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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Im Jahr 2015 wird Sarajevo durch eine Atombombe ausgelöscht. Die Industrienationen beschließen aus Angst vor dem Terrorismus daraufhin, die Freiheit der Bevölkerung für mehr Sicherheit zu opfern.

Während dadurch regelrechte Überwachungsstaaten entstehen, tobt in den Entwicklungsländern zunehmend das Chaos. Als die Welle aus Bürgerkriegen und Völkermord immer größere Ausmaße annimmt, wird Captain Clavis Shepherd von den Special Forces zusammen mit seinem Team auf die Jagd nach dem mysteriösen Amerikaner John Paul geschickt. Wo immer er den Regierungen der Welt seine Dienste anbietet, bricht wenig später eine Hölle aus Krieg und Gewalt los.

Schnell verfolgt Shepherd eine heiße Spur in Prag und vermutet, dass John Paul nur durch eine besondere Sprache diese Blutbäder auszulösen vermag. Doch kann tatsächlich ein Mann allein die Welt aus den Angeln heben?

Kritik

Project Itoh, passionierter Science-Fiction Autor aus Japan, verstarb im Jahre 2009 nach jahrelangem Kampf gegen den Krebs. Noitamina entschied sich daraufhin drei seiner Romane als Filme produzieren zu lassen – jeweils von einem anderen Studio. Harmony und Empire of Corpses erschien hierzulande ebenfalls bei KAZÉ. Die Fertigstellung von Genocidal Organ unter der Leitung von Shuko Murase (Ergo Proxy) gestaltete sich im Vergleich zu den zwei anderen Filmen als schwierig: Das mittlerweile aufgelöste Anime-Studio Manglobe startete mit der Umsetzung, musste dann aber aufgrund von hohen Schulden die Weiterentwicklung stoppen. 2015 bildete sich unter der Leitung desselben Teams das Geno Studio, welches den Film fertigstellen und Anfang 2017 veröffentlichen konnte. Ab 25. April 2017 gab es im Zuge der speziellen Anime-Veranstaltungen in diversen deutschen Kinos auch die Möglichkeit, Genocidal Organ auf der großen Leinwand zu sehen.

Die Zerstörung von Sarajevo im Jahre 2015 durch eine Atombombe löst eine ganze Kette an Reaktionen aus. Staaten entscheiden sich dazu, der Sicherheit wegen eine landesweite Überwachung ins Leben zu rufen, um dem Terror entgegen zu wirken. Zur selben Zeit verbreiten sich Genozide in Entwicklungsländern und zwingen eine Special Force um Protagonist Clavis Shepherd zur Untersuchung dieser mysteriösen Massenmorde, die alle mit dem Amerikaner John Paul in Verbindung gebracht werden. Eine spezielle Grammatik soll dabei der Schlüssel sein, der für die Auslösung der Genozide verantwortlich ist und einen uralten Instinkt, ein Organ im Menschen, anspricht. Klingt die Prämisse noch so verheißungsvoll, schafft es Genocidal Organ im Verlauf der zwei Stunden nicht, die Erwartungen zu erfüllen. Eine distanzierte Kälte hält sich dabei konstant aufrecht – weder die Charaktere noch die Handlung wissen zu fesseln.

Selbst der Protagonist Clavis Shepherd bleibt ein hohles Gerüst, das nur dafür dient, die geplante Handlung voranzutreiben und so zu entscheiden, wie es für den Verlauf am förderlichsten ist. Auch die anderen Charaktere wandeln blass und seelenlos durch die Szenen – eine Tatsache, die sich zwar wunderbar in das Setting einfügt, aber dem ganzen Film nicht zuträglich ist. Die Dialoge, die bewusst hochtrabend und bedeutungsschwer formuliert wurden, sind nicht mehr als Schall und Rauch. Logiklücken, gepaart mit einem schlechten Spannungsbogen können sogar zu Verwirrung führen, wenn man nicht genau bei der Sache ist und aufmerksam dem Geschehen folgt. Die Animation und der Stil der Zeichnungen ist ausgezeichnet, auch wenn an einigen Stellen ein gewisser Mangel an Budget zu sehen ist – vor allem in den vielen unzensierten Gewaltdarstellungen weiß der Stil zu überzeugen, ob dies nun positiv oder negativ ist, sei dahingestellt.

Der Soundtrack von Yoshihiro Iko passt wunderbar zum Setting und belebt einige sonst viel zu kühle Szenen um ein gewisses Spannungsgefühl, aber im Endeffekt wirken die Klänge austauschbar und in dieser oder jener Form schon einmal dagewesen. Auch die Synchronsprecher machen einen guten Job und hauchen den gezeichneten Charakteren Leben ein, was den generellen Eindruck von Genocidal Organ allerdings nicht aufwerten kann. Ein hübsches Werk, das schnell wieder vergessen ist.

Fazit

"Genocidal Organ" ist ein gut gemeinter Abschluss der Project Itoh Trilogie, der jedoch in keinem Aspekt so wirklich zu überzeugen weiß. Hinter einem Deckmantel aus handwerklich guter Animation und einem vielversprechenden Plot, verbirgt sich eine lauwarme, in sich nicht schlüssige Geschichte, dessen Handlungsverlauf gehetzt und detailarm wirkt.

Kritik: Miriam Aissaoui

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