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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Samidha, genannt 'Sam' (Megan Suri), eine indisch-amerikanische Teenagerin, lebt mit ihren konservativen Eltern in einem idyllischen Vorort. Während eines Streits mit ihrer entfremdeten Freundin Tamira (Mohana Krishnan) zerschlägt sie ein mysteriöses Glas und entfesselt damit unwissentlich einen blutrünstigen altindischen Dämon. Was mit schrecklichen Visionen beginnt, verwandelt sich bald zur reinen Hölle. Um diesen Fluch zu beenden, muss Sam sich wieder auf ihre indische Kultur einlassen, bevor es zu spät ist...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die mythischen Metaphern, mittels derer Bishal Duttas (Inferno) düsteres Debüt den komplexen Konflikt von Assimilation und kultureller Isolation visualisiert, mögen nicht sonderlich subtil oder spektakulär sein, aber sie sind eine erfrischend unverbrauchte und unheilvolle Darstellung der weitreichenden Auswirkungen von Othering, Anpassungszwang und Alltagsdiskriminierung. Auf jene Kernthemen verweist die paranormale Coming-of-Age-Story bereits bei der Vorstellung ihrer jungen Hauptfigur, die sich parallel äußerlich und auf Social Media einem von rassistischen Präferenzen wie Hellhäutigkeit und Haarlosigkeit bestimmten Schönheitsideal anpasst.

Samidhas (hervorragend: Megan Suri, Poker Face) Ablehnung des indisch-hinduistischen Erbes, das ihre Mutter (Neeru Bajwa, Christmas Time is Here) pflegt, ist weniger persönliche Präferenz als Schutzreflex gegen eine Gesellschaft, die kulturelle Individualität kriminalisiert und dämonisiert. Diese latente Aggression und internalisierte Stigmatisierung drohen sie zu verschlingen, wie ihre frühere Freundin Tamira (Mohana Krishnan). Die verschwindet nach einem Streit, bei dem Samidah ein seltsames Glas zerschlägt, das Tamira mit rohem Fleisch „füttert“. Für den darin gefangenen Pishach, der nun hinter Samidah her ist.

Die grausigen Legenden um den seelenfressenden Dämon, von dem lange nur Spuren sichtbar sind, nähren die unheilvolle Stimmung der ambivalenten Inszenierung. Deren dramaturgische und stilistische Zerrissenheit zwischen den narrativen und visuellen Konventionen des Mainstream-Kinos sowie einer expressiven, von Blutrot und Schwarz geprägten Farbdramaturgie und einer beklemmenden psychologischen Parabel spiegeln paradoxerweise die innere Zerrissenheit der Protagonistin. Deren Ringen mit Dämonen und Dämonisierung ihres Kulturkreises fesselt nicht nur dank des vielschichtigen Subtexts, sondern jenen Impulsen optischer Originalität.

Fazit

Aus der kulturellen Kluft zwischen erster und zweiter Generation indisch-amerikanischer Mittelklassefamilien beschwört Bishal Duttas vielversprechendes Spielfilmdebüt einen monströsen Mythos. Dessen archaische Allegorien für Depression und Selbstverlust übersetzt der ambitionierte Mix aus Jugenddrama und Okkult-Thriller in die Parameter zeitgenössischen Teenie-Horrors. Dass dabei ein Teil der sozialkritischen Substanz den Mainstream-Konventionen geopfert wird, schmälert kaum die differenzierten Darstellungen und universellen Urängste. Zwar wird die anfängliche Zurückhaltung im letzten Akt überkompensiert, doch ambivalente Andeutungen schaffen einen passend pessimistischen Schlussakkord.

Kritik: Lida Bach

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