Man mag es kaum glauben, aber zwischen dem ersten Ice Age und dem nun erscheinenden 5. Teil liegen stolze 14 Jahre - eine der langlebigsten Animationsfilmreihen der neuen Generation.
Der Erfolg kommt nicht von ungefähr, denn das bunte Trio aus Sid dem Faultier, Manny dem Mammut und Diego dem Säbelzahntiger sorgt auch nach all den Jahren immer wieder für sympathische Situationskomik und treffende Gags. Gepaart mit Scrat, dem Maskottchen der Reihe und einem nicht endenden Fundus an guten Ideen dürfte dies sicherlich nicht der letzte Film der Serie sein, auch wenn dies eigentlich wünschenswert ist.
Um es mal vorweg zu nehmen, auch Teil 5 richtet sich eher an ein jüngeres Publikum und in dem Aspekt punktet der Film auf ganzer Linie. Er ist bunt, der Humor größtenteils visuell ansprechend und die Geschichte leicht bekömmlich, perfekt also für Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren. Leider krankt der Film jedoch an etlichen Problemen, sobald man das Ganze nicht mehr mit Kinderaugen betrachtet, schließlich hat eine so langlebige Reihe auch etliche Fans älteren Semesters, die mit dem ersten Teil aufgewachsen sind und heute mitunter ihren eigenen Nachwuchs ins Kino begleiten.
Die Probleme beginnen bereits bei der eigentlichen Geschichte, denn nach der Rettung eines Menschenbabys, der Flucht vor der Sintflut, Abenteuern in der Urzeit und der Fahrt auf dem großen Meer hat man es als Autor sicherlich nicht leicht noch weitere Geschichten für die Welt von Ice Age zu verfassen, ohne dabei den Bogen deutlich zu überspannen. Die Idee vom heranbrausenden Meteoriten ist dabei zugegebenermaßen recht clever und sowohl der Umstand dass der gute Scrat mal wieder durch eine Verkettung von unglücklichen Zufällen das Ganze ausgelöst hat, sowie die letztendliche Lösung für das Problem, sind recht charmant. Was diesem inhaltlichem Gerüst jedoch fehlt ist die Liebe zum Detail, um die Figuren von Punkt A nach Punkt B zu bugsieren. Neben einem vernachlässigbarem Bösewicht dreht sich mehr als die Hälfte des Films nicht um das drohende Ende der Welt, sondern um die Beziehung zwischen Manny, seiner Tochter und deren Ehemann in spe. Untypisch ist ebenfalls, dass wir dieses Mal überraschend oft zu Scrat schalten, der immer wieder für ein paar Minuten auftaucht, um die Stimmung zu heben. Der Umstand, dass hier die eigentliche Geschichte zu Gunsten von ein paar humorvoller Szenen links liegen gelassen wird, zieht sich leider wie ein roter Faden durch den Film.
Das größte Problem des Films ist jedoch die schiere Größe der Herde, die neben unseren drei Hauptfiguren acht weitere Nebencharaktere beinhaltet. Bei so vielen Figuren bleibt natürlich keine Zeit für weitreichende Charakterentwicklung und so hat jeder eben seine paar Minuten Zeit auf der Leinwand, bevor er der eigentlichen Handlung Platz machen muss. Dies ist leider umso ärgerlicher, denn die Reihe hat nun mal eine große Auswahl von sympathischen Figuren, mit tollen Synchronsprechern, doch davon ist Film leider viel zu selten etwas zu sehen.
Sollte es zu einem weiteren Teil kommen, dann wäre es wünschenswert dass die Serie zu ihrer alten Stärke zurück finden würde, denn ob die Kinder von heute Ice Age 5 in 14 Jahren in ähnlicher Erinnerung behalten werden, als die vorherige Generation den originalen Ice Age, bleibt mehr als fraglich.