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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

1971 segelt eine Gruppe von Freunden mitten durch ein nukleares Versuchsgebiet. Ihre Protestaktion erregt weltweite Aufmerksamkeit. Diese Dokumentation erzählt die Geschichte dieser Pioniere, die GreenPeace gründeten und damit den Grundstein für modernen Umweltschutz legten.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bilder und Sprache sind wohl die mächtigsten Mittel im Kampf um die öffentliche Meinung. Natürlich geht es hierbei auch immer um den ersten Schritt, und sei dieser noch so anarchistisch, abenteuerlich oder müde belächelt. Und gerade dies war die Ausgangslage des berühmten Bootes „Green Peace“ im Jahre 1971, auf dessen verrosteten und leicht instabilen Oberdeck sich die Idealisten Bob Hunter, Paul Watson, Bill Darnell, Bobbi Hunter, Patrick Moore und Rex Weyler versammelten, um eine „Mindbomb“ zu platzieren. Ihre Mission? Eine ebensolche Bombe zu stoppen und zwar die Untergrund-Atombomben-Tests von Amchitka. Zwar scheiterte die Mission an der amerikanischen Küstenwache, doch der Rest ihres Werdeganges ist Geschichte und heute manifestiert in der internationalen Non-Profit-Organisation „Greenpeace“. Doch wie wurde aus einem bunten Haufen Hippies, Öko-Mystiker, Physiker, Ökologen, Kiffer und leidenschaftlicher Idealisten ein Multimillionen Öko-Konzern? Die Antwort darauf liefert uns Regisseur und Autor Jerry Rothwell in „How to Change the World“ mit ebenfalls sehr spektakulären Bildern sowie einer Reise in den Ur-Idealismus einer Zeit, als an globales Denken kaum ein Gedanke verschwendet wurde.

„How to Change the World“ ist unterdessen inszenatorisch ein Meisterstück geworden. Die Mischung aus privaten Aufzeichnungen, die durch einen Hintergrundkommentar  von Bob Hunter (gesprochen von Schauspieler Barry Pepper) in die Köpfe der Zuschauer gelangen, noch nie veröffentlichten Audio-Kommentaren und Videoausschnitten sowie Interviews der einstigen Mitstreiter, liefert uns ein dichtes Bild über die damaligen Geschehnisse und somit über die Gründungszeit von „Greenpeace“. Eine voller machtvoller Bilder, grausamen menschlichen Verbrechen (Walfang, Robbenjagd, Atomkraft) und einer Gruppe voller unterschiedlicher Charaktere, die mehr streiten und egoistisch agieren, anstatt sich als eine Art Gemeinschaft zu positionieren. Und dies ist dann wohl auch der Kerngedanke von „How to Change the World“. Neben der Möglichkeit tatsächlich etwas in der Welt zu bewegen, und dies mit einfachen Mitteln und kraftvollen Bildern (was natürlich durchaus kritisierbar ist), zeigt es uns auf, was passiert wenn anarchistischen Abenteuergeist und kommerzieller Öko-Konzern aufeinander prallen. Heute ist „Greenpeace“ eine weltweit operierende Organisation und mit Millionen von US-Dollar ausgestattet (2400 Mitarbeiter weltweit und rund 3 Millionen Mitglieder). Damals war es ein rostiges Boot gefüllt mit Idealen, Träumen und Hoffnungen. Somit gelingt es Regisseur Jerry Rothwell uns eine intime Reise zu offenbaren, die Ecken und Kanten sowie viele Fragestellungen aufwirft. Eine davon ist wohl die wichtigste: Die Frage der Macht.

Zwar wird diese sehr simpel mit dem „I Ging“ beantwortet - „Lass Macht einfach gehen“ – doch die Frage bleibt dennoch, wie Ziel und Methode in Einklang gebracht werden kann. Im Falle von (Pirat) Paul Watson, ging dieser mit „Sea Shepherd“ seinen eigenen radikalen Weg alleine weiter. Und auch der Rest der damaligen Crew ist heute in unterschiedlichsten Wegen unterwegs. Für Gründungsmitglied Bob Hunter (der 2005 an Krebs gestorben ist), war die Antwort seine Tochter Emily Hunter, die seinen  Weg nun weiter beschreitet. Vielleicht lässt uns hier „How to Change the World“ auch ein wenig Ratlos zurück. Zwar leistet heute „Greenpeace“ einen unbeschreiblichen Beitrag zur Rettung der Welt, doch die Frage muss dennoch gestellt werden, was aus den einstigen Idealen übrig geblieben ist. Doch so ist Politik: Eine klare Linie kann kaum ohne Verlust aufrecht erhalten werden.

Fazit

„How to Change the World“ ist eine bewegende und eindrucksvolle Dokumentation, die zeigt, wie 1971 ein Schiff voller Hoffnung auf eine bessere Welt startete, gefüllt mit den unterschiedlichsten Charakteren geeint in Leidenschaft und Idealismus, und wie daraus die heutige Organisation „Greenpeace“ wurde. Eine intime wie philosophische Reise, die letztlich aber vor allem eines zeigt: Es geht immer um das Anfangen.

Kritik: Thomas Repenning

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