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Inhalt

Eine gewaltige außerirdische Armee bedroht die Existenz der Erde. Die Invasion beginnt mit dem Auftauchen gigantischer Raumschiffe, die sich über den wichtigsten Zentren der Welt positionieren. Die bedrohliche Faszination schlägt schnell in unvorstellbare Panik um, als die Raumschiffe angreifen und bedingungslos zerstören. Nun liegt das Schicksal der Menschheit in den Händen der wenigen Überlebenden, die sich für den alles entscheidenden Kampf gegen die Invasoren bereit machen…
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Kritik bezieht sich auf die Kinofassung und nicht auf den Extended Cut

1996 setzte der deutsche Regisseur Roland Emmerich neue Maßstäbe. Sein Blockbuster Independence Day lockte Jung und Alt ins Kino und versetzte die Zuschauer in  pures Staunen. Filme in dieser Größenordnung gab es bis dato noch nie und Emmerich wurde nicht zu Unrecht zum „Master of Desaster“ gekrönt. Der Erfolg sprach für sich. Zu jeder Zeit gehörte „ID4“ zu den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten. Schnell wurden Gerüchte über mögliche Fortsetzungen laut. Jedoch dauerte es 20 Jahre, bis Emmerich die Alieninvasion fortführte. Grund genug sich mal genauer mit dem Erstling zu befassen und zu sehen, ob der „Kult“ gerechtfertigt ist oder ob der Film nicht mehr als eine Tüte heiße Luft ist.

Schon bei dem ersten Trailer war klar, dass die Kinozuschauer mit Independence Day etwas geboten bekommen, was Sie vorher noch nie gesehen haben. Und genau dies sollte sich bewahrheiten. Gigantomie im Überfluss. Die Zerstörungsorgie von Emmerich bezieht sich nicht nur auf eine Stadt oder eine Region, sondern weltweit. Zudem sind die Effekte, zumindest aus damaliger Sicht, atemberaubend. Noch nie ging die Welt so schön unter. Emmerich setzt seinen Fokus bei Independence Day ganz klar auf die Special Effekts. Gewaltige Explosionen, gigantische Zerstörungen und beeindruckende Luftschlachten. Das alles ist selbst heute noch effekttechnisch auf dem höchsten Niveau. Actionfans kommen voll auf ihre Kosten. Sobald das Desaster einmal im Gange ist, stehen die Münder offen.

Doch darf ein Film natürlich nicht nur von den Effekten leben. Einen hervorragenden Film zeichnet sich durch mehr als das aus. Doch leider versagt da Independence Day in mehreren Punkten. Fangen wir bei den schauspielerischen Leistungen an. Grundsätzlich kann sich der Cast von Independence Day durchaus sehen lassen. Mit Jeff Goldblum, Bill Pullman und Will Smith ist der Film gut besetzt. Jedoch bringen die Schauspieler nur das nötigste ihres Talentes mit. Teilweise mit absurd schlechten Leistungen spielen die Akteure ihre stereotypischen, mit klischeeüberladenen Rollen runter. Roland Emmerich hat sich scheinbar so auf die Effekte konzentriert, dass ihm schauspielerische Fehltritte einfach nicht aufgefallen sind. Schade eigentlich, da viele der Schauspieler durchaus bessere Leistungen hätten bringen können.

Lässt man dies außer Acht, so findet man noch diverse Fehler im Drehbuch selbst. Dieses ist das eigentliche Desaster an Independence Day. Die oberflächlichen Figuren und die ganzen Klischees sind da nur das geringste Problem. Gravierender ist da schon der übermäßige Patriotismus. Ein gewisser Grad war ja zu erwarten, jedoch nervt es an einem gewissen Punkt einfach nur noch. Hier eine weitere Amerika Flagge, da noch eine patriotische Rede über die Größe und Stärke der USA; als Europäer nur schwer zu ertragen. Leider sind auch viele Passagen des Filmes von anderen Genrevertretern kopiert. Doch kaschiert Emmerich dies gekonnt durch neue Ideen, sodass es hier nicht zum Tragen kommen sollte.

Glücklicherweise legt Independence Day ein gutes Tempo vor. Zwar dauert es fast 40 Minuten, bis es zum Angriff kommt, aber die riesigen Raumschiffe tauchen bereits in der ersten Minute auf. Dies ist auch bitter notwendig. Da der Zuschauer kaum außer Atem kommt und von den Effekten geblendet wird, fällt das dämliche Drehbuch kaum auf. Denn dieses versagt auf ganzer Linie. Enorme Logiklöcher, nervende Klischees und oberflächliche, fast lächerliche Dialoge trüben den Filmspaß.

Eigentlich ist damit der Film schon zum Scheitern verurteilt, doch irgendwie kann man Independence Day nicht böse sein. Besonders in Hinblick auf die damalige Zeit ist und bleibt er ein Meilenstein. Independence Day ist fürs Kino gemacht. Die gigantischen Bilder machen selbst heute noch Spaß und lenken den Blick von den diversen Fehlern und Unzulänglichkeiten des Filmes ab. Zudem ist Independence Day fast schon Kult und dies nicht ganz zu Unrecht. Wenn man pures Kopf-Aus Kino möchte, macht man hier nichts falsch. Erwartet man aber eine durchdachte Alieninvasion mit interessanten und tiefen Charakteren ist man hier eindeutig an der falschen Adresse.

Zum Extended-Cut: Neben der Kinofassung existiert eine 8 Minuten längere Fassung. Doch hier wurden ausschließlich Handlungsstränge ergänzt. Diese führen zwar zu einer tieferen Charakterzeichnung, nehmen aber eindeutig Tempo aus dem Film. Viele Szenen sind absolut nichtssagend und bringen den Film nicht voran. Wer Wert auf Charaktere legt, sollte den Extended-Cut sehen, wer auf die Action abfährt, greift besser zur Kinofassung.

Fazit

Independence Day ist ein Blockbuster, der seinesgleichen sucht. Kopf-Aus-Kino wie es im Buche steht. Die Zerstörungsorgie und die Special Effects lassen nicht nur Kinderaugen leuchten. Blickt man jedoch hinter die Effekte stellt man viele Unzulänglichkeiten fest, welche den Spaß trüben. Doch ist dies kein Todesurteil für den Film. Irgendwie will man ihn einfach gut finden. Actionfans kommen auf ihre Kosten. Fans von tiefgreifenden Charakterfilmen sollten einen großen Bogen um Emmerichs Werk machen.

Kritik: Kuehne Kuehne

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