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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein riskanter Auftrag mit doppeltem Boden: Als eine Gruppe Verurteilter die Goldvorräte eines Forts stehlen soll, ahnen die Beteiligten nicht, dass ihr Anführer McKay (Chuck Connors) noch eine zusätzliche Anweisung mit auf den Weg bekommen hat. Er soll alle Mitwisser nach dem Raubzug ausschalten, um keine Spuren zu hinterlassen. Doch bei einer Bande voller Gauner ist das leichter gesagt als getan...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das italienische Kino der 1960er, 1970er und frühen 1980er Jahre verstand sich zu einem nicht unwesentlichen Teil als filmischer Ballungsraum der An- und Enteignung. Kassenträchtige Kinoerfolge aus den Vereinigten Staaten wurden im Kern übernommen und auf B- bis C-Movie-Niveau heruntergedampft – gerade Regisseure wie Antonio Margheriti (Jäger der Apokalypse), Umberto Lenzi (Höllenhunde des Secret Service) und auch Enzo G. Castellari (Ein Haufen verwegener Hunde) waren unter diesem Gesichtspunkt populäre Namen. Daher wundert es auch kaum, dass sich Töte alle und kehr allein zurück aus dem Jahre 1968 mit Vergnügen an dem ein Jahr zuvor erschienenen Klassiker Das dreckige Dutzend von Robert Aldrich (Was geschah wirklich mit Baby Jane?) orientiert, in dem ein zwölfköpfige Spezialkommando im zweiten Weltkrieg auf eine brisante Mission hinter feindliche Linien geschickt wird.

Töte alle und kehr allein zurück entfaltet sich vor der Kulisse des amerikanischen Bürgerkrieges und schickt eine Bande Gauner (angeführt von Chuck Connors, Jahr 2022...die überleben wollen) im Auftrag der Südstaaten in ein stark abgesichertes Fort der Nordstaaten, wo sich Connors und seine Männer einen üppigen Goldschatz unter den Nagel reißen sollen. Damit die Beute schlussendlich aber nicht auf zu viele Männer aufgeteilt werden muss, erhält der durchtriebene Halunke ebenfalls die Order, die Seinen geradewegs umzubringen, bevor er zurückkehrt. Wie es sich für einen klassischen Italo-Western jener Tage gebührt, erzählt auch Regisseur Enzo G. Castellari primär von den Auswüchsen der Niedertracht, die im Schatten eines funkelnden Schatzes unweigerlich gedeiht. Raffgier ist der Motor, der Töte alle und kehr allein zurück fortdauernd antreibt.

Dabei funktioniert der knochentrockene Heuler ausschließlich in einer Lesart: Als gnadenlosen Hau-Drauf-Reißer, in dem es über seine gut 100-minütige Laufzeit unaufhörlich kracht. Die archaischen Landschaftsaufnahmen übertragen sich regelrecht auf die Männlichkeitsvorstellungen und entfesseln eine Schar Missetäter, die ganz allein über ihre schlagkräftigen Argumente kommunizieren: In einem nicht enden wollenden Zerstörungsrausch verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse in Windeseile, während Enzo G. Castellari seinen Sinn für Räumlichkeiten unter Beweis stellt unter inszenatorisch niemals die Übersicht über die außer Kontrolle geratene Materialschlacht verliert. Und auch das ist das italienische Klopper-Kino jener Epoche: Es ist primitiv, unerhört brutal, ätzend in seinem ausgestellten Zynismus, aber eben nicht selten von einem stimmungsvollen Handwerk gezeichnet, welches den leibeigenen Stangenwaren-Dunst jener Produktionen bisweilen äußerst gekonnt in die Flucht schlägt.

Fazit

Knackig-wüster Italo-Reißer, der durch eine äußerst wertige Regie seitens Enzo G. Castellari vor dem Schicksal bewahrt wird, im Sumpf des Genre-Einheitsbrei zu versinken. Mit idealbesetzten Charakterfressen und einer bis zum Ende ungebrochenen Leidenschaft für die Zerstörung, erzählt "Töte alle und kehr allein zurück" zwar nichts Neues über die brachialen Wege der Raffgier, aber er tut dies durchaus stimmungsvoll.

Kritik: Pascal Reis

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