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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Eine ungleiche Gruppe jugendlicher Straftäter aus der Stadt und ihre Aufsichtspersonen Jeff (James Doherty) und Kate (Jo Hartley) müssen für ein Wochenende gemeinnützigen Dienst in dem abgelegenen und sehr eigenartigen Dorf Mortlake in Yorkshire leisten. Die etwas seltsamen Bewohner des ländlichen Ortes bilden sich sehr viel darauf ein, unter sich bleiben zu müssen, weshalb sie nicht gerade gastfreundlich auf die Besucher reagieren. Durch ein Missverständnis kommt es dann zu einer blutigen Konfrontation mit den Dorfbewohnern, die daraufhin ihr wahres Gesicht zeigen. Plötzlich werden Jeff, Kate und die vier Jugendlichen von den Bewohnern gejagt. Sie haben es offensichtlich mit einer Gruppe von vollkommen psychopathischen Killern zu tun. Schnell wird aus dem gemeinnützigen Trip eine wahre Höllentour, bei dem es nur noch darum geht, das eigene Leben zu retten.

Kritik

-„Die verdammten inzüchtigen Wichser haben angefangen.“
-„Hey, nicht alle hier sind Wichser, ist das klar?“


Fast interessanter als der Film selbst ist die Geschichte der (deutschen) Veröffentlichung. Im April 2013 erschien er bei uns auf DVD und Blu-ray, allerdings in Verkauf und Verleih nur als stark gekürzte Fassung. Rund vier Minuten mussten entfernt werden, um von der FSK einer Freigabe ab 18 Jahren zu bekommen. Um eine deutschsprachige Version zu erhalten, musste mal wieder der kostspielige Umweg über unsere toleranteren Nachbarländer gegangen werden. An sich nicht weiter erwähnenswert, passierte nicht dem ersten Film. Ungewöhnlich wird es erst dadurch, dass nun, nur 1 ½ Jahre später, die Rolle rückwärts erfolgt. Seit dem 31. Oktober ist „Inbred“ plötzlich komplett ungeschnitten frei verkäuflich. Was ist in der kurzen Zeit passiert? In den letzten Jahren schafften es zwar einige Filme wieder in die Verkaufsregale, doch in der Regel handelte es sich dabei um ältere Werke, die nach jahrzehntelanger Verbannung neu geprüft wurden. Haben sich Maßstäbe und die Grenzen der Zumutbarkeit in 18 Monaten so drastisch geändert, dass man nun von Seiten der Kontrollgremien keine Bedenken mehr hat? Das verstehe wer will…

Im Vergleich mit den üblichen FSK-„Problem-Filmen“ ist „Inbred“ dabei damals keinesfalls zu hart beurteilt worden. Ab der zweiten Hälfte ist das nichts für Zimperliesen. Fan-Service für die Gorehound-Front, ohne Kompromisse. Reduziert auf seinen Härtegrat eine echte Hausnummer, in allen anderen Punkten jedoch bei weitem nicht so konsequent. Unentschlossen taumelt das Werk zwischen (offenbar) angepeiltem Backwood-Terror und böser Farce, ist dabei nichts so richtig oder zumindest nicht richtig gelungen. Assi-Teenager landen nicht bei den strengsten Eltern der Welt, sondern mit ihren beiden Sozialarbeitern in einem britischen Kuhkaff. Statt Konfliktbewältigung und soziale Kompetenz zu erlernen, müssen sie bald darauf zur Abendunterhaltung der inzestuösen Landbevölkerung herhalten. Klassisch-erprobte Genre-Zutaten aus dem Fundus von „Blutgericht in Texas“, „Hügel der blutigen Augen“ oder „Wrong Turn“, die Regisseur Alex Chandon mehr oder weniger zitiert bzw. eher kopiert, dabei nie so ganz sicher scheint, welche Ausrichtung sein Film haben soll. Der Grundton scheint eher flapsig, ohne sich zu sehr auf eine humorvolle Basis einlassen zu wollen. Dagegen steht ein düsterer, auf Verstörung abzielender Score, der wiederum eher einen nervenzerrenden Terrorfilm ankündigt. Beide Varianten wären durchaus denkbar und jede für sich hätte seinen Reiz. Am Ende funktioniert „Inbred“ weder als das Eine, noch das Andere.

Spannung entsteht zu keiner Sekunde. Zu vorhersehbar ist das Geschehen und zu belanglos sind die Figuren, die einem im Laufe des Films nicht näher gebracht werden. Wer wann und überhaupt stirbt, bleibt relativ egal, Augenmerk wird eh nur auf das Wie gelegt. Da wird dann dem hemmungslosen Sadismus gefrönt. Genüsslich wird mit vollem Effekteinsatz drauflos gesplattert, in dem Bereich kennt der Film echt nichts. Bewusst wird nun alles auf grotesk angelegt, was die abscheuliche Gewalt jedoch keinesfalls abschwächt noch den Film irgendwie intensiv oder gar beängstigend gestaltet. Es ist schlichtes Ergötzen an möglichst expliziten Gore. Kein anderer Zweck wird verfolgt und wenn, ist es nicht mehr als ein gescheiterter Versuch. Als reiner Igitt-Film verfehlt das Teil seine Wirkung sicher nicht, wer mehr will, guckt enttäuscht in den Fleischwolf.

Fazit

Zu bemüht schielt „Inbred“ auf große Vorbilder und ist selbst nicht mehr als heftiger Hackepeter. Rob Zombie für Arme. Handwerklich immerhin ansprechend umgesetzt und für das Stillen des filmischen Blutdurstes zweifellos geeignet. Wer da Nachholbedarf hat und nicht importieren will, schnell zuschlagen. Würde nicht verwundern, wenn die Uncut-Fassung bald wieder verschwunden ist, irgendwer wird die schon anschwärzen.

Kritik: Jacko Kunze

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