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Inhalt

Claude und sein alter Freund Francis, zwei Bauern in Rente, leben lustig und vergnügt am Rande eines kleinen Dorfes. Wenn sie nicht gerade die nach ihrem Geheimrezept selbstgebraute Kohlsuppe in sich hineinlöffeln, gönnen sie sich ein Fläschchen guten Rotwein. Das ländliche Idyll gerät völlig außer Fugen, als eines Nachts eine Fliegende Untertasse auf dem Hof landet und ein merkwürdiger Alien Louis einen Besuch abstattet. Von nun an hat Louis jede Nacht außerirdischen Besuch, denn die Wesen vom anderen Stern sind ganz verrückt nach seiner Kohlsuppe. Um ihm eine Freude zu machen, lassen die Freunde aus dem All Louis' Frau wieder auferstehen. Das bringt noch mehr Chaos in das Leben der beiden Trunkenbolde und bald steht das ganze Dorf Kopf.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit Blick auf die Geschichte von „Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe“ könnt es bereits ein großes Kopfschütteln geben. Zum Teil auch vollkommen zu Recht: Immerhin dreht sich hier alles um eine extraterrestrische Begegnung der ungewöhnlichen kulinarischen Art. Doch der Film von Regisseur Jean Girault („Louis und seine verrückten Politessen“) ist im Kern ein hervorragendes Genre-Highlight seiner Zeit. Eine Sci-Fi-Parodie auf das Genre selbst und den Boom der späten 70er Jahre. Doch ebenso auch eine raffinierte wie bissige Gesellschaftsschelte gegen die französische Provinz. Mehr noch: Gegen das Leben selbst. Ist es doch immerhin das melancholische wie traurige Leben von Claude Ratinier (Louis de Funès), welches vom ungewöhnlichen Besuch aus dem Trott gerissen wird. Dies zusammen mit einer abermals mehr als fantastischen Darstellung von Star-Komiker Louis de Funès und einer hohen Gag-Dichte, erzeugt hervorragendes Unterhaltungskino mit einem leichten Trash-Charme des damaligen Kinos.

Dennoch gibt es auch durchaus Kritik: Wo bereits die Geschichte an vielen Stellen eher zäh wirkt, ist es hier vor allem die Inszenierung selbst. Regisseur Jean Girault verlässt sich zuweilen zu stark auf seinen Star Louis de Funès. Dieser ist zwar, trotz seiner bereits fortgeschrittenen Schwäche (leider verstarb de Funès bereits zwei Jahre später), ein illustres wie aufgedrehtes cholerisches Stehaufmännchen, doch abseits dessen, fehlt zuweilen etwas Substanz. Doch die aufs Korn genommen Naivität sowie der Konservatismus der französischen Provinz weiß mehr als zu gefallen. Nun, nach einigen Fürzen zur Kommunikation (die wohl albernste aber irgendwie auch charmanteste Szene im Film), folgt somit ein immer wieder sehr humorvolles chaotisches Treiben, das den Beinamen Kohlköpfe mehr als verdient. Das Louis de Funès mit Außerirdischen gekonnt auf Kriegsfuß oder Freundschaftskurs gehen kann, zeigte er unterdessen bereits mit „Louis' unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen“. Doch wo zuvor die Banalität sowie der Humor im Vordergrund standen, folgt hier eher Sentimentalität und Melancholie. Ungewöhnlich und durch die improvisierte deutsche Synchro zuweilen fehl am Platz. Doch auch ebenso interessant und somit ein perfektes Beispiel für die Wandlungsfähigkeit des französischen Kinos.

Nicht zuletzt ist „Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe“ eine Parodie auf das Leben selbst: Auf Sci-Fi-Elemente, auf die Beziehung, die Politik sowie das Streben nach einer perfekten Welt. So löst eine wohlschmeckende Kohlsuppe mehr Probleme als man denkt. Klingt grotesk? Nun, genau dies liefert uns Regisseur Jean Girault aber in Perfektion. Somit ist Louis de Funès‘ zweitletzter Film erneut eine gelungene Komödie mit gehörig Biss und selbst heute noch mehr als ansehnlich. Nur schade, dass unser Lieblingskomödiant so früh von uns gehen musste. Denn gerade im O-Ton liefert er uns ein wahres literarisches Feuerwerk, sodass selbst Muttersprachler schwerlich hinterherkommen.

Fazit

„Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe“ mag trashig, etwas veraltet sowie zuweilen zäh wirken. Doch die gelungene Sci-Fi-Parodie kann nicht nur seinen Star Louis de Funès ein vorletzes Mal gekonnt in Szene setzen, sondern liefert uns auch eine rundum bissige wie äußerst humorvolle Gesellschaftskritik, die zu gefallen weiß. Für Fans als auch Nichtkenner ist somit eine Sichtung Pflicht.

Kritik: Thomas Repenning

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