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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Dank der ersten Zeitreise mit ihrem einzigartigen Whirlpool in die 80er Jahre, konnten die Freunde Nick (CRAIG ROBINSON), Jacob (CLARK DUKE) und Lou (ROB CRODDRY) die Gegenwart mehr oder weniger nach ihren Wunschvorstellungen gestalten: Lou, mittlerweile Chef des Medienkonzerns „Lougle“ und mächtig unbeliebt bei seinen Mitarbeitern,  führt ein dekadentes Luxusleben und feiert sich als „Vater des Internets“. Das sorgt natürlich für ordentlich Ärger und so wird das angebliche „Internet-Genie“ ausgerechnet auf seiner Party angeschossen. Das einzige, was ihn noch retten kann, ist eine weitere Zeitreise: Das verrückte Trio zögert nicht lange und will mithilfe ihrer sonderbaren Zeitmaschine das Geschehene wieder gut machen. Allerdings geht der Plan schief und sie landen nicht in der Vergangenheit, sondern katapultieren sich auf direktem Wege in die Zukunft und ein irrer Trip voller Eskapaden ins Jahr 2025 nimmt seinen Lauf…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

We proudly present: Decadence - The Movie. "Hot Tub Time Machine 2" ist die Fortsetzung der gleichnamigen Zeitreise-Komödie aus dem Jahr 2010. John Cusack und seine ehemaligen Jugendfreunde erlebten (erneut) eine wilde Partynacht in den 80ern, ausgelöst durch eine unfreiwillige Zeitreise im Whirpool. Der Film war ein finanzieller Erfolg und spielte 64,6 Mio. US-Dollar, bei Produktionskosten von 36 Mio., ein. Wer gedacht hat, das versöhnliche Ende des ersten Teils bildet den Abschluss, war schief gewickelt. MGM präsentiert nämlich 2015, im Jahr des Marty McFly, die "langersehnte Fortsetzung" - ganz ohne John Cusack.

Um nochmal auf McFly zurück zu kommen. Wie wir spätestens seit dem zweiten Teil der „Back to the Future“-Reihe wissen, können Veränderungen in der Vergangenheit zu einer alternativen Gegenwart des/der Protagonisten führen. Hätte man doch nur bereits in den 80er die Trends und Entwicklungen der Zukunft geahnt, man wäre heute reich und berühmt. Genau dieser, zugegeben sehr platten Thematik, nimmt sich der Film an. Scheinbar ist das Wichtigste für jeden Homo sapiens, schnell reich und berühmt zu werden, um das Leben in vollen Zügen genießen zu können. All for me, fuck the others, Dekadenz und Egoismus wurden endlich ein Film gewidmet. Da verwundert es kaum, dass der Hauptcharakter (verkörpert von Rob Corddry) ein echter Unsympath ist. Wie ein wahrer Dorian Grey zieht Lou alle Register und lebt den Augenblick, ohne Rücksicht auf sich oder Andere zu nehmen. Die Quittung folgt, als ein verärgerter Ehemann aus der Zukunft ihm in der Gegenwart den Schwanz wegschießt und unser Trupp in die Vergangenheit reisen will, um dieses Malheur zu verhindern, dummerweise aber in der Zukunft landet.

Wer jetzt an einen nachdenklich stimmenden Film über Taten und ihre Konsequenzen denkt, sollten lieber den Kinoboden nach noch essbarem Popcorn absuchen. "Hot Tub Time Machine 2" greift aktuelle Strömungen in Technik und Kultur auf und zeigt eine überspitzte Darstellung dergleichen in 10 Jahren (Eine gewisse Serie mit "F"  macht das Gleiche, nur grandios). Dabei geht man aber äußerst uninspiriert zu Werke. Es werden exakt die gleichen Filmzitate wie im ersten Teil gebracht ("Es ist alles wie in Terminator!"), selbstfahrende Autos als Killermaschinen zu interpretieren gewinnt auch keinen Preis. Wenn schon die Story an den Haaren herbeigezogen ist, dann müssen doch wenigstens die Gags sitzen, oder? Leider beschränkt man sich auf ein Sammelsurium an Pippi- und Kackawitzen, ohne dabei leidige Eumel und Titti-Gags auszulassen. Geradezu ordinär werden sämtliche Klischees abgearbeitet, man zieht wahrlich blank. Man könnte sogar so weit gehen, dem Film Chauvinismus zu unterstellen, eine ernstzunehmende weibliche Rolle sucht man vergebens. Vielmehr zeigt man das "schöne Geschlecht" als ebensolches. Der Zuschauer darf mehr als ein paar blanke Brüste bestaunen und die restlichen Einblicke gehen so tief, wie es der Film an keiner Stelle vermag. Dazu noch harte Drogenstrips ohne echte Konsequenzen und fertig ist das idealistische Freizeitbild eines Klischee-Sechzehnjährigen. Kein Wunder also, dass der Film im vermeintlich prüden Amerika ein Rated-R bekam.

Doch halt, der findige Filmfreund erblickt stellenweise dystopische Zustände! Ein hoher Mitarbeiter eines alternativen führenden Suchmaschinenbetreibers (Lougel) äußert vor seinem zugedröhnten, nur spärlich in Leopardenfellmustern bekleideten Chef die Theorie, er (der Chef) habe sein Leben zerstört, er (der Mitarbeiter) hätte besser zur NSA gehen sollen. In Hinblick auf die Erkenntnisse der letzten Jahre fast schon lustig. Fast.

Fazit

Man wünscht sich fast eine Zeitmaschine, um seinem Vergangenheits-Ich vom Gang ins Kino abzuhalten. "Hot Tub Time Machine 2" dürfte schnell aus den Kinos und dem kollektiven Gedächtnis der Menschheit verschwinden. Da tut es einem fast schon leid, dass der Film in den USA eine Box Office Bomb war, fast.

Kritik: Magnus Knoll

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