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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Weed love to tell you a story...Als Jay und Silent Bob herausfinden, dass "Bluntman & Chronic" neu verfilmt werden soll, begibt sich das verpeilte Duo sofort nach Hollywood, um die Produktion zu stoppen. Auf dem Weg dorthin begegnen sie Jays Exfreundin Justice, die Jay mitteilt, dass er eine Tochter hat, von der er nichts wusste. Noch bevor er diese Neuigkeit ganz verarbeiten kann, bedroht das Mädchen die beiden Männer schon mit einem Messer. Sie verlangt, mit nach Hollywood genommen zu werden, damit sie und ihre Freundinnen als Statistinnen in dem neuen Film mitwirken können…Ein Reboot von "Jay und Silent Bob schlagen zurück", in welchem die Kiffer-Kumpel herausfinden, dass eine Verfilmung der auf ihnen basierenden "Bluntman & Chronic"-Comics entstehen soll, und die Produktion kurzerhand verhindern wollen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Lange Zeit war es still um das New Jersey-Universum (auch als View Askewniverse bekannt) von Kevin Smith (Mallrats). Von Clerks über Chasing Amy bis hin zu Dogma verkörperten die Filme einen heimatlichen Hort für aller Slacker, Geeks, Stoner und andere vulgären und verwirrten Kinder der 90er Jahre. Wenn am Ende von Clerks II schließlich die Vaterschaft und das endgültige Erwachsendasein rief, so war ein verdienter Abschluss für die Jungs hinter der Theke des Quick Stops und den liebenswerten Stonern vor der Ladentür auch eigentlich gefunden. Regisseur Smith schien dies anders zu sehen, da er gefühlt den gesamten Rest seiner Karriere nicht aufhörte, wehmütig auf sein Vermächtnis zurück zu blicken. Mit Jay & Silent Bob Reboot kehrt Smith nach 13 Jahren wieder in seinen filmischen Schrein des Nerdtums zurück. Ausgerechnet die Geschichte um die beiden Vorzeige-Kiffer Jay (Jason Mewes, Fanboys) und Silent Bob (Kevin Smith) sollte fortgesetzt werden. So lobenswert und verdient sich diese Rückkehr zur Essenz des Schaffens von Smith auch anfühlt, bereits der Titel verkündet alle Probleme, welche die kanadische Independent-Größe bis dahin mitgeschleppt hat. Smith hat seinem Schaffen nichts mehr hinzuzufügen und ist leider auch noch stolz darauf. 

Bereits die ersten Minuten des Filmes stellen einen guten Indikator dar, ob man Zugang zu Smiths „Reboot“ seines Stoner-Adventures Jay & Silent Bob schlagen zurück finden kann oder besser die Flucht ergreift: Von einem SWAT-Team wird Dante Hicks (Brian O`Halloran, The Happening) von dem Gelände des Quick Stops entfernt (das obligatorische „I’m not even supposed to be here today“ wird sich auch hier nicht verkniffen), während Jay kurz darauf halbnackt und mit eingeklemmten Penis zu „Goodbye Horses“ unterlegt den Tanz aus Das Schweigen der Lämmer aufführt. Eine überholte Referenz an einen Witz aus Clerks II, welcher scheinbar durch seine Repetition nostalgisch stimmen soll. Mit derselben Energie laufen schließlich die verbleibenden Filmminuten ab in der es von bekannten Situationen, alten Weggefährten (Ben Affleck als Holden McNeill, Jason Lee als Brodie Bruce und sogar Matt Damon als Engel Loki aus Dogma) und zahlreichen Pop-Referenzen nur so wimmelt. Nur leider ist jede Energie, die dem Zoten-Humor der Chaoten-Truppe rund Jay & Silent Bob einst innewohnte, inzwischen einer anstrengenden Bemühtheit gewichen. Smith, der einem Publikum aus Comics- und Kinofans eine Stimme verlieh, scheint den Zeitgeist völlig aus den Augen verloren zu haben und kämpft mit Referenzen an die Pop-Kultur und an das selbst geschaffene Vermächtnis gegen die immer evidenter werdende Bedeutungslosigkeit. 

