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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Auf den Straßen nennt man sie nur Soja-Soße. Eine mysteriöse neue Droge, die dem Konsumenten mit jedem Schuss eine außerkörperliche Erfahrung jenseits von Zeit und Raum verspricht. Aber Einige, die zurückkehren, sind keine Menschen mehr. Eine Invasion aus der Unterwelt hat begonnen und die Welt braucht einen Helden. Doch sie bekommt nur John und Dave. Zwei Schulabbrecher, die kaum einen Job behalten können. Schaffen sie es wenigstens die Welt zu retten? Scheiße, nein!

Kritik

Es ist mal wieder soweit: Eine Apokalypse steht der Menschheit bevor. Don Coscarelli kündigt mit seiner kruden Horror-Komödie „John Dies at the End“ das Ende der Welt an.
Coscarelli führte nicht nur Regie, sondern verfasste auch das Drehbuch. Wobei die Geschichte im Gegensatz zu seinen früheren Werken nicht aus seiner eigenen Gedankenwelt stammt, sondern eine Adaption des gleichnamigen Buches von Jason Pargin ist. Und eben dieses Buch hat eine fanatische Anhängerschaft und galt eigentlich als unverfilmbar. Ob sich Coscarelli einen Gefallen damit getan hat das Werk auf Zelluloid zu bannen? Der bisher fast ausschließlich auf Festivals gezeigte „John Dies at the End“ löste sehr gemischte Reaktionen aus. Fans des Buches waren maßlos enttäuscht, Nichtkenner begeistert. Das Buch wurde übrigens nie eingedeutscht  und dürfte hierzulande ohnehin kaum bekannt sein.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Dave Wong (Chase Williamson) erzählt, der unter dem Einfluss der Droge „Sojasoße“ steht. Wer diese Droge in seinem Organismus hat, sieht die Realität wie sie wirklich ist. Ein bisschen so wie die Pillen in „Matrix“. Mit dem Unterschied, dass man die ruhelosen Geister der Toten und Dämonen aus anderen Dimensionen zu sehen bekommt. Und auch andere Dimensionen betreten kann.  Dave sitzt in einem schummrigen Chinarestaurant und erzählt ausdruckslos seine unglaublichen Abenteuer. Zuhörer ist der investigative Journalist Arnie Blondestone (Paul Giamatti, auch ausführender Produzent und Fan des Buches). Dave und dessen Kumpel John (Rob Mayes), der am Ende sterben könnte, sind auf einer Mission die Welt vor einem Monster aus einer anderen Dimension zu retten. Nach einigen Dämonensichtungen und dem Tot mehrerer ihrer Freunde bekommen die beiden einen Blick auf den großen Plan dahinter. Klingt nach „Supernatural“, ist aber ganz anders.

Was passiert denn so in dem Film, der allein schon durch die kultigen Kinoposter einiges an Aufmerksamkeit erhaschen konnte? Da spuckt eine Tiefkühltruhe voll mit Fleisch und Wurst ihren Inhalt aus, welcher sich dann in ein sprechendes Fleischmonster verwandelt (siehe Trailer). Ein Schnurrbart verwandelt sich in eine fledermaus-ähnliche Kreatur die auf Angriff geht. Es wird mit einer Bratwurst telefoniert, nachdem das Handy defekt ist. Ein Hund hat telepathische Kräfte und fährt mit dem Auto. Ein Typ bekommt einen Anruf von einem anderen Typen aus einem alternativen Universum, obwohl dieser ihm gegenüber sitzt. So kann er mit zwei Versionen der gleichen Person zur selben Zeit sprechen. Ja, solche Dinge eben passieren in „John Dies at the End“. Klingt abgefahren? Ist es auch!

Die Spezialeffekte sind teilweise so schlecht, dass man den Eindruck hat dies wäre genauso beabsichtigt. Tatsächlich ist das geringe Budget daran schuld. Andererseits wirkt der Film durch die vielen handgemachten schleimigen Effekte und Stop-Motion-Szenen herrlich altmodisch. Auf diesen besonderen Charme muss man sich einlassen, sonst wähnt man sich schnell enttäuscht in einem billigen B-Movie. Regisseur Coscarelli hat schon mit den „Phantasm“ Filmen und „Bubba Ho-Tep“ demonstriert, dass er gerne von einem erzählerischen roten Faden abweicht und sich lieber auf abgedrehten Humor mit einer guten Prise Gore fokussiert. Das hat zwar bei seinen letzten Werken funktioniert, Coscarellis Problem mit „John Dies“ ist aber, dass er zwanghaft etwas Großes erschaffen wollte, einen neuen Kultfilm, über den Fans noch über Jahre diskutieren. Daran scheitert er aber, denn der Film hetzt nach einer guten Einführungsphase von einer abgedrehten Szene zur nächsten, zeigt Davids Kampf gegen Monster aus anderen Dimensionen und den eigenen Wahnsinn und verliert dabei manchmal die Geschichte völlig aus den Augen. Ab der Hälfte des Films fehlt einem als Zuschauer regelrecht der Überblick. Worauf will die Handlung hinaus und wie soll die ganze Chose eigentlich enden? Mit Johns Tod? Es werden jedenfalls viele Fragen aufgeworfen die unbeantwortet bleiben. Als hätten die Macher die Buchvorlage bewusst nicht als Stand-Alone-Werk konzipiert. Das hinterlässt spätestens im Abspann einen nicht ganz zufriedenstellenden Geschmack.

Bei der Besetzung der beiden Hauptdarsteller kann man Coscarelli nur zugutehalten, dass er sich für unverbrauchte Gesichter entschieden hat. Chase Williamson und Rob Mayes nimmt man ihre Rollen ab, zumal die beiden auch ein tolles Buddy Gespann abgeben und gut in die wirre Geschichte passen. Gerade Williamson ist für einige Lacher gut, spielt er doch den Helden wider Willen, der die meiste Zeit damit beschäftigt ist, die bizarren Dinge die um ihn herum passieren zu begreifen. Rob Mayes ist der krasse Gegenpart, der immer einen Plan hat und nicht zögert sich mit dem Baseballschläger ins Getümmel zu stürzen. Paul Giamatti ist der Journalist, der nur in der losen Rahmenhandlung auftaucht, für den jedoch eine besondere Überraschung vorgesehen ist. Zu erwähnen wäre noch Clancy Brown, der einen Selbst-Hilfe-Guru spielt und seiner Rolle die nötige Präsenz verleiht. Von ihm hätte man gerne noch mehr gesehen.

Fazit

„John Dies at the End“ fühlt sich in seinen besten Momenten an wie ein Film von David Cronenberg und erinnert dabei oft an dessen „eXistenZ“, der allerdings viel intelligenter und durchdachter daher kam. Es gibt einige geniale Einfälle, viele aberwitzige Momente und visuell ist der Film trotz der begrenzten Mittel interessant umgesetzt. Unter den Effekten leidet allerdings auch die Handlung, die nur lose vorhanden ist. Ein Teil des Publikums wird Skurrilitäten wie den lebendig werdenden Schnurrbart sicherlich abfeiern, andere werden dies nur dämlich finden und ihrem Eintrittsgeld hinterhertrauern. Eines jedoch kann man Coscarellis neuem Werk allerdings nicht vorwerfen: Das es langweilig ist.

Kritik: André Schiemer

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