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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Eric Marsh ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele und bildet sein 19-köpfiges Team gerade zur renommierten Hotshot-Crew aus. Diese Elite-Einheit macht sich im wahrsten Sinne des Wortes die Hände schmutzig und kämpft an vorderster Front gegen das Feuer. Als sich der mit Drogenproblemen kämpfende Brandon "Donut" McDonough bei Marshs Einheit bewirbt, gibt dieser ihm eine Chance. McDonough wird schnell ein unverzichtbares Mitglied der eingeschworenen Truppe. Mit der Unterstützung des Chefs der örtlichen Feuerwache, Duane Steinbrink,und hartem Training, schafft es das Team um den erfahrenen Marsh zur offiziellen Hotshot-Crew zu avancieren und bekämpft fortan Waldbrände in der ganzen Region an vorderster Front - bis es zu jenen tragischen Ereignissen kommt, die alles für immer verändern...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Heldenverehrung gehört schon seit langer Zeit sowohl zu den größten Stärken als auch zu den unerträglichsten Lastern Hollywoods. Es entspricht damit dem ureigenen Bedürfnis des Menschen, durch Geschichten Hoffnung zu schöpfen. Die übermenschlichen Taten schillernder Persönlichkeiten führen uns vor Augen, dass es möglich ist, Grenzen zu überschreiten und Außergewöhnliches zu leisten. Sie suggerieren uns, dass keine Situation ausweglos sei. In gewisser Weise tragen sie zu unserer Gesundheit bei, sagt die Psychologie doch, dass der psychisch gesunde Mensch sich durchgängig in seinen Kompetenzen und Fähigkeiten leicht überschätzt. Andererseits gelingt Hollywood nicht immer der Drahtseilakt zwischen hoffnungsschürender Erzählung und pathetischem Personenkult. Wobei die Entgleisung in eine übersteigerte Form der Heldenverehrung weniger aktivierend auf das Individuum wirkt, abhängig macht und zu Unterwerfungen führt, deren Auswirkungen in der Vergangenheit verheerende Folgen nach sich zog. Umso wertvoller sind daher ehrliche Schilderungen menschlichen Über-sich-hinaus-Wachsens, wofür Joseph Kosinskis Film No Way Out – Gegen die Flammen ein feuriges Beispiel ist.

Die Geschichte um eine Elitetruppe der amerikanischen Feuerwehr basiert auf einem Zeitschriftenartikel der GQ und wurde von Ken Nolan (Black Hawk Down) und Eric Warren Singer (American Hustle) für die Kinoleinwand adaptiert. Die Realitätsnähe wurde außerdem dadurch garantiert, dass der echte Brendan McDonough, einer der im Film dargestellten Feuerwehrmänner, dem Projekt beratend zur Seite stand. Entgegen dem Klischee eines actiongeladenen Katastrophenfilms konzentriert sich No Way Out erstaunlich konsequent auf seine Charaktere. Damit dürfte Joseph Kosinski so manchen Kinogänger vor den Kopf stoßen, den ein oder anderen aber auch über alle Maßen in Erstaunen versetzen. Seine zurückhaltend realistische Darstellung der wahren Ereignisse entbehrt zwar nicht vollkommen jedwedem Pathos, hält sich aber in den Grenzen einer respektvollen effektgeladenen Dramatisierung für die Kinoleinwand. Der Regisseur beweist einerseits erneut sein Händchen für einen außergewöhnlichen visuellen Stil, mit dem er bereits in seinen vorigen Werken Tron (2010) und Oblivion (2013) zu beeindrucken wusste. Andererseits legt er eine inszenatorische Behutsamkeit und einen wohldosierten Humor an den Tag, die den realen Schicksalen hinter dem Film angemessen erscheinen.

Angesichts der tragischen Ereignisse des Yarnell Hill Fire im Jahre 2013 in Arizona erwartet man eine nervenaufreibende Zuspitzung der Geschichte, die ihren Fokus auf den besagten Flächenbrand legt. Doch No Way Out breitet auf persönliche Weise die Vorgeschichte vor uns aus. Der ehrgeizige Eric Marsh (Josh Brolin, No Country for Old Men) will seine Feuerwehrtruppe zu einer Eliteeinheit ausbilden und stellt dafür gegen jede Vernunft den frischgebackenen Vater und ehemals drogenabhängigen Brendan McDonough (Miles Teller, Whiplash) ein. In Josh Brolin hat der Film einen Hauptdarsteller, der eine brachiale Urgewalt von einem Mann verkörpert und das Klischee des stumpfen Testosteron-Bolzens widerlegt, indem er emotionale Reife und Intelligenz in seiner Figur aufblitzen lässt – diesen Eindruck erweckt nicht nur seine ungewöhnliche Brille. So wie die echten Hotshots über sich hinauswachsen, ringen sich auch Darsteller wie Miles Teller, Taylor Kitsch (John Carter) und James Badge Dale (World War Z) für diesen Film einiges an Ausdruckskraft ab.

Als geradezu erfrischend erweist sich auch die komplexe Darstellung einer modernen Paarbeziehung, die in Eric und Amanda Marsh (Jennifer Connelly, Little Children) zwei autonome und auf Augenhöhe kommunizierende Menschen zeigt. Vor allem am Ende des Films zeigt sich deutlich die Distanzierung von einer allzu pathetischen Heldenverehrung. Was der Zuschauer aus vielen Hollywood-Filmen gewöhnt ist, bleibt aus. Und trotzdem erfährt die aufopferungsvolle Haltung dieser zwanzig Menschen in ihrer alltäglichen Arbeit eine ehrliche Wertschätzung. Hier wird auf humane Weise ein filmisches Denkmal gesetzt und eine Geschichte erzählt, die zum Mitfiebern und Mitfühlen einlädt.

Fazit

„No Way Out“ ist alles andere als ein eskalierender Katastrophenfilm. Getragen von einer bärenstarken Besetzung, allen voran Josh Brolin als vor Lebenserfahrung strotzender Fels in der Brandung, entfaltet sich der Film vorrangig als differenziertes Charakterdrama. Joseph Kosinski inszeniert die wahren Ereignisse um eine der größten Tragödien in der Geschichte der amerikanischen Feuerwehr gewohnt visuell eindrücklich und trotzdem sensibel. Das Pathos einer übersteigerten Heldenverehrung weicht zugunsten einer dezenten realistischen Darstellung menschlicher Schicksale. Ein Blockbuster, der Überraschungen bereit hält und an die Nieren geht.   

Kritik: Jonas Göken

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