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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Das Überleben der Besatzung einer Raumstation wird durch einen außerirdischen Pilz bedroht, der versehentlich eingeschleppt wurde. 

Kritik

Im Jahr 1955 legte The Quatermass Xperiment den Grundstein für ein eigenes Subgenre innerhalb der filmischen Science-Fiction. Die Rede ist von den sogenannten Blob Movies. Filme, bei denen eine unförmige beziehungsweise gallertartige Lebensform zur tödlichen Gefahr wird. Zumeist gelangen entsprechende Wesen aus den Weiten des Alls zu uns. So etwa in The Blob oder aber dem bereits erwähnten The Quatermass Xperiment. Doch manchmal stammen die Lebewesen, wie im Fall von X: The Unknown auch von unserem Planeten oder entstanden durch menschliches Zutun (The H-Man). Einige dieser Filme, zu denen The Unknown Terror sowie Space Master X-7 zählen, klassifizieren ihren „Blob“ klar als Fungus respektive Pilz. Ungeachtet dessen, dass der extraterrestrische Pilz in Mutiny in Outer Space vom Erscheinungsbild her eher fusselig, länglich und eher pflanzenartig anmutet, schlägt auch dieses aus dem Jahr 1965 stammende Werk in die Kerbe der Blob Movies. Inszeniert wurde Mutiny in Outer Space sowohl von Regisseur Hugo Grimaldi (The Human Duplicators) als auch dem diesbezüglich nicht genannten Arthur C. Pierce (Las Vegas Hillbillys). Außerdem zeigen sich die beiden obendrein noch für das Drehbuch verantwortlich.  

Die Handlung von Mutiny in Outer Space ist dabei zum größten Teil auf einer durch den Weltraum schwebenden Raumstation angesiedelt. Dies ist besonders für jene erfreulich, die bei Science-Fiction unwillkürlich an die Weiten des Alls, fremde Planeten sowie Raumschiffe denken. Wer also nicht ganz so glücklich darüber ist, wenn große Teile des Geschehens wie z.B. im Fall von Metaluna IV antwortet nicht auf der uns bekannten Mutter Erde stattfinden, dürfte was das angeht, äußerst zufrieden sein. Zumal Mutiny in Outer Space sichtlich darum bemüht ist, ein stimmungsvolles beziehungsweise futuristisches Ambiente zu erzeugen. So bekommen wir zu Beginn neben einer kurzen Einstellung der Mondoberfläche wiederholt ein durchs All zischendes Raumschiff samt Innenaufnahmen aus dem Cockpit und durch ein Sternenmeer schwebende Astronauten geboten. Das Highlight stellt allerdings die titelgebende Raumstation Space Station X-7 (kurz SS X-7) dar. Die Set Pieces der SS X-7 wirken nämlich äußerst liebevoll arrangiert und bieten z.B. mit einem Labor voller Pflanzen ein angenehmes Maß an visueller Abwechslung sowie räumlicher Größe.

Was die Geschichte angeht, so bekommt man hier in Bezug auf das Subgenre absolut nichts Neues erzählt. Vor der Entstehung von Mutiny in Outer Space, der in Deutschland übrigens den Namen SS-X-7: Panik im All verpasst bekam, hatte nämlich bereits eine ganze Reihe ähnlicher Filme das Licht der Welt erblickt. So sind nicht nur sämtliche der bereits eingangs erwähnten Blob Movies vorher entstanden, sondern obendrein noch ein paar weitere Filme von ähnlicher Thematik. Es lässt sich daher nicht wirklich behaupten, dass man es hier mit einem innovativen Film zu tun hätte. Dafür waren die Muster und Motive bereits zur Zeit der Veröffentlichung von Mutiny in Outer Space zu ausgelutscht. Dennoch macht die Story an sich erst einmal nicht viel falsch. Astronauten, die Proben einer auf dem Mond gelegenen Ausgrabungsstätte an Bord einer Raumstation bringen und dabei versehentlich einen extraterrestrischen Fungus einschleppen. Einen Pilz, der menschliches Gewebe zersetzt und so alsbald das Leben der gesamