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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der junge Cho-in (Kang Dong-won) hat seit seiner Kindheit eine besondere Gabe: Ein Blick reicht, und er kann einen Menschen vollkommen kontrollieren. Doch als Monster beschimpft sowie von seinen Eltern verstoßen, entwickelt sich Cho-in über die Jahre zu einem eiskalten Außenseiter, dem Menschenleben nichts mehr bedeuten. Regelmäßig geht er so auf Beutezug und schreckt hierbei auch vor Mord nicht zurück. Eines Tages begegnet er jedoch dem gutmütigen Kyu-nam (Ko Soo), der sich seinem Blick entziehen kann und sich so von der Kontrolle löst. Entsetzt über das Geschehen, tötet Cho-in im Wahn den Chef von Kyu-nam und stürzt dessen Leben in ein Chaos. Allerdings hat auch Kyu-nam ein Geheimnis und macht sich fortan daran, die Bestie ein für alle Mal zu stoppen. Doch wie hält man jemanden auf, der einen beliebig viele Feinde entgegen werfen kann? Das ungleiche Duell hat begonnen…

Kritik

Regisseur Min-suk Kim, der mit Haunters sein Debüt feierte, hat schon reichliche Erfahrungen als Drehbuchautor in den letzten Jahren im koreanischen Kino sammeln können. Besonders der Italo-Western  The Good, The Bad and The Weird dürfte hierbei ein Begriff sein. Nun darf der Newcomer erstmals auch seine eigene Geschichte auf die Leinwand zaubern. Das Ergebnis ist dabei allerdings recht nüchtern ausgefallen. Zwar überzeugt die Story durch eine sehr unkonventionelle Herangehensweise sowie durch ein paar frische Ideen, doch eine Zusammenhangslose Handlung sowie blasse nicht nachvollziehbare Charaktere, machen aus dem eigentlich sehr düsteren Mystery-Thriller eine vergnügliche wie peinliche Komödie, die einen schnell mit Langeweile versorgt.

Die Geschichte selbst, ist indes ein mutiger Schritt dahingehend, Anime und Realfilm gekonnte zu verschmelzen. So sind beide Hauptfiguren eine Art Superheld und Superschurke, die sich in einer Welt, die sie scheinbar vollends unter Kontrolle haben, bis auf das äußerste Bekämpfen. Doch während beispielsweise Regisseur M. Night Shyamalan es mit Unbreakable – Unzerbrechlich hervorragend verstand, seine beiden Protagonisten auf eine philosophische Ebene zu bringen, versagt hier Min-suk Kim auf ganzer Ebene.  Regisseur Min-suk Kim lässt sich zwar viel Zeit für seine Charaktere (es dauert ganze 25 Minuten bis das erste Aufeinandertreffen stattfindet), doch gelingt es ihm hier nicht, den Zuschauer in die äußerst fantastische Welt von Cho-in und Kyu-nam hineinzuziehen. Was fehlt ist eine Identifizierung mit dem Leben der beiden Hauptdarsteller, die mit einer Leinwandpräsenz die Lücken im Drehbuch schließen könnten. Warum beispielsweise Cho-in nur kleine Läden überfällt und nicht viel früher auf Banken ausweicht, bleibt ebenso ein Rätsel, wie die Handlungen von Kyu-nam, der fortan ohne Rücksicht auf Verluste nach seinem Gegenüber Jagd. Normale Menschen scheinen indes in diesem tödlichen Spiel keine Rolle zu spielen. Sie dienen Cho-in nur als Waffe für seine sadistischen Spiele. Was für verstörende Bilder sorgt, Menschen die sich ohne Willen von Brüstungen stürzen oder eine Mutter die ihr Baby vor einen heranrollenden Zug wirft, wirft auch die Frage auf, ob denn Kyu-nam überhaupt ein richtiger Held ist. Denn während um ihn herum unzählige Menschen sterben, hält er niemals inne oder bricht in Wut aus. Erst als seine beiden besten Freunde von dem tödlichen Spiel betroffen sind, gibt es von ihm aus wahre Gefühlsregungen. Auch die Tatsache, dass Kyu-nam scheinbar unsterblich scheint und seine Verletzungen in Stunden heilen, dieses aber niemand bemerkt (nicht mal er selbst), entfernt ihn noch weiter aus einem verankerten Geschehen.

Dennoch kann die Jagd der beiden an vielen Stellen überzeugen und für durchaus fantastische Momente sorgen. Allerdings werden diese regelmäßig durch den aufgesetzt wirkenden Humor (der oft kitschig und peinlich daher kommt) sowie durch viele Längen torpediert. Hätte Regisseur Min-suk Kim seine ruhige, stille wie düstere Geschichte konsequent bis zum Ende hin erzählt, wäre wohl ein Meisterwerk entstanden. So bleibt nur ein trashiges Machwerk, was mit vielen Ideen überzeugen kann, im Gesamtbild aber enttäuscht. Wer jetzt zumindest hofft, auf durchgehend rasante Action zu treffen, wird ebenfalls ernüchtert in die Szenerie blicken. Denn die Aufeinandertreffen von Cho-in und Kyu-nam bleiben relativ unspektakulär. Was hätte spannend sein sollen, verkommt so zur Farce, die besonders zum Finale hin für deutlich fragende Gesichter sorgt. Exzellent gelungen ist dagegen die Optik, die Regisseur Min-suk Kim dem Zuschauer offenbart. Gestochen scharf, mit einer verspielten wie interessanten Kamera untermalt und minimalistisch auf das Geschehen konzentriert, wird eine eiskalte Szenerie präsentiert, welche besonders das Spiel mit Licht und Schatten perfekt beherrscht.

Im Bereich der darstellerischen Leistungen, kann sich Haunters ebenfalls sehen lassen. Zwar können die beiden Hauptprotagonisten nicht die Schwächen im Drehbuch ausgleichen, dafür aber durch ihr stimmiges Schauspiel überzeugen. So ist Dong-won Kang als völlig labiler Cho-in eine Idealbesetzung. Durch seinen irren Blick sowie die energische Art, mit der er gegen seinen Kontrahenten vorgeht, spielt er wahrhaft das Böse. Ein Puppenspieler, dem es egal ist, was mit seinen Puppen geschieht. Kyu-nam dagegen, gespielt von Ko Soo, kann durch seine pure Energie auftrumpfen sowie seine naive wie lockerleichte Spielweise. Stets etwas tollpatschig, dafür mit einigen Trümpfen im Ärmel, nimmt er so den Kampf auf.

Fazit

Regisseur Min-suk Kim erschafft mit seinem Debüt ein recht durchwachsenes Werk, welches mit vielen interessanten Ideen daher kommt, in schlussendlicher Konsequenz jedoch enttäuscht. So ist das Drehbuch mit vielen Lücken behaftet, die Charaktere abgehoben, der Humor unpassend und so die Spannung auf einem Nulllevel. Eine hervorragende Optik und ein paar fantastische Szenen reichen so nicht, um 100 Minuten Mystery zu erzählen, die einen fesselt. Für Fans von "Unbreakable" sowie Anime-Realverfilmungen einen Blick wert, doch gesehen haben muss man "Haunters" nicht.

Kritik: Thomas Repenning

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