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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der halbseidene "Event-Manager" Ingo erschleicht sich den prestigeträchtigen Auftrag, eine Wohltätigkeitsveranstaltung für den Golfclub einer Ruhrpott-Kleinstadt zu organisieren. Als "Promi" lässt er den abgehalfterten Hollywoodschauspieler Douglas Burnett einfliegen. Zunächst ist der provinzielle Geldadel schwer beeindruckt von dem großspurigen "Superstar" aus Amerika. Nun muss es Ingo nur noch gelingen, den schönen Schein aufrecht zu erhalten, bis die große Gala vorbei ist. Das ist jedoch angesichts Burnetts exzessiven und dekadenten Lebensstils nicht gerade einfach...

Kritik

Als Pulp Fiction 1994 in die Kinos gekommen ist, beschwor Quentin Tarantino mit seinem formvollendeten Episodenfilm ein erdrutschartiges Ausmaß an stilistischen Epigonen herauf, die allesamt einen Fingerabdruck in der Welt des komödiantischen Gangsterfilms hinterlassen wollten. Damit sind indes nicht nur Regisseure wie Guy Ritchie (Snatch – Schweine und Diamanten) oder Wayne Kramer (Running Scared) gemeint. Auch die deutsche Kinolandschaft sah sich in auffälliger Regelmäßigkeit mit, mal mehr, mal weniger gelungenen, Nachahmern der Marke Knockin On Heavens Door, Der Eisbär oder auch Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding konfrontiert. Letzterer, inszeniert von Peter Thorwarth und längst zum nationalen Kulturgut avanciert, stellt den Auftakt einer Trilogie dar, in der Thorwarth immer wieder seine Begeisterung von überhöhter Männlichkeit im Gangster-Kino zum Ausdruck gebracht hat.

Nun ja, der zweite Teil des Unna-Triptychons, Was nicht passt, wird passend gemacht, mag ein wenig aus der Reihe fallen, Peter Thorwarth aber stellt auch hier seine Faszination für die von Maskulinität dominierten Zirkel (in diesem Fall sind es die Recken vom Bau) aus, in denen die Loyalität mit dem Hang zur Illegalität Hand in Hand gehen. Bei Goldene Zeiten steht allerdings vollkommen außer Frage, wer PeterThorwarths inspirativer Paten waren: Natürlich kann es sich nur um Quentin Tarantino und Guy Ritchie handeln. Ausgangspunkt ist hier eine Charity-Gala des regionalen Golfclubs, welches den ehemaligen Serienstar Douglas Burnett (Dirk Benedict, Das A-Team) engagiert hat, um Spendengelder für Kinder zu sammeln. Dass es bei dieser Veranstaltung um alles geht, aber nicht um Wohltätigkeit, wird natürlich ganz schnell ersichtlich.

Mag Peter Thorwarth mit seiner größten Produktion, Goldene Zeiten, die spezifischen Stilismen und Manierismen seiner namhaften Vorbilder ein ums andere Mal auch etwas zu sklavisch schablonieren, findet hier erneut eine interessante Widersprüchlichkeit statt, die Thorwarths Unna-Trilogie seit jeher einen individuellen Charme verliehen hat: Es ist die motivische Verschmelzung aus amerikanischen Gangster-Mythen und der eigentümlichen Lokalverortung. Die Verstrebung dieser beiden Elemente gebiert eine stilistische Dichotomie in sich, die sicherlich auch auf all die erzählerischen Mängel hinweist, mit denen der durchaus zerfranste Goldene Zeiten über seine viel zu lange Laufzeit von 130 Minuten zu ringen hat. Und doch möchte man die Gegensätze, die Goldene Zeiten zum Kind aus zwei Welten erklären und nicht zuletzt als Spannungsfeld fungieren, eine nicht zu unterschätzende Soghaftigkeit attestieren.

Fazit

Obgleich Peter Thorwarth mit "Goldene Zeiten" nicht an die kultische Strahlkraft eines "Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding" anknüpfen konnte, besitzt auch der Abschluss seiner Unna-Trilogie eine nicht zu unterschätzende Sogwirkung. Die Vermengung aus amerikanischen Gangster-Mythen und dem eigentümlichen Lokalkolorit erschafft ein stilistisches Spannungsfeld, welches zwar nicht über 130 Minuten aus den Vollen schöpft, aber durchaus seine unverkennbaren Reize besitzt.

Kritik: Pascal Reis

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