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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Das Leben des sanftmütigen Daniel, der seinen todkranken Vater pflegt und von seinem aggressiven Bruder ausgenutzt wird, ist geprägt von Gefühlskälte und Gewalt. Als er den Außenseiter Marcel kennenlernt, glaubt er, einen Freund gefunden zu haben.

Kritik

Finstere Wälder, die kein Ende zu nehmen scheinen. Ein altes Gemäuer, in dem dessen Besitzer langsam stirbt. Ein geheimnisvoller Fremder, der undurchsichtigen Freundlichkeit ausstrahlt. Ein stiller Junge, der in der brutalen Welt um ihn herum wie verloren wirkt. Es sind Bilder und Motive wie aus einer düsteren Sage, die Constantin Hatz zu einer atmosphärischen Allegorie verwebt. Die Natur in deren dunklen Herzen ist immer auch die Natur des Menschen, grausam und verletzlich, trauervoll und trügerisch.

Vor der wie einem schwermütigen Gedicht entnommenen Szenerie eines maroden Hotels, in dem schon lange keine Gäste mehr logierten, entspinnt sich eine bedrückende Fabel über zerstörte Unschuld. Ein Rest davon wohnt in dem 14-jährigen Daniel (Malte Oskar Frank), der sich vor der Unbarmherzigkeit seines Umfelds immer weiter zurückzieht: in sein Inneres und den Wald, der das Haus seines todkranken Vaters (Robert Kuchenbuch, Trip) umschließt. In der Natur findet der verschlossene Protagonist eine fast metaphysische Empathie. 

Entsprechend dieser symbolistischen Verbundenheit steht das Leiden verwundeter Tiere in direktem Bezug zum seelischen und körperlichen Schmerz der Figuren, deren eigener Ausdruck längst verkümmert ist. Daniels Bruder Michael (Eric Cordes) kanalisiert jede Regung in rohe Gewalt, sein Vater ist von Kummer und Quälerei abgestumpft. Der in vieler Form eindringende Tod wirf einen prophetischen Schatten auf den Hauptcharakter, dessen Sehnsucht nach einem verwandten Geist ihn wie den Narren der Märchenwelt auf den Abgrund zu laufen lässt.

Fazit

In ausdrucksstarken Bildern, welche die beengte Düsterkeit von Innenräumen effektvoll mit der lichten Weite der umliegenden Landschaft kontrastieren, entwirft Constantin Hatz ein unheilvolles Gemälde humanistischen Niedergangs. Baulicher Verfall wird zum Symbol für psychische Degeneration, karge Räume bezeichnen die emotionale Verkümmerung ihrer Bewohner. Das moralisch verkommene Milieu, das der erhabenen Naturkulisse noch trotzt, ist so vergiftet, dass aufkeimende Freundschaft nicht wachsen kann. Ein bitteres Fazit über den menschlichen Zustand, dem trotz Überlänge eine gespenstische Poesie innewohnt.


Kritik: Lida Bach

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