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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Filmemacher Malcolm (John David Washington) und seine Freundin Marie (Zendaya) kommen von der Premiere seines Films nach Hause und warten auf die Reaktionen der Kritiker. Der Abend nimmt eine plötzliche Wendung, als Offenbarungen über die Beziehung der beiden ans Tageslicht kommen, die ihre Liebe auf eine harte Probe stellen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Eine Woche bevor mit Songbird der zweite große Film exklusiv bei Amazon Prime erscheint, der während des ersten Lockdowns gedreht wurde, veröffentlichte Netflix das Beziehungsdrama Malcolm & Marie. Bis auf das Zeitfenster, in dem beide Projekte entstanden, haben die zwei nichts gemeinsam. Sie zeigen aber mehr als deutlich, dass die Phrase Not macht erfinderisch durchaus ihre Berechtigung hat, auch wenn der Erfindungsreichtum von Malcolm & Marie jetzt nicht gerade in die Höhe ragt. Das Kammerspiel mit Tenet-Star und (Spider-Man: Homecoming) ist ein reinrassiges Beziehungsdrama. Es wird gestritten, sich entschuldigt, geweint, gestarrt, geflucht, verzweifelt, geschwiegen und – das gehört zu dieser Art von Film einfach dazu – teils ellenlange Monologe gehalten, in denen nicht nur die Beziehung der beiden Figuren thematisiert wird, auch wenn diese irgendwie an allem haftet. Selbst an den Makkaroni, die Marie ihrem Freund zu Beginn kocht.

Eingefangen wurde das alles in klinisch sauberen aber durchaus künstlerisch gehaltvollen Schwarzweiß-Bildern, die dabei behilflich sind die Stimmung zu unterstreichen. Kommt der Schwung zu Beginn noch dank des James Brown Songs Down and Out in New York City zustande, sind es schon bald Marie und Malcolm selbst, die dafür sorgen, dass in dem modernen Haus ordentlich die Fetzen fliegen. Die Diskussionen über die Wertigkeit ihrer Beziehung ergeben sich dabei fast schon organisch. Es ist ein imitiertes Lächeln, welches eine emotionale Lawine auslöst, die das Paar schon bald unter sich begräbt. Je weiter das Drama voranschreitet, desto ungeschminkter und nackter werden nicht nur die zwei Protagonisten, sondern auch die verbalen Angriffe. Irgendwann werden aus den Worten Waffen, einzig dafür verwendet, um zu verletzen und sich für frühere erlittene Rückschläge zu rächen. Der Trotz sorgt derweil für Schutzmauern aus falscher Rechtschaffenheit, die wenig später aber wieder einstürzen und erneut errichtet werden müssen, und zwar für das eigene Ego.

Malcolm & Marie könnte als Film über die Dämmerung einer Beziehung beschrieben werden, doch Regisseur und Drehbuchautor Sam Levinson (Assassination Nation) hat mit seinem Not-macht-erfinderisch-Projekt wohl mehr ein gefilmtes Bühnenstück über das Thema Reflexion gemacht. Es geht um die Eigen- und Fremdbetrachtung der persönlichen Gefühlswelt, um emotionale Wunden, die zugefügt werden, um die eigenen Verletzungen zu kaschieren oder herunterzuspielen. Im Laufe des Films gibt es in der Wohnung immer ein Monster. Mal ist es Malcolm, mal Marie. Immer jedoch fügt es beiden aktiv oder passiv seelische Schäden zu. Dem zuzusehen ist gleichermaßen betörend wie anstrengend aber auch zu großem Maße übersättigend. Am Ende von Malcolm & Marie  bleibt nichts zurück als eine Leere und das ist wahrscheinlich das größte Lob und gleichsam der größte Tadel, der diesem etwas zu selbstverliebten Drama zugesprochen werden kann.

Fazit

Wären die Worte in "Malcolm & Marie" Projektile, am Ende des Films ständen Zendaya und John David Washington bis zum Kinn in leeren Patronenhülsen. Das Kammerspiel-Beziehungsdrama des "Euphoria"-Machers ist ein sprachgieriger Koloss von Film, der den beiden Darstellern eine Bühne für ein emotionales Schaulaufen bietet. Eine Gelegenheit, die sie gerne annehmen und entsprechend auch abliefern. Das Ergebnis ist mitreißend, nicht sonderlich nachhaltig und ganz ehrlich, am Ende ist man schon froh, wenn Schweigen wieder eine Option ist.

Kritik: Sebastian Groß

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