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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Magenta tv

Inhalt

0Zwei Männer, eine Frau, ein Boot und eine Harpune: Was zum entspannten Versöhnungsausflug auf dem Meer werden sollte, gerät zum gnadenlosen Überlebenskampf, als der Motor des Bootes ausfällt. Denn unter äußerster Anspannung kommen in dieser ausweglosen Lage die tiefen Risse in der Beziehung der drei doch nur ziemlich besten "Freunde" wieder zum Vorschein. Es dauert nicht lange, bis das Blut fließt und eine Harpune ihre neue Verwendung findet…

Kritik

Eine Seefahrt, die ist lustig. Im Zweifelsfall aber auch genau das Gegenteil. Insbesondere wenn sie unter so einem schlechten Stern steht wie die der besten Freunde Jonah (Munro Chambers, Godsend) und Richie (Christopher M. Gray, Der Nebel). Gemeinsam mit Richie’s Girlfriend Sasha (Emily Tyra) begeben sie sich auf dessen schnuckeliger Privat-Jacht auf hohe See, um die vorher durch einige Missverständnisse angestauten Differenzen bei angeln und Dosenbier ad acta zu legen. Der Trip verläuft schon nach kurzer Zeit völlig aus dem Ruder und setzt die Segel eher in Richtung eines garstigen Dreiecks-Survival-Kammerspiel, bei dem das Entsaften einer Möwe erst das Horsd'œuvre aus der Notkombüse darstellen könnte.

Harpoon erscheint wie eine Mischung aus Todesstille, Donkey Punch und Very Bad Things. Ein Drei-Personen-Stück umzingelt von tiefen Gewässern und angetrieben von dem internen, früh zur Eskalation gebrachten Konflikt und wiederum anderweitig arrangiert durch die unvorhergesehenen Rahmenbedingungen, die das Ganze relativ spontan durcheinandermischen. Vermeidlich. Denn trotz dieser Ausgangslage fällt der Film von Regisseur & Co-Autor Rob Grant weit weniger originell und überraschend aus, als er vermutlich gerne wäre. Vor allem ist die ganze Chose kaum spannend, aber zumindest relativ kurzweilig und zugegeben mit akzeptablen Unterhaltungswert versehen. Das liegt an einigen amüsanten Dialogen und der Bereitschaft zum drastischen Zynismus, was jedoch nur gerade so über den Mangel an dramaturgischer Feinarbeit hinwegsehen lässt. Im Grunde bietet Harpoon nur Stoff für ein kurzes Format wie einst Geschichten aus der Gruft und in so einem knackig-amüsanten 25-30 Minuten Rahmen wäre die Prämisse hervorragend aufgehoben. Da würden auch nicht die unglaubwürdigen Wendungen und die cheasige Pointe negativ ins Gewicht fallen, sondern mehr oder weniger perfekt dessen selbstironischen Standard erfüllen. Gestreckt auf knapp über 80 Minuten dürfte da gerne mehr kommen.

Das spricht nicht zwingend gegen eine Sichtung dieses insgesamt klar ambitionierten Independent-Films. Für einen anspruchslosen und halbwegs amüsanten Filmabend taugt Harpoon durchaus, ein Zweitdurchlauf dürfte sich aber auch nach vielen Monden nicht ernsthaft aufzwingen. Dafür besitzt das Ganze zu wenig Nachhaltigkeit und erfüllt mehr einen kurzfristigen Zweck. Keine Zeitverschwendung für den Moment, bei akutem Platzmangel würde das Teil aber als eines der Ersten über die Planke gehen müssen.

Fazit

Teilweise schön garstiges Kammerspielchen, dennoch eher mit einer selten ausgewogenen Mischung aus Humor und Psychothriller. Als Kurzfilm bestimmt wesentlich effektiver, so aber wenigstens noch passabel zu konsumieren. Damit aber bereits an seiner Leistungsgrenze.

Kritik: Jacko Kunze

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