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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

London, 1885: Der angesehene Anästhesist Dr. Hichcock tötet versehentlich seine Frau Margaret mit einem Narkosemittel. In tiefer Trauer verlässt er sein Anwesen und überlässt es der Obhut seiner Haushälterin Martha. Zwölf Jahre später kehrt der Arzt mit seiner neuen Gattin Cynthia wieder zurück. Sie ahnt nicht, was damals vorgefallen ist. Schon nach kurzer Zeit geschehen merkwürdige Dinge und sowohl Cynthia als auch Dr. Hichcock scheinen Stück für Stück dem Wahnsinn zu verfallen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Name Riccardo Freda ist vielen sicher nicht so geläufig wie vielleicht andere des italienischen Genre-Kinos, dabei kann er mit Fug und Recht als wahrer Pionier und Wegbereiter für später hochgeschätzte Künstler wie Mario Bava (Blutige Seide) oder Dario Argento (Suspiria) bezeichnet werden. 1957 veröffentlichte er mit I Vampiri (Der Vampir von Notre-Dame) den ersten italienischen Gothic-Horrorfilm, bekannter wurde er in der Folge aber eher als Regisseur von damals populären Sandalenfilmen. Als Mario Bava 1960 mit Die Stunde, wenn Dracula kommt seinen großen Durchbruch feierte, galt er allgemein als der Begründer des italienischen Horrorfilms und Freda blieb stets in seinem Schatten. Wohl auch, da sein 1962 entstandener Das schreckliche Geheimnis des Dr. Hichcock auf dem internationalen Markt nur begrenzt und dann meist stark gekürzt verfügbar war und somit über die Jahre beinah in Vergessenheit geriet. Dabei fährt Freda hier alles auf, was sich aus dem Genre damals herausholen ließ: In nur zwölf Drehtagen schuf er einen Hybrid aus der berauschenden Ästhetik eines Mario Bava, klassischen Gothic-Horror der Hammer-Studios und perfidem Suspense, das sich nicht nur auf das vielzitierte Meisterwerk Die Teuflischen von Henri-Georges Clouzot, sondern ganz besonders auf einige Werke des hier ausnahmsweise mal nicht durch den deutschen Verleih hinzugedichteten Namensvetter mit dem zusätzlichen T in der Mitte bezieht.

Die problematische Publikation des Films war wohl hauptsächlich auf seinen pikanten Inhalt gemünzt, die bereits in der später meist entfernten Eröffnungssequenz deutlich wird: Dr. Hichcock (Robert FlemyngLuftschlacht um England) ist nekrophil. Dennoch liebt er seine Ehefrau Margaret. Um seinen Neigungen mit ihr nachzugehen, betäubt er sie regelmäßig mit dem von ihm entwickelten Anästhetikum, welches die Vitalzeichen auf ein kaum erkennbares Minimum herunterfährt. Ein revolutionäres Serum, doch eines Nachts verfehlt er die Dosierung: Margaret stirbt in seinen Armen und Hichcock lässt alles hinter sich. Seine Hauswirtschafterin Martha (Harriet Medin, Der Dämon und die Jungfrau) verwaltet sein prunkvolles Anwesen, bis er zwölf Jahre später mit seiner neuen Gemahlin Cynthia (Barbara Steele, Das Pendel des Todes) dorthin zurückkehrt. Es dauert nicht lange, bis die Vergangenheit beide einzuholen scheint: Während Cynthia von warnenden Stimmen, bedrohlichen Ereignissen und anderen rätselhaften Eindrücken in Todesangst versetzt wird, verfällt Hichcock erneut seinen nekrophilen Gelüsten. Und immer mehr dem Wahnsinn – meint zumindest Cynthia als solches wahrzunehmen.

Ästhetisch ist Das schreckliche Geheimnis des Dr. Hichcock eine einzige Wucht. Wunderschön arrangiert und inszeniert zaubert Riccardo Freda mit seinen minimalistischen Mitteln eine bald hypnotische Gothic-Atmosphäre auf die Leinwand, der besondere Clou ist aber die tatsächlich so beabsichtigte Referenz an das Schaffen des Master of Suspense. Die Geschichte scheint beinah wie ein Remake zu Alfred Hitchcock’s ersten US-Film Rebecca (1940). Auch damals wurde die junge, neue Ehefrau eines traumatisierten Witwers auf dessen Anwesen mit der allgegenwärtigen Präsenz der Verstorbenen wie einer zwielichtigen Haushälterin konfrontiert, deren Rolle in dem undurchsichtigen Psychospielchen bis zum Schluss nie richtig klar ist. Das könnte man als eines der üblich feisten Italo-Rip-Offs abwerten, stattdessen ist es eine ehrwürdige Hommage. So zitiert er im weiteren Verlauf auch noch eindeutig Hitchcock’s oft unterschätzten Verdacht (1941), wenn ein mit Vorsicht zu genießendes Glas Milch eine gewichte Rolle einnimmt. Selbst der damals noch sehr aktuelle Psycho kann in mindestens einer Szene sehr deutlich herangezogen werden. An einen Zufall zu glauben, wäre diesbezüglich mehr als naiv.

Fazit

Eine oft vergessene Perle des europäischen Gothic-Horrors. Riccardo Freda leistet echte Pionierarbeit und erweist Alfred Hitchock noch zu Lebzeiten eine liebevolle Hommage, die er – aufgrund der brisanten Thematik - womöglich nie (in Gänze) gesehen hat. Erzählerisch sicherlich nicht besonders ausgereift, inszenatorisch und atmosphärisch dafür auf seinem Niveau schier beeindruckend.

Kritik: Jacko Kunze

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