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Inhalt

China Anfang des letzten Jahrhunderts: Nachdem der junge Chen Zhen (Donnie Yen) den japanischen Meister getötet und seinen Kung-Fu-Lehrer gerächt hatte (Todesgrüße aus Shanghai), ging er zusammen mit tausenden anderen Chinesen nach Europa, um den Alliierten im Kampf gegen Deutschland zu helfen. Nach vielen blutigen Gefechten, steht zu Beginn der 20er siegreich die Rückkehr in die Heimat an. Vieles hat sich dort allerdings verändert. Shanghai ist eine blühende Metropole geworden und der japanische Einfluss ist größer denn je. Zusammen mit seinen Kollegen, versucht Chen Zhen den Wiederstand gegen die herablassenden Besatzer zu organisieren. Doch recht schnell wird klar, dass er anonym gegen seine Feinde vorgehen muss. Als er eines Tages ein Attentat verhindert, greift er zu Maske und Cap und wird fortan der schwarze Krieger . Eine neue Legende ist geboren…
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Als bekannt wurde, dass Regisseur Wai-Keung Lau ein Remake des Bruce Lee Klassikers Todesgrüße aus Shanghai plant, war die anfängliche Skepsis groß. Immerhin zählt die 1972er Version als absoluter Kult-Film. Doch angesichts der weltweiten Erfolge der Internal Affairs-Reihe, auf dem auch das Hollywood-Pendant Departed beruht, durfte man in Sachen Geschichte großes von  Wai-Keung Lau erwarten. Spätestens als Martial-Arts-Star Donnie Yen für die Rolle des Chen Zhen bestätigt wurde, war die Vorfreude auf das kommende Action-Projekt groß. In die Fußstapfen von Bruce Lee und Jet Li tretend, sollte Legend oft the Fist die Handlung sinnvoll erweitern und eine neue Episode von Chen Zhen erzählen. Regisseur Wai-Keung Lau präsentiert dabei sein Action-Werk als Mischung aus Superhelden- und Agentenfilm, der für gutes Popcorn-Kino sorgt, doch den ganz großen Wurf nach dem Genre-Himmel leider verpasst.

Basierend auf einer Mischung aus Todesgrüße aus Shanghai von 1972 und Fist of Legend aus dem Jahr 1994, erzählt Regisseur Wai-Keung Lau die Geschichte des unbesiegbaren Kriegers Chen Zhen weiter. Doch ohne die beiden genannten Werke gesehen zu haben, dürfte der Einstieg in die anfangs recht verwirrende Story schwer fallen. So wird auf einen Rückblick verzichtet und nur Stellenweise auf die Bruce Lee Handlung verwiesen. Hinzukommt ein sehr sprunghafter Erzählstil, der es Genre-Neulingen schwer machen sollte, Legend oft he Fist auf Anhieb zu verstehen. Geht man jedoch mit etwas Geduld an die knallbunte Action-Story heran, so entfaltet sich spätestens ab der Mitte ein durchaus interessantes Verwirrspiel, das von seinen vielen Nebenplots lebt. Hierbei stets rasant inszeniert und actionreich präsentiert. Dennoch entfernt sich Wai-Keung Lau schon recht früh von dem realistischen Setting seiner Vorgänger. Trotz vieler historischer Erklärungen, zeigt sich Chen Zhen als scheinbarer Superheld, der ohne Probleme die größten Höhen überwindet. Dies zusammen mit dem künstlichen Hochglanzlook von Shanghai, der ein wenig Indiana Jones und der Tempel des Todes abgekupfert wurde, ergibt dieses Popcorn-Action in seiner besten Form.

