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Quelle: themoviedb.org

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April 2020: Der Filmregisseur Etienne und sein Bruder Paul, ein Musikjournalist, verbringen zusammen mit ihren neuen Partnerinnen Morgane und Carole den Lockdown im Haus ihrer Eltern. Jedes Zimmer, jeder Gegenstand erinnert sie an ihre Kindheit und an abwesende Personen – ihre Eltern, Nachbar*innen … Wie viel trennt die Brüder voneinander und von ihren gemeinsamen Wurzeln?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der einzige, der sich bei Olivier Assayas (Wasp Network) süffisanter Selbstdarstellung köstlich amüsiert, ist wohl der Regisseur und Autor der blasierten Banalität. Deren Titel, oberflächlich ein Verweis auf die Lockdown-Landhausferien des wohlhabenden Figuren-Quartetts, passt weit besser als hämischer Bezug zu der endlosen Warteschleife, in der das Publikum festsitzt. Wie der hyperängstliche Filmemacher Paul (Vincent Macaigne, Die Familienfeier), seine Partnerin Morgane (Nine D’Urso), sein entspannter Bruder und Musik-Journalist Bruder Etienne (Micha Lescot, Jeanne du Barry) und dessen neue Partnerin Carole (Nora Hamzawi, Irma Vep).

Eine clever Doppelung, quasi Method-Viewing? Schön wär‘s, wenn das sonnige Szenario derart halbwegs clever konstruiert wäre und das Kino so komfortabel wie das Anwesen, welches die Charaktere mit dem verwöhnten Understatement der betuchten Bourgeoisie als „altes Haus“ bezeichnen. Hinter- oder Tiefsinn findet sich in der ereignisarmen Corona-Komödie ebenso wenig wie authentische Selbstkritik. Denn Paul ist offenkundig das Alter Ego des Regisseurs, der aus dem Off ausführlich den Schauplatz und seine idyllischen Kindheitserlebnisse dort vorstellt.

Sarkastische Stiche gibt es dafür gegen seine Ex, der auf Mia Hansen-Løve abzielenden Flavia (Maud Wyler, Blau ist eine warme Farbe), die an seiner Erziehung beider Tochter herumnörgelt. Diese typische Art von Regisseur-Rache an einer ehemaligen Partnerin, ist nicht nur infantil, sondern uninteressant und unkomisch. Passend zum restlichen Geschehen, das sich auf die Belanglosigkeiten Begüterter beschränkt. Etienne hat eine Crêpe-Habit entwickelt, Paul ist dem Frust-Shoppen verfallen und das glutenfreie Knäcke wurde immer noch nicht geliefert. Dafür sind die Socken da. 

Fazit

Wenn Olivier Assayas‘ Leinwand-Bruder nach fast anderthalb Stunden Lockdown-Langweile auf dem malerischen elterlichen Grundstück in Chevreuse schließlich in einem Wutanfall dem fiktiven Pendant des Regisseurs mitteilt, wie sehr er nervt, möchte man sofort einstimmen. Das Darsteller-Ensemble wird zu Komplizen der narzisstischen Nostalgie einer Clique Privilegierter, die eine insbesondere für die Unterschicht durch Leid und menschliche Verluste geprägte Zeit in begüterter Bequemlichkeit vertrödelten. Dass die Berlinale dergleichen in den Wettbewerb hievt, zeigt einmal mehr deren Elitarismus.

Kritik: Lida Bach

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