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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Während London vor dem von den Printmedien als Jack the Ripper betitelten Frauenmörder zittert, bezieht der Pathologe Mr. Slade die Mietwohnung einer gutgläubigen Familie. Scotland Yard fahndet akribisch nach dem Killer und auch die Bevölkerung ist angespitzt, doch den Wald vor lauter Bäumen sehen ausgerechnet die nicht, deren Nichte das Beuteschema des neuen Untermieters ideal erfüllt…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit Das unsterbliche Monster konnte John Brahm bereits eindrucksvoll beweisen, dass er mehr sein musste als ein kleiner B-Horrorfilm-Regisseur, bei Jack the Ripper  - Scotland Yard greift ein bekam er dazu auch die Chance. Sichtlich höher budgetiert und mit mehr Vertrauen seitens des Studios ausgestattet entstand eine der interessantesten Jack the Ripper-Adaptionen, die gar nicht zwingend als Horrorfilm ausgelegt ist, sondern mehr in die Richtung eines Psychothrillers/Dramas geht. Für seine Zeit sehr modern und rückblickend gar wegweisend für andere Genre-Perlen.

Statt den bis heute nicht identifizierten Mörder wie sonst üblich als unbekanntes Phantom wüten zu lassen und einen klassischen Whodunnit-Thriller zu konstruieren, bricht dieser Film sofort mit der Anonymität, zumindest für den Zuschauer. Schnell ist klar (ohne es in letzter Konsequenz ganz konkret heraus posaunen zu müssen), der höfliche, eloquente, aber schon äußerst sonderbare Mr. Slade (beeindruckend: Der früh verstorbene Laird Cregar; Hangover Square) ist der Ripper und tötet nicht etwa aus reiner Boshaftigkeit, er wird getrieben von inneren Dämonen. Mehr und mehr wirkt er fast wie ein bemitleidenswertes Opfer denn ein verabscheuungswürdiges Monster, dessen Trauma ihn nur zu diesem machte. Dem geheimnisvollen Ripper wird nicht nur durchgehend ein Gesicht, sondern dazu auch noch ein Motiv gegeben, dass genau betrachtet natürlich auch etwas aus der psychologischen Waschküche entsprungen ist, aber das übertrifft um Längen die üblichen Genre-Mechanismen der 40er Jahren. Vielmehr orientiert sich John Brahm diesmal nicht nur inszenatorisch an dem expressionistischen Film seiner deutschen Heimat, auch inhaltlich ist das hier zuweilen sehr dicht an einem deren Meisterwerke.

M – Eine Stadt sucht einen Mörder ist unweigerlich als Vergleichsmaterial und wahrscheinliche Inspirationsquelle heranzuziehen, gleichzeitig scheint Jack the Ripper – Scotland Yard greift ein auch mindestens ein Bindeglied zu späteren Klassikern zu sein. Der triebhaft gesteuerte, innerlich dagegen (dezent) rebellierende, misogyne wie heimlich begehrende Mörder unter einem Dach mit seinem potenziellen Traumopfer, wogegen er sich emotional zu stemmen versucht, mit überschaubarem Erfolg bei maximalem Kraftaufwand: Das war auch der Stoff bei Augen der Angst - Peeping Tom und etwas abgewandelt bei Psycho, davon ist dieser Film gar nicht zu weit entfernt. Kombiniert mit den bestechenden Fähigkeiten von John Brahm entsteht ein faszinierender, nicht unangenehm schleichender Thriller mit einigen geschickten Perspektivwechseln. Pendelnd zwischen Täter, drohendem Opfer und Ermittler, wobei der Fokus immer auf der gebrochenen wie unheimlichen Figur der Rippers liegt. Oft aktiv, manchmal passiv, immer präsent. Vermischt mit einer selbstzerstörerischen wie angeblich reinigenden Allegorie über (das) Wasser (der Themse), die eine symbolisch wichtige Rolle spielt.

„Wenn das Böse aus dem Schönen herausgeschnitten wird, bleibt nur das Schöne übrig.“

Fazit

Eine weit über dem B-Movie-Standard angesiedelte Blaupause für modernes, subversives Thriller-Kino, die sich einem Monster mehr nähert und es erklärt als es einfach nur zu verwenden. Stark inszeniert und immer noch beeindruckend vielschichtig. Deutlich zu wenig erwähnt im Diskurs über das, was wir heute als Klassiker des Genres benennen.

Kritik: Jacko Kunze

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