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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Dr. Juliet Dermer, Fachärztin in der Unfallchirurgie, kann ihr Glück zunächst kaum fassen, als sie auf der Suche nach einem bezahlbaren Wohnobjekt in der besseren Gegend von New York City auf den sympathischen Kuscheltypen Max und seine traumhafte Mietmansarde stößt. Max will nicht einmal viel Geld dafür, allein hin und wieder für die Dame des Hauses kochen und sie im Badezimmer beobachten möchte er. Als Juliet irgendwann misstrauisch wird und sich eine elektronische Kameraüberwachung zulegt, bestätigen sich schlimmste Befürchtungen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die späten 50er und frühen-mittleren 60er Jahre waren die Blütezeit der legendären HAMMER-Studios. Mit günstigen und schnell produzierten Horror- und Gruselfilmen eroberten sie den Markt und die Herzen vieler B-Movie-Fans. Einige Werke dieser Zeit gelten heute als Klassiker und bis dato eher unbekannte Darsteller wie Christopher Lee (Dracula) oder Peter Cushing (Frankensteins Ungeheuer) wurden zu kultig verehrten Genre-Stars. Bis der Markt mit den 70ern aufgrund der stärker werdenden und moderneren Konkurrenz für HAMMER einbrach, wenige Jahre später wurden die Tore geschlossen. 2007 gab es ein Comeback, das bis heute jedoch nur wenige Filme hervorbrachte (früher gab es locker 5-6 Veröffentlichungen pro Jahr) und bis auf das respektable (co-produzierte) Remake Let Me In und den an alte Tage erinnernden, recht erfolgreichen Die Frau in Schwarz war nichts dabei, das überhaupt erwähnenswert wäre. Da macht auch The Resident keine Ausnahme.

Die naiven (und doch so sympathischen), kunstvernebelten Tage der alten Burgen, bösen Flüchen und Kreaturen aller Art sind Schnee von gestern. Die neuen, meist langweiligen und nur noch vom Namen zehrenden HAMMER-Studios sind angekommen im urbanen Wohnblock-Thriller und damit eigentlich auch schon viel zu spät. Die Bedrohung in den eigenen vier Wänden durch Stalker und Psychopathen erlebte speziell in den 90ern eine Hochphase und wirkt in diesem hier präsentierten, ausgelutschten Format unfreiwillig-öde altmodisch, da es dem bisher Gezeigten rein gar nichts hinzuzufügen hat. Der Finne Antti Jokinen (Puhdistus) darf seinen ersten Spielfilm – mit eigenem Skript – gleich international verwirklichen und bekommt dafür sogar brauchbares Personal zur Seite gestellt. Was gleichzeitig (erneut) die Frage aufwirft, ob Hilary Swank (Million Dollar Baby) oft von zweifelhaften Agenten umgeben ist, selbst über ein unglückliches Gespür für Rollenauswahl verfügt oder trotz zwei Oscars auf dem Nachttisch einfach zu wenig brauchbare Angebote bekommt. Ähnliches gilt in abgeschwächter Form auch für Jeffrey Dean Morgan (Watchmen – Die Wächter), der sich fast immer unter Wert verkauft, obgleich er über sichtbares Talent verfügt. Gerade seine Leistung in The Resident ist gar nicht schlecht und ist angesichts seiner 08/15-Rolle nicht mehr als Perlen vor die Säue.

Im gleichen Jahr erschien übrigens mit dem zumindest grob vergleichbaren, spanischen Knaller Sleep Tight ein echtes Schwergewicht des Genres, dem es gelang einer oft erzählten Geschichte individuelle Facetten abzugewinnen und darüber hinaus einfach ein perfider, bitter-böser Spannungs-Berserker war. All das geht The Resident deutlich ab. Zumindest ist der Film nicht so blauäugig sich auf ein Whodunnit-Prinzip zu stützen, denn selbst vor der bereits nach einer guten halben Stunde vorweggenommenen Auflösung und dem somit einhergehenden (leichten) Perspektiv-Wechsel besteht an der vermeidlichen „Überraschung“ nicht der geringste Zweifel. Egal, jetzt könnte man eventuell Punkte sammeln, was nur am Rande der ganz hübschen Präsentation – eingefangen in einigen schönen Fotografien – und den immerhin bemühten Darstellern gelingen mag. Immer noch extrem vorhersehbare Abläufe, dürftige Charakter-Profile und eine massive Anhäufung von Klischees drängen die positiven Teilaspekte komplett in den Hintergrund. Übrig bleibt eine müde Resteverwertung, die kaum jemanden hinter dem Ofen vorlocken dürfte und den großen Christopher Lee in einer eher bedeutungslosen Nebenrolle zum HAMMER-Maskottchen degradiert. Aber in dem bereits damals biblischen Alter sei ihm jede Rolle und die dazugehörige Gage von ganzem Herzen gegönnt.

Fazit

Gääähn. Solide Darsteller und eine vorzeigbare Optik versanden in einem kaum vorhandenen Spannungsbogen und einfallslosen Standards. Auch von den neuen HAMMER-Filmen dürfte niemand ernsthaft Meisterliches erwarten, mehr als so belangloses Zeug aus dem Baukasten ist scheinbar schon zu viel verlangt. Damals hatte das zumindest noch Charme und eine gewisse Form von Hingabe.

Kritik: Jacko Kunze

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