Der Plot selbst ist nicht mehr als eine Wiederholung der Jay & Silent Bob schlagen zurück-Road Trip Storyline. Nur dieses mal sagen beide aufgrund der eigenen Namensrechte nicht etwa dem Studio Miramax den Kampf an, sondern keinem geringerem als Kevin Smith selbst. Der stellt nämlich demnächst auf der „Chronic Con“ die neue Bluntman & Chronic-Verfilmung vor. Spätestens wenn der Regisseur sich hier selbst als Antagonisten der Story etabliert, wird der überholte Meta-Anspruch des Filmes zur offensiven Farce. Smith hat nicht das geringste Interesse, etwa seinen kreativen Fehlschlägen kritisch gegenüber zu stehen. Stattdessen dient die hier betriebene Selbstinszenierung nur der Beweihräucherung des eigenen Egos und soll auch selbst die größten Smith-Hater bekehren. Jede Kritik, die Smith im Verlauf seiner Karriere widerfahren ist, wird angesprochen und relativiert, unter anderem die Vorwürfe, wie überholt, altbackend und selbstverliebt er doch sei. Es gleicht einem Exorzismus, der endgültig jeden Zweifel an dem Genie des Mannes, der einmal mit einem Kiosk Filmgeschichte schrieb, austreiben und verbannen soll. Traurige Höhepunkte stellen dabei die Thematisierung von Smiths Gewichtsverlust sowie der vernichtenden Reaktionen auf seine Horrorkomödie Yoga Hosers dar. 

Verschlimmert wird das Ganze nur noch durch Smiths Versuch, neue Trends des gegenwärtigen Weltgeschehens in seinem Film aufs Korn zu nehmen. Sowohl mit Diversity als auch mit Woke-Culture versucht der Film abzurechnen, ohne den dazugehörigen Debatten etwas hinzuzufügen oder jene auf eine Art zu persiflieren, welche nicht bereits von allen Subreddits dieser Welt vorweggenommen wurde. Zudem hält Smith weiterhin an der Schauspielkarriere seiner Tochter Harley Quinn Smith (Once upon a time…in Hollywood) fest, wenn er diese als Jays verloren gegangene Tochter Millenium Faulken (get it?) mit auf den Road Trip schickt. Auch aus diesem Handlungsstrang ergibt sich kaum Substanz, außer das Vaterschaft Verantwortung fordert, eine Einsicht, die für Smith seit Clerks II nichts neues mehr darstellt. Zwar gelingen Smith in diesem filmischen Revival seiner Karriere ein paar nennenswerte Beobachtungen, wie etwa die Überpräsenz des MCU in der gegenwärtigen Filmkultur, aber jene gehen in dem Meer aus Selbstbefriedigung des Regisseurs schmerzlich unter. Perle vor die Säue ist schließlich auch die gelungene Performance von Jason Mewes, welcher trotz einiger Falten und einer noch verrauchteren Stimme als Jay weiterhin unverkennbar bleibt.

Fazit

„Jay & Silent Bob Reboot“ fühlt sich wie peinliches Klassentreffen an, bei dem jeder nur noch als bemühter Schatten der Vergangenheit erscheint. Smith hat scheinbar nichts dazu gelernt: Dem Nerdtum frönt er inzwischen fast so sehr wie dem völlig außer Kontrolle geratenen Personenkult um ihn. Jeder Versuch der eigenen Kritik driftet in das Polieren des eigenen Images, jeder Versuch mit der Zeit zu gehen enthüllt sich als alberner Opa-Spaß. Dazu gibt sich der Film in seinem Meta-Anspruch so hochnäsig und selbstverliebt, als sei die Postmoderne gerade erst erfunden worden. „I’m not even supposed to be here today!“ Nun Kevin, wenn du dich demnächst wieder auf dem Regiestuhl wiederfinden solltest und wenn dir wieder nichts anderes einfällt als das ewige Hinken nach vergangen Tagen, dann ja, du solltest heute nicht hier sein.

Kritik: Jakob Jurisch

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