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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Alfred Garnes und sein Jugendfreund Sigbjörn Kvalen arbeiten auf einem Handelsschiff mitten im Atlantik, als der Zweite Weltkrieg ausbricht. Als unbewaffnete Zivilisten geraten sie plötzlich zwischen die Fronten und müssen jederzeit damit rechnen, dass sie von einem deutschen U-Boot angegriffen werden. Zur gleichen Zeit kämpft sich Alfreds Frau Cecilia in Bergen allein mit den drei Kindern durch den Krieg. Als britische Flugzeuge versuchen, den deutschen U-Boot-Bunker in Bergen zu bombardieren, treffen sie stattdessen eine Grundschule und viele zivile Häuser mit Hunderten von Toten. Cecilia und die Kinder werden als tot gemeldet. Als die schreckliche Nachricht bei Alfred und Sigbjörn eintrifft, fragen sie sich, ob es zu Hause überhaupt noch etwas oder jemanden gibt, zu dem sie zurückkehren können...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Vor allem aus Skandinavien kamen in den letzten Jahren teils hochinteressante Kriegsdrama, die Konflikte aus jüngerer und älterer Vergangenheit behandelten und dabei weitaus weniger auf spektakulären Betroffenheitseskapismus aus waren, als Produktionen anderer Länder. Der norwegische War Sailor, der lange Zeit als potenzieller Oscar-Kandidat gehandelt, letztlich aber nicht nominiert wurde, versucht nun nicht den, sondern die Schrecken des Krieges abzubilden. Im Zentrum steht nicht nur (Dead Snow 2: Red VS Dead) als Alfred Garnes , sondern auch (Troll) als seine Frau Cecilia. Während er als titelgebender War Sailor über die Ozeane fährt und erbarumslose wie auch sinnlose Gefechte und Schlachten durchsteht, kämpft seine Gattin in der Heimat gegen den Hunger und die stetige Angst, dass jeden Moment der nächste Bombenangriff anstehen könnte.

Das alles verpackt Regisseur und Drehbuchautor Gunnar Vikene (Rettet Trigger!) in zweieinhalb Stunden Film. Eine Menge Zeit, in der eine Menge erzählt wird. Dies passiert hauptsächlich durch Zeitsprünge. Das hat zur Folge, dass sich War Sailor niemals wie eine ganze Geschichte anfühlt, sondern mehr wie Stückwerk. Dieser Flickenteppich besitzt dabei zwar einige bewegende, wenn nicht sogar herausragende Momente, aber es gelingt Gunnar Vikene leider zu selten, diese kraftvollen Szenen so zu nutzen, dass auch der Rest des Films diese gleichsam mitreißende wie aber auch durchaus bedrückende und emotional destruktive Gravität besitzt. Was dem norwegischen Film fehlt ist ein echter Fokus. Denn auch wenn es an sich toll ist, dass hier nicht nur die Sicht eines Soldaten, sondern eben auch seiner Frau eingenommen wird, die beide auf ihre Weise sich durch den Krieg kämpfen müssen, so stehen sich die Handlungsstränge dann doch zu oft im Weg.

Auch keinen wirklichen Gefallen tut sich das Drehbuch mit einem Epilog, der einer der Hauptverantwortlichen dafür ist, dass War Sailor so lang und vor allem auch langatmig ausgefallen ist. Gunnar Vikene findet keinen wirklichen Absprungpunkt, da er das Drama vollstopft und überfrachtet. Ein Makel, der umso bedauerlicher ist, weil es positiv auffällt, wie sehr sich der Film auf eine Sicht aus der Arbeiterschicht bemüht. Während War Sailor erzählerisch überaus schwankend daher kommt, ist er von der technischen Seite ein weiterer guter Beweis, dass nicht nur große Hollywood-Studios den Bombast des Krieges erschreckend authentisch umsetzen können. An die hemmungslose Schlagkraft eines Im Westen Nichts Neues von Edward Berger und Netflix reicht der Film zwar nicht heran, aber beide Produktionen gelingt es gut ihre Anti-Haltung zum Krieg mit dicken Unterstrichen zu versehen. Das ist schon sehr viel wert.

Fazit

Immer wieder blitzen großartige Einzelmomente auf, die weitestgehend aber im Meer aus Zeitsprüngen drohen unterzugehen. Der norwegische Anti-Kriegsfilm erzählt gut, aber erzählt zu viel, sodass "War Sailor" zwar starke Szenen sein Eigen nennt, aber kein starkes Ganzes ist.

Kritik: Sebastian Groß

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