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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ex-Special-Forces-Soldat Gunner (Frank Grillo) hat der Gewalt den Rücken gekehrt – bis seine Nichte Julia (Eden Brolin), eine Journalistin, in Venezuela gekidnappt wird. Widerwillig und besorgt zugleich stellt er ein Team aus alten Kameraden zusammen, um sie zu befreien. Doch die Mission entwickelt sich zu einem gnadenlosen Überlebenskampf, als die Männer eine groß angelegte Verschwörung aufdecken.

Kritik

Die 80er und vielleicht noch die frühen 90er Jahre waren die Zeit, der einsamen Helden, die sich allein einer bewaffneten Armee stellten und ganze Eliteeinheiten abmetzelten. Scheinbar unverwundbar bahnten sie mal wortkarg, mal um einen frechen Spruch nicht verlegen, ihren Weg durch den Dschungel, die Berge oder Städte. Die Handlung war meist simpel: Der Held musste eine Person aus der Gefangenschaft retten und das mit möglichst viel Feuerkraft. Der Weg war das Ziel und auf diesem mussten die Feinde eine Menge Blei schlucken. Es war die Zeit, in der Arnold Schwarzenegger (Phantom-Kommando), Sylvester Stallone (Rambo), Chuck Norris (Missing in Action) und andere zu Actionikonen wurden. Nicht alle Filme waren reif für die Leinwand, dennoch wurden diese Streifen auch zum Erfolgsschlager an der Videotheke. Videotheken sind mittlerweile ausgestorben, doch Action-B-Movies nach Schema F sind geblieben. Mittlerweile ist es nicht mehr nur der Einzelkämpfer, sondern sind es kleinere Teams, die zur Heldenmission aufbrechen und man versucht sich hin und wieder an mehr Tiefe. Was aber nur selten gelingt.

Long Gone Heroes ist einer dieser Vertreter, die es heutzutage wohl zu Recht nicht mehr ins Kino schaffen. John Swab (Candy Land)   versucht sich an dem Balanceakt einen klassischen Actionfilm mit ordentlich Schusskraft zu inszenieren, der zugleich eine realistischere Handlung (bzw. überhaupt eine Handlung) hat und eben nicht nur aus reinem Rumgeballere besteht. Doch so wirklich gelingt es nicht und das, obwohl der Film einen recht hochkarätigen Cast hat. Immerhin hat man hier mit Melissa Leo (The Fighter) sogar eine Oscargewinnerin dabei, die allerdings nur eine kleine Rolle innehat. Mit Tribute von Panem-StarJosh Hutcherson, Frank Grillo (Peacemaker), Mekhi Pfifer (Roots) und Andy Garcia (Cash Truck) sind weitere Darsteller an Bord, die den Film zumindest schauspielerisch aufwerten. Aber selbst der beste Darsteller vermag es nicht, aus einem schwachen Drehbuch ein Meisterwerk zu machen und daran krankt Long Gone Heroes erheblich. Immer wieder blitzen einige vielversprechende Momente auf, die ziemlich schnell wieder verpuffen. Long Gone Heroes beginnt noch recht zügig mit einer ordentlichen Einleitung zur Erklärung der Hintergründe der Mission, der Vorstellung des Teams und ihrer Funktionen und tatsächlich mag man hier noch glauben, dass der Film auf diesem Level unterhaltsam werden kann.

Die Hoffnung schwindet jedoch schnell, weil es fast eine Stunde dauert, bis dieser Actionfilm das liefert, was man erwartet. Bis dahin geht die Heldentruppe um ihren Anführer Gunnar (Frank Grillo) tatsächlich einen langen Weg durch den Dschungel. Viele Actionwerke haben oft Logikprobleme, insbesondere wenn es die Helden schaffen schnellstmöglich von A nach B zu kommen. Long Gone Heroes zelebriert den mühevollen Marsch, auf dem nicht allzu viel passiert und strapaziert damit die Nerven der Zuschauer. Die eigentliche Rettungsaktion ist dann auch schnell vorbei und man begibt sich auf den ebenso langen Rückweg. Die Action, die im Film geboten wird, ist ganz ordentlich, aber mehr als ein paar Explosionen und Feuergefechte darf man nicht erwarten. Die Helden ziehen ihre Sache durch und es gibt die allseitig bekannten Komplikationen. Die meisten Figuren bleiben blass und man fragt sich, warum es anfangs der Vorstellung überhaupt bedurfte, weil man keine emotionale Verbindung zu ihnen herstellt.

Bis auf Gunnar und seiner Nichte, dem Entführungsopfer Julia (Eden Brolin, Blood Bound), sind sie vollkommen austauschbar. Die Ausgangsgeschichte um die Journalistin Julia, die einen Korruptionsskandal großen Ausmaßes aufzudecken scheint, ist indes nicht mehr als der Aufhänger der Geschichte, um eine halbwegs plausible Story zu finden für das Rettungskommando. Im Ergebnis macht man aus dieser Prämisse nichts weiter, insbesondere ergeben sich daraus keine Überraschungsmomente. Zumindest darf sich Julia dadurch als rettenswertes Opfer fühlen und man gesteht ihrer Figur Emotionen zu, die sie immer mal wieder zeigen darf. Gunnar hingegen lebt seine „Bromance“ mit seinem Kumpel Guapo (Juan Pablo Raba, Narcos) aus, die beide auf früheren Missionen entwickelt haben. Das war es im Grunde genommen schon, was der Film zu bieten hat.

Fazit

„Long Gone Heroes“ wandert auf den Pfaden des 80er/90er Jahre Actionkinos ohne diese ikonischen Momente zu erreichen. Die dosierte Action wirkt zwar in Gänze realistischer als in Filmen wie „Rambo 2“, jedoch nimmt es auch den ganzen Spaß. Die Helden des Films sind weitestgehend austauschbar und obwohl der Film hochkarätig besetzt ist, bleiben die meisten Figuren blass. Das ist verschenktes Potenzial, denn man hätte sicherlich die ganze Geschichte emotionaler aufziehen können. „Long Gone Heroes“ ist damit nur ein weiteres Actionwerk im unendlichen Kosmos des B-Movies ohne Mehrwert. Es gibt in der zweiten Hälfte des Films zumindest ordentliche Action, weshalb der Film eine nette Unterhaltung für zwischendurch ist, ohne viel Anspruch, aber bis dahin ist es ein langer Weg.

Kritik: Andy Mieland

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