Dass hier auf eine tiefgreifende Handlung verzichtet wird, zeigt sich leider schon recht früh, wenn man als Zuschauer ins eiskalte Wasser bezüglich der vielen Figuren geworfen wird. Die Hintergründe dieser oder gar ihre Beweggründe, bleiben ebenso ein Rätsel, wie die vielen Logiklücken die sich im Laufe der Handlung offenbaren. Warum beispielsweise Chen Zhen einen arg lächerlichen Bart als Tarnung trägt, wird nie geklärt. Auch die Darstellung der Japaner, die sich hauptsächlich an Todesgrüße aus Shanghai orientiert, präsentiert sich voller Vorurteile und Klischees. Gelungen sind indes die vielen Anspielungen an Bruce Lee, der die Figur des Chen Zhen ins Leben rief. Das auffälligste dürfte die schwarze Maske sein, die sich Donnie Yen als schwarzer Krieger zulegt. Dies ist ein deutlicher Hinweis auf die TV-Serie The Green Hornet, in der Lee die Rolle des Kato übernahm. Doch auch die berühmten Nunchakus sowie der weiße Anzug dürfen natürlich nicht fehlen.

Im Bereich der Action-Kost, zeigt sich Legend oft he Fist von seiner besten Seite. Große Explosionen, schnelle Feuergefechte, gnadenlose Faustkämpfe sowie hervorragend inszenierte Parcours-Einlagen gehören zum Repertoire. Hierbei wird auch nicht mit Blut gespart, was zu einer FSK 18 Einstufung geführt hat. Donnie Yen ist die Hauptattraktion, denn durch seinen gelungen Kampfstil, eine Mischung aus Wushu und Tai Chi, kann er durch grandios präsentierte Kämpfe überzeugen. Unglaublich schnell, aber auch akrobatisch, geht er gegen seine Feinde vor. Besonders seine schnelle Abfolge von Schlägen, mit der auch schon in Ip Man das Publikum überzeugte, kann er Martial-Arts-Kunst vom feinsten zeigen. Das hierbei stets ganze Einrichtungen zu Bruch gehen oder Gegner reihenweise spektakulär durch Fenster oder Türen fliegen, rundet das Geschehen passend ab. Der Showdown hingegen, natürlich in einem japanischen Dojo, enttäuscht gegenüber den glorreichen Vorgängern allerdings. Viel zu kurz und unspektakulär wird hier das gezeigte inszeniert. Vor allem Fans der Originale, werden ernüchternd dem Abspann zusehen.

Bezüglich der darstellerischen Leistungen, zeigt sich Legend oft he Fist sehr Wechselseitig. Donnie Yen kann seine unglaubliche Präsenz gut ausspielen, liegt aber weit hinter seinen frühen Werken wie Ip Man oder Flash Point zurück. Er überzeugt wieder einmal mehr durch seine spielerische arrogante Art, die aber wenig Facettenreich daher kommt. Neben Yen kann nur noch Qi Shu, bekannt aus The Transporter, durch ihr Spiel überzeugen. Dennoch ist ihre Rolle in einigen Punkten sehr schwierig angelegt, was die gebürtige Taiwanesin etwas überfordert. Interessant ist indes die Rolle von Yasuaki Kurata, der den von Bruce Lee getöteten Vater des japanischen Generals Chikaraishi  in Rückblicken spielt. Kurata hatte bereits eine Rolle in Fist of Legend mit Jet Li, wo er einen gemäßigten und weisen japanischen Kampfsport Meister spielte.

Fazit

Während die Vorgänger von "Legend oft he Fist" bodenständiger waren, setzt Regisseur Wai-Keung Lau von der ersten Minute an auf knallharte Action. Diese wird auch wunderbar in Szene gesetzt und bietet hervorragenden Popcorn-Spaß, jedoch vergisst er dabei eine ausgereifte und Abwechslungsreiche Geschichte zu erzählen. Besonders durch das sehr kurze und enttäuschende Finale, verpasst es Wai-Keung Lau so an die exzellenten Originale anzuknüpfen. Einziger Lichtblick ist Donnie Yen, der mit Leichtigkeit in die Fußstapfen von Bruce Lee und Jet Li treten konnte und durch seinen einzigartigen Stil überzeugt. Für Fans des Genres durchaus einen Blick wert, alle anderen sollten eher zu den Klassikern greifen.

Kritik: Thomas Repenning

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