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Privatdetektiv John Klute ist auf der Suche nach seinem plötzlich verschwundenen Freund, dem Forschungsingenieur Tom Gruneman. Die Spur führt zu einem New Yorker Callgirl namens Bree Daniels, das Tom zunächst nur widerwillig unterstützt. Doch bei seinen Recherchen in der New Yorker Drogen- und Zuhälterszene kommt John Toms biederem Geschäftspartner Cable und dessen perversen Neigungen auf die Spur. Und Cable hat sich bereits Bree als nächstes Mordopfer auserkoren...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Für eine Stunde bin ich die beste Schauspielerin der Welt & die beste Fickerin der Welt“

Klute war nach Pookie die gerade mal zweite Regiearbeit des damals 42jährigen Alan J. Pakula, die ihn instant zu den wichtigsten Filmemachern des New Hollywood Kinos machte. Der Film bildete den Auftakt zu seiner inoffiziellen „Paranoia-Trilogie“, die 1974 mit dem herausragenden Zeuge einer Verschwörung fortgeführt und dem mehrfach preisgekrönten Die Unbestechlichen (1976) bravourös abgeschlossen wurde. Preisverdächtig war schon hier einiges. Für die Rolle des Prostituierten Bree Daniels erhielt Jane Fonda (Barbarella) den ersten ihrer zwei Oscars als beste Hauptdarstellerin, zudem war das Skript der Gebrüder Andy Lewis & David E. Lewis für den Academy Award nominiert. Beide traten danach im Filmgeschäft nicht mehr erwähnenswert in Erscheinung, also mehr oder weniger die klassische Eintagsfliege. Aber was für eine.

Im Kern wird eine Mixtur aus Film Noir, Hard Boiled-Romanze und damals erfrischendem Paranoia-Thriller erzählt. Nach dem rätselhaften Verschwinden seines guten Freundes Tom – der offenbar zuvor eine New Yorker Prostituierte obsessiv gestalkt hatte – macht sich der Cop John Klute (Donald Sutherland, Wenn die Gondeln Trauer tragen) an private Ermittlungen in dem Fall. Die Spur führt natürlich zunächst zu besagter Bree Daniels, die anfänglich ein gesundes Misstrauen gegen den aufdringlichen Fremden hegt. Nachdem sie aber feststellen muss, dass ihr scheinbar noch jemand wesentlich aggressiver nachstellt, vertraut sie sich ihm doch an. Langsam entwickelt sich sogar eine emotionale Beziehung zwischen den Beiden, doch da wären noch die zahlreichen Probleme. Was ist mit Tom geschehen? Wer ist der gefährliche Stalker? Was hat Bree’s alter Zuhälter Frank (Roy Scheider, French Connection – Brennpunkt Brooklyn) damit zu tun? Wieso führen die Ermittlungen zu noch mehr Leichen? Und selbst wenn das alles mal vorbei sein sollte: welche Chance haben so komplizierte Charaktere wie John und Bree gemeinsam?

Klute ist in vielerlei Hinsicht ein ungewöhnlicher und nach wie vor bestechender Film, auch wenn er sicherlich nicht perfekt ist und im Direktvergleich mit den anderen Teilen der inoffiziellen Trilogie sich mit dem dritten Platz zufriedengeben muss. Er zieht sich narrativ clever aus der Affäre, in dem er einen nicht unbedingt überraschenden Thriller-Plot schnell auf andere Schwerpunkte verlagert. Nach gut der Hälfte der Laufzeit wird dem Publikum bereits ein Plot-Twist offenbart…aber eben „nur“ dem Publikum. Die Figuren sind nach wie vor unwissend, was dem Suspense-Konzept von Alfred Hitchcock gleichkommt. So geht es hier nicht um einen klassischen Whodunnit und es rücken sowohl die formelle Präsentation, die zwischenmenschlichen Nebenschauplätze und die darstellerischen Performances deutlicher in den Fokus. Und das sind unbestreitbar die wahren Stärken von Klute. Allein die handwerkliche Inszenierung von Alan J. Pakula ist stellenweise so unfassbar stark. Die ganz klassischen Spannungssequenzen werden nicht inflationär ausgenutzt, wirkend dafür exzellent und sind auf den Punkt perfekt durchkonzipiert, dass sich diesbezüglich Parallelen zu einer ganz anderen filmischen Bewegung auftun.

Manchmal wirkt Klute gar wie ein Giallo. Ohne schwarze Handschuhe, drastische Tötungsszenen, nackte Haut oder konfuses Storytelling. Aber die unverkennbare Konzentration auf inszenatorische Schlüsselmomente und das Zusammenspiel von den damit einhergehenden Elementen – seien es sehr bewusste Einstellungen, die markante Musik oder andere, kontextuelle Nuancen – sind so präzise und effektiv, der etwas abfällig-behaftete Begriff „Sytle Over Substance“ wird dem längst nicht gerecht. Mal ganz abgesehen von der fantastischen Chemie der Hauptdarsteller*innen. Donald Sutherland und Jane Fonda funktionieren nicht nur optimal in ihren Rollen, sondern auch miteinander, was in diesem Fall von essentieller Bedeutung ist. Schlussendlich erzählt Klute nämlich doch eine hoffnungslose Liebesgeschichte wie pessimistische Sozialstudie, bei der eine Frau potenziell ausweglos versucht, ihr altes Leben endlich hinter sich zu lassen. Kurz vor Schluss sieht alles nach Neuanfang aus, doch dann klingelt erneut das Telefon und aus dem Off kommt folgender Kommentar:

„Vielleicht komme ich wieder. Wahrscheinlich sehen wir uns nächste Woche.“

Fazit

„Klute“ ist ohne jeden Zweifel einer der wichtigsten Eckpfeiler der Bewegung des New Hollywood Kinos und ein Musterbeispiel für handwerklich nahezu perfekt inszenierten Suspense. Das dies erst der Anfang war, sieht man lediglich in der Steigerung anderer Meisterwerke dieser Zunft, allen voran den „Nachfolgern“ von Alan J. Pakula. Der aber bereits hiermit als einer der aufregendsten und talentiertesten Regisseure seiner Zeit auf sich aufmerksam machte. Ein Film wie maßgeschneidert für das kritische, neugierige und aufgeschlossene Publikum der frühen 70er, was so viele Filme dieser Dekade von der Masse abhebt.

Kritik: Jacko Kunze

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