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Quelle: themoviedb.org

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Lenny und Amanda haben ein Kind adoptiert. Mit der Zeit will der augeweckte kleine Max jedoch immer mehr über seine leiblichen Eltern erfahren. Lenni stellt somit Nachforschungen an und muss feststellen, dass es sich bei der Mutter Linda um eine Prostituierte handelt, die auch sonst – besonders in Bezug auf ihren Intellekt – nicht Lennys Vorstellung entspricht. Dennoch baut er eine Beziehung zu ihr auf, allerdings ohne ihr den wahren Grund dafür zu verraten...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ein griechischer Theaterchor sammelt sich inmitten einer antiken Kulisse, die Gesichter sind von Masken verdeckt, Feuerschalen werden entzündet und ein Klagelied über Ödipus, eine der wohl bekanntesten Gestalten der griechischen Mythologie, angestimmt. Ein Fehlen und Betrauern, Warnen und Wabern, mäandert durch den filmischen Raum, doch wer glänzt höchstens durch seine Abwesenheit? Ödipus höchstpersönlich. Aber genau das muss so sein, denn um seinen Film einleiten zu können, muss Woody Allen (Midnight in Paris) auch etwaige Alternativen in der Geschichte um den Jungen, der nicht bei seinen leiblichen Eltern aufwuchs, später seinen Vater umbrachte und seine Mutter verführte, aufzeigen. Denn wenn man so möchte, dann ist Geliebte Aphrodite eine sehr freie, moderne Abwandlung jener Ödipus-Erzählung, deren erzählerische Perspektive jedoch primär auf dem von Woody Allen gespielten Adoptivvater ausgeht.

Dieser heißt Lenny, ist Sportreporter und hat mit Amanda (Helena Bonham Carter, Fight Club) eine wunderschöne, kluge Frau an seiner Seite. Was noch zum absoluten Glück fehlt, ist ein Kind. Amanda allerdings hat keine Zeit dafür, ein Kind zu bekommen, während eine Adaption dem Besitzanspruch von Lenny widerstrebt. Wie sich aber schnell zeigt, ist die Rollenverteilung zwischen Lenny und Amanda ziemlich eindeutig: Sie trifft die Entscheidungen, er kontrolliert die Fernbedienung. Und so dürfen sie bald schon den kleinen Max in ihrer Mitte begrüßen, der sich 5 Jahre später als hübscher, hochbegabter Knabe herausstellt. Wie wohl die Mutter dieses Prachtkerls aussehen mag? Mit dieser Frage beginnt Geliebte Aphrodite erst wirklich, nachdem Woody Allen dem Eheglück erst den letzten Schliff gegeben hat und kurz darauf schon wieder herbe Risse an der Oberfläche dessen aufzeigt.

Streitgespräche gehören von nun an zum Alltag, was Amanda dazu veranlasst, ihre Fühler in eine andere Richtung auszustrecken, während Lenny voller Entschlossenheit aufbricht, die biologische Mutter von Max ausfindig zu machen. Was darauf folgt, ist eine Ode an die wundersame Wesen unseres Lebens. Denn nachdem Lenny der Beamtin in einem unaufmerksamen Moment die Papiere entwendet, die den Namen und den Wohnort von Max' Gebärerin beinhalten, manifestiert sich schon sehr gut, mit was für einem Typen wir es mit diesem Lenny zu tun bekommen: Ein Angsthase mit dem Hang zur Skrupellosigkeit. Umso erschlagener ist er darauf, wenn er Linda (Mira Sorvino, Gods and Generals) zu Gesicht bekommt. Eine Prostituierte mit losem Mundwerk, die gleichwohl auf eine nicht kurze Pornokarriere zurückblicken darf. Diese Frau soll ein so intelligentes Kind zur Welt gebracht haben?

Natürlich hat sie das. Warum auch nicht? Während Woody Allen als Lenny in gewohnt entwaffnender Nervosität darum bemüht ist, Linda ein besseres Leben zu ermöglichen, ist die wahre Entdeckung dieses Films Mira Sorvino, die ihre schwierige Rolle mit einer einnehmenden Klarheit ausstaffiert, dass es eine Freude ist, ihr beim Schauspielen zuzuschauen: Sie spricht, wie ihr der Mund gewachsen ist, ihre vulgäre Ausdrucksweise allerdings ist niemals geschmacklos, weil Woody Allen dieser Figur ihre Würde lässt, anstatt sich über ihr bisweilen schlichtes Gemüt zu amüsieren. Dadurch gelingt es Geliebte Aphrodite, sich nicht nur von den dämmerigen Unkenrufen des griechischen Chors freizusprechen, der immerzu Gefahr im Verzug sieht, sondern auch, als eloquentes Geschlechterstück zu erstrahlen, welches sich einen Großteil der Handlung auf einer angenehm platonischen Ebene entfalten darf. Solange, bis die Ironie des Schicksals mit voller Breitseite zuschlägt.

Fazit

Ein wahrlich schöner Film ist das, den Woody Allen hier inszeniert hat. Über die Wunder, die Hürden und die Ironie des Lebens. Vortrefflich gespielt, besonders von Mira Sorvino, die für ihre herrlich kantige Performance der Prostituierten Linda einen Oscar gewinnen durfte, gelingt es Woody Allen mit "Geliebte Aphrodite" erneut, den Zuschauer zu amüsieren, zu berühren und über 90 Minuten in seinen fluffigen Bann zu ziehen.

Kritik: Pascal Reis

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