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Inhalt

Apulien Anfang des 16. Jahrhunderts: Auf dem Boden Italiens führen die Franzosen einen unerbittlichen Krieg gegen die Spanier. Eine der großen Schlachten wird um die Festungsstadt Barletta geführt. Beide Seiten schenken sich dabei nichts und es endet jeden Abend in einer Pattsituation. Als die Franzosen jedoch fünf verlauste italienische Söldner herablassend behandeln, wendet sich das Blatt zugunsten der Spanier. Denn Hector (Bud Spencer), der bärenstarke gewiefte Anführer der Bande, entschließt sich die Belagerung zu durchbrechen und fortan auf der Seite der Spanier zu kämpfen. Die Franzosen lassen sich jedoch nicht so leicht beleidigen, sie fahren schweres Geschütz auf. Für Hector ist dies allerdings nur ein weiteres heldenhaftes Abenteuer, was sein treuer persönlicher Historiker Bracalone (Enzo Cannavale), zu Papier bringen kann.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, war das deutsche Kino fest in der Hand von vier starken Fäusten.  Zwei davon waren Blond und flink, zwei eher behäbig und Bärenstark. Die Rede ist vom legendären Prügelduo Bud Spencer und Terence Hill. Ihre Filme prägten mit dem hervorragendem Humor, sowie ihren lockerleichten schön verpackten Moralgeschichten ganze Generationen. Noch heute flimmern ihre Werke regelmäßig über die Mattscheiben. Doch auch einzeln konnten die beiden vollends überzeugen. Während Terence Hill sich jedoch meist weiter im Western-Genre tummelte, probierte sein Partner Bud gerne mal was Neues aus. So schuf er nicht nur die berühmte Plattfuß-Reihe, sondern hatte es auch mit außerirdischen zu tun, oder gab sein bestes als Geist Genie in Aladin. Auch das Mittelalter war vor seinem Verdunklungshammer nicht gefeit. 1976 nahm Bud es in Hector, Ritter ohne Furcht und Tadel gar mit einer ganzen Schar Französischen Rittern auf. Hierbei zählt der mittelalterliche Schlagabtausch, mit seinem hohen Budget von zehn Millionen Dollar, durch seine tolle Inszenierung, sowie dem teils schrägen Humor, als hervorragende Persiflage auf die frühen Mittelalterfilme.

Die Geschichte rund um Hector, basiert lose auf den Erzählungen des italienischen Schriftstellers Massimo D’Azeglio, mit seiner Novelle Ettore Fieramosca. Ein gewisser Historischer Anspruch ist damit in Hector, Ritter ohne Furcht und Tadel erhalten. Dennoch dient die Story um die Ehre der Italiener, sowie dem Kampf zwischen Spaniern und Franzosen, nur als Grundgerüst für die typischen Hau-Drauf-Einlagen von Bud Spencer. Von einer aberwitzigen turbulenten  Situation zur nächsten, prügelt sich so Hector durch die verschiedenen Gegnerscharen. Das dabei jedes nur erdenkliche Klischee genutzt wird, lässt sich leicht durch den hervorragenden Humor verzeihen. Jedoch verliert Regisseur Pasquale Festa Campanile, bei seinem Regie-Debüt, besonders in der Mitte etwas den roten Faden. Trotzdem stellt vor allem das Finale, was eine Parodie auf die Schlachtszenen von Anthony Manns El Cid darstellt, ein klares Genre-Highlight dar, was durch Slapstick, sowie hervorragendem Prügelhumor punktet. In dem zehnminütigen Kampf, wird alles aufgefahren, was eine Bud Spencer Verfilmung so großartig macht.

Überhaupt, sind es genau diese ständigen Kampfeinlagen, die Hector, Ritter ohne Furcht und Tadel zu einer fantastischen Bud Spencer Verfilmung machen. Denn was an durchgehender nachvollziehbarer Geschichte fehlt, wird durch Inszenierung, schrägem Humor, sowie leichter Gewaltdarstellung wieder wett gemacht. So wird die Belagerung von Barletta mit einem Aufwand inszeniert, der einer großen Hollywood-Produktion in nichts nachsteht. Über 4.500 Tonnen Material wurden alleine für diese Einstellungen verbaut. Die Belagerungstürme wurden sogar nach Vorbild Leonardo da Vincis entworfen. Dies alles, gepaart mit hunderten Statisten, erzeugt eine realistische Belagerung, in der sich Hector vollends austoben kann. So fliegen gleich Reihenweise Franzosen von den Brüstungen, oder gehen mit Leitern, wie Belagerungsgerät baden. Dies untermalt mit dem fröhlichen Score, der durchgehend immer wieder leise im Hintergrund läuft, ergibt sich eine tolle Komödie, die mit ihrem mittelalterlichen Setting zusätzlich für ein paar Lacher sorgt.

Das dreckige Dutzend, was sich rund um Hector für das Finale versammelt, bleibt natürlich Genretypisch Blass. Sie haben die Funktionen der Sidekicks und Stichwortgeber. Diesen Anspruch erfüllen sie ohne Probleme. Zusätzlich sind die Charaktere  aber so schräg gezeichnet, dass sie alleine schon für einen tollen Film reichen würden. Dennoch ist ganz klar Bud Spencer Dreh- und Angelpunkt von Hector, Ritter ohne Furcht und Tadel. Buds wunderbarer Einsatz als Samariter, aber gleichzeitig auch gewiefter Gauner, ist eben unschlagbar. Holt er dann zusätzlich zum Verdunklungshammer aus, oder wirft seine Gegner wie Spielzeuge durch die Gegend, kann er wieder zeigen, was für eine kraftvolle Präsens in ihm steckt. Wer natürlich in einer Spencer/Hill Produktion nicht fehlen darf, ist Stuntmen Ricardo Pizzuti, der gleich mehrmals von Bud einen Satz heiße Ohren bekommt.

Fazit

Regisseur Pasquale Festa Campanile, konnte mit seinem Regie-Debüt nicht nur Bud perfekt als Hector präsentieren, sondern auch mit einer aufwendigen, sowie hervorragenden Inszenierung überzeugen. Zwar läuft "Hector, Ritter ohne Furcht und Tadel" vor allem bei der Geschichte nicht ganz rund ab, für Fans der Filme, ist die Mittelalter-Parodie allerdings absolutes Pflichtprogramm.

Kritik: Thomas Repenning

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