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Quelle: themoviedb.org
Big 202204409 1 org

Inhalt

Spielerisch und selbstbestimmt ziehen sie mit Macheten, in Gummistiefeln und bunten T-Shirts durch das endlose Grün des Regenwaldes.

Kritik

Der Regenwald, der Fluss, das kleine Dorf - all das scheint den Kindern zu gehören. Sie steigen durch das grüne Dickicht, klettern den Vögeln hinterher auf Bäume, balancieren auf Stämmen über den titelgebenden Wassern und werfen sich lachend hinein. Vom Sonnenaufgang bis zum Abend und tief in die Nacht turnen Erika, Nunkui, Jesus, Nupir, Tsentsak und der Rest der Gruppe durch den Dschungel, in dessen geheimnisvolle Welt sie Inês Alves und mit ihr das Publikum führen. 

Für zwei Monate lebte die Regisseurin im Regenwald Ecuadors unter den 80 Einwohnern der isolierten Dorfgemeinschaft von Suwa, deren junge Mitglieder ein bemerkenswert eigenständiges Leben führen. Doch die Herausforderungen solch früher Selbstständigkeit übergeht die Regisseurin, die oft die einzige Erwachsene auf den Streifzügen der Kinder zu sein scheint. Wie viel in den zwischen Handy- und Handkamera wechselnden Aufnahmen gestellt ist, lässt das voll auf die Wirkung kindlicher Niedlichkeit und wilder Naturschönheit spekulierende Debüt im Verborgenen.

Die Vertrautheit der Kinder untereinander und zur Natur wird zum Gleichnis für eine tiefe Vertrautheit der Filmemacherin zum Schauplatz, den sie erkundet, den Kindern, in deren Gruppe sie aufgenommen wirkt, und zur indigenen Bevölkerung, die der Fremden ohne Bedenken ihre Kinder anvertrauen. Unsichtbar stehen Alves und ihre Kamera stets Zentrum der Szenen, die keinerlei Kommentar oder Text einordnet. So wächst aus dem Realismus das Konstrukt eines paradiesischen Idylls, in dem eine sorgenfreie Kindheit möglich sei.

Fazit

Herumtoben mitten im Urwald, wo niemand zur Schule muss, man bis spät in die Nacht aufbleiben kann und es trotzdem Handys und Laptops gibt: Für die jüngsten Zuschauer*innen, an die sich Ines Alves dokumentarischer Beitrag zu Berlinale Generation richtet, wirkt das Kinderleben im ecuadorianischen Regenwald wie ein unendlicher Abenteuerausflug. Probleme und Herausforderungen der indigenen Bevölkerung sowie deren Bedrohung durch Landraub und Umweltzerstörung existieren nicht in den idyllischen Szenen, die indirekt Ideal unbeschwerter Exotik inszenieren.

Kritik: Lida Bach

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