semaine sur deux) weder Fremdscham noch Klamauk seiner Komödie Einlass zu gewähren. Der Humor entwickelt sich allein durch die Dialoge. Speziell Henri und Constance liefern sich immer wieder Wortgefechte und sorgen so für einige Lacher. Abgesehen von der überspitzt gezeichneten Frau des Sohnes, die als Charakter nicht wirklich ernst zu nehmen ist, haben alle Figuren eine angenehme Bodenständigkeit. 

Auch ernste Themen, wie Alkoholismus oder der Erwartungsdruck der Eltern auf ihre Kinder, werden angesprochen. Leider erfolgt keine konsequente Ausarbeitung der Themen, sodass der Film nur an der Oberfläche kratzt, ohne richtige Denkanschübe zu geben. Hier verpasst es Calbérac, seiner lockeren Komödie Tiefe zu geben.

Claude Brasseur (La Boum - Die Fete) spielt Henri wunderbar schlagfertig. Seine schlechte Laune kommt ebenso gut rüber, wie die Momente in denen er erweicht, seine mürrische Fassade bröckelt und einen lieben, emotionalen Mann zum Vorschein kommen lässt. Die junge Noémie Schmidt harmoniert hervorragend mit Brasseur und zeigt in ihrem ersten Kinofilm eine ansprechende Leistung. 

Dass der Film auf einem Theaterstück basiert, wird besonders bei Handlungssträngen deutlich, welche außerhalb von Henris Appartement stattfinden. So wird zum Beispiel Clarences Unileben recht kurz abgehandelt und führt so zu der einen oder anderen Unklarheit im Handlungsverlauf. Diese stören allerdings wenig, denn durch den strengen Fokus auf die Verführung Pauls ist der Film angenehm kurzweilig. Das Ende ist in wenig Zuckerwatte verpackt, was eine erfrischende Abwechslung zu den üblichen Happy Ends ist.

Fazit

Mit zwei tollen Hauptdarstellern und einer halbwegs originellen Geschichte zeigt auch Frühstück bei Monsieur Henri, dass sich Humor und Gefühl keineswegs ausschließen müssen. Ein weiterer Beweis dafür, dass in Frankreich derzeit hervorragende Komödienkost produziert wird.

Kritik: Maximilian Kremer

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