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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Spanien 1937: Während die Bürger des Dorfs Gernika den Alltag im Bürgerkrieg bewältigen, konspiriert der amerikanische Journalist Henry (James D’Arcy) mit der spanischen Zensorin Teresa (María Valverde) der lokalen Presse, um gegen die strenger werdenden Repressalien Widerstand zu leisten. Als die Deutsche Armee die Stadt angreift, wird die Pressefreiheit zur lebenswichtigen Waffe gegen den Faschismus. Der Film basiert auf den historischen Ereignissen des Luftangriffs, der den Zweiten Weltkrieg einläutete.

Kritik

Bei unserem Helden handelt es sich um einen trinkenden Journalisten, der kein Interesse an einer Berichterstattung über die politische Situation in Spanien hat und lieber über eine Kunstausstellung Pablo Picassos in Paris berichten würde. Kein außergewöhnlich neuer Charakter. Ebenso verhält es sich mit seiner Entwicklung und so ist es nicht verwunderlich, dass es zu einer Läuterung kommt. Diese findet in einem Krankenhaus statt. Eine Szene, wie sie schon tausendmale gezeigt wurde und deren Bedeutung und Ablauf im ersten Moment bereits klar sind. Diese Szene steht stellvertretend für mehrerer Momente, in denen sich Gernika auf ausgetretene Pfade begibt. Immer wieder finden wir Szenen mit stereotypem Aufbau. 

Eine Ähnlichkeit zu Pearl Harbor lässt sich nicht abstreiten. Nicht nur, dass es sich hier ebenfalls um einen Luftangriff handelt, auch der Aufbau der beiden Filme ähnelt stark. So wird in beiden Filmen zuerst eine Liebesgeschichte erzählt. Hier ist überraschenderweise Pearl Harbor stärker. Die Liebesgeschichte zwischen Henry und Teresa ist recht rudimentär gehalten, entwickelt sich sehr schnell und lässt eine gewisse Konsequenz missen. Bei der Entwicklung der Liebe werden genretypische Szenen abgespeist. Das Ganze gipfelt in einer äußerst kitschigen Szene mit Regen und viel zu starker Musikuntermalung. Bei Liebesepen mag man solch Überzeichnung verschmerzen können, hier wirkt es zu sehr gewollt und erinnert teils an die Machwerke von Herrn Sparks. Eine subtilere Erzählweise und etwas mehr Zeit hätten der Liebesgeschichte gut getan und darüber hinaus die Bindung zu den Charakteren verstärkt. Die Nebencharaktere werden etwas stiefmütterlich behandelt. Abseits von Teresas Chef Vasyl (Jack Davenport), bleiben die weiteren Figuren blass. 

Leider wurde es verpasst kleine Geschichten abseits der Haupthandlung zu erzählen. Szenen, die die Situation der Einwohner verdeutlichen oder emotionale Ankerpunkte werfen, um uns die Bewohner näher zu bringen. So gibt es nur eine kleine Szene, in der kurz die Differenzen zwischen den Anhänger der Volkfrontregierung und den Anhängern der Putschisten Francos gezeigt werden. Dies wird zwar während des Luftangriffs wieder aufgegriffen, hat aber nicht die Wucht, die die Szene hätte entwickeln können. Hier wurde das Potential nicht ausgeschöpft. Die politische Situation in Spanien schwingt stets mit, trotz allem ist ein gewisses Hintergrundwissen nützlich, um die kompletten Zusammenhänge zu verstehen. 

In Sachen Action und Setpieces steht Gernika Pearl Harbor in Nichts nach. Während eine Actionsequenz am Anfang des Films noch recht steif wirkt, ist der Luftangriff sowohl inszenatorisch als auch effekttechnische gut eingefangen. Insgesamt ist der Film handwerklich auf hohem Niveau. Die gesamte Ausstattung macht einen sehr guten Eindruck. Die Kameraarbeit ist besonders hervorzuheben. Die Szenen sind toll eingefangen, haben interessante Shots und Kamerafahrten und müssen sich vor Hollywoodproduktionen nicht verstecken. Die musikalische Untermalung meint es in einigen Momenten zu gut und wirkt stellenweise sehr pathetisch, hier wäre mal wieder weniger mehr gewesen.

Fazit

Eine spanische Produktion mit toller Ausstattung, handwerklich gut gemacht, die es leider verpasst eine interessante und spannende Geschichte zu erzählen. Die Liebesgeschichte ist zu rudimentär, die Nebencharaktere zu schwach gezeichnet und es fehlen die Feinheiten, die eine emotionale Wucht erzeugen. Für einen verregneten Sonntag Nachmittag ist der "Gernika" gut geeignet, für mehr leider nicht.

Kritik: Maximilian Kremer

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