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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Im Detroit der 1970er Jahre wird ein romantischer Arbeiter von einem skrupellosen Gangster hereingelegt, nachdem er sich in seine Freundin verliebt hat. Nach Jahren im Gefängnis kehrt er mit nur einer Mission zurück: Rache.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Trotz einiger Diskussionen auf dem Film Festival von Venedig, wo Potsy Poncirolis (Greedy People - Gelegenheit macht gierig) gesprächsarme Genre-Hymne in der Spotlight-Sektion Premiere feiert, ob die grelle Geschichte vier oder fünf Dialog-Sätze enthält, ist die rabiate Retro-Romanze tatsächlich ein beeindruckend beredtes Werk. Allerdings ist die Sprache, derer sich die im Detroit der späten 70er angelegte Story von Liebe, Rache und Gewalt bedient, nicht verbaler Natur. Stattdessen setzt das schillernde Szenario voller rauen Retro-Chics und aggressiver Ästhetik ganz auf eine Idiomatik aus Genre-Tropes, filmischen Stereo-Typen, atmosphärischen Codes und narrativen Klischees, nicht zu vergessen der kongeniale Soundtrack Music Directors Jack White. 

Dessen Kompilation voll ausgespielter Greatest Hits von Bill Withers „Lovely Day“ über Donna Summers „I Feel Love“ und Starbucks „Moonlight Feels Right“ bis zu “Nights in White Satin“ von The Moody Blues liefern zugleich melodramatisches Momentum und ironische Brechung. Einerseits verankern sie die geradlinige Story um Ex-Knacki John Miller (Alan Ritchson, The Ministry of Ungentlemanly Warfare), der mit Kellnerin Sophia (Shailene Woodley, Killer Heatein neues Leben beginnen will, noch fester in der Ära von Disco, Drogen und kriminellen Deals. Wie dem fingierten Drug Bust, mit dem Sophias Ex, Clubland-King Reynolds (Ben Foster, HustleJohn zurück in den Knast und Sophia wieder in Reynolds Arme bringen. 

Andererseits steigern und stilisieren die eingängigen Musik-Titel den Pulp-Pathos Johns Gefängnisausbruchs und Rachfeldzugs gegen Reynolds und seinen korrupten Polizei-Komplizen Savick (Pablo Schreiber, The King's Daughter). Die bewusste Überspitzung cineastischer Ikonographie, posierender Körperlichkeit und exzessiver Emotionen ist essenzieller Teil des inszenatorischen Konzepts. Die Schlichtheit der  Handlung, in der aberwitzige Logiklücken klaffen, steht im demonstrativen Kontrast zu der metikulösen Optik und visuellem Spektakel. Detroit fungiert als comic-hafte Bühne. Verdreckte Straßen, getaucht in Neonlicht, flackernde Platten-Label, durchkurvt von chromglänzenden Karosserien. Glamour und Gewalt verschmelzen miteinander in diesem buchstäblich explosiven Ambiente, das dynamische Kamera in Zeitlupen, weiten Schwenken und angespannten Close-ups einfängt. 

Fazit

Thriller-Tradition und audiovisuelles Experiment vermischt Potsy Ponciroli in einer kinematographisch überbordenden Genre-Hommage, die seine Erfahrung mit Music-Videos nahtlos auf die Spielfilm-Ebene hebt. Der Verzicht auf gesprochene Dialoge verwandelt den nostalgischen Neo-Noir in ein rein visuelles und akustisches Erlebnis. Dessen brutalen Bildern geben elegische Songs mal eine tragische, mal sarkastische Brechung. Archetypische Charaktere, die das schmale Ensemble mit spürbarem Elan verkörpert, und ein klassisches Szenario werden durch die ästhetisierte Aura gekonnt moduliert. Inhaltliche Tiefe und psychologische Feinheiten gehen dabei verloren. Doch der pulsierende Score und die rohe Kraft der Szenerie entfaltet dennoch einen hypnotischen Sog. 

Kritik: Lida Bach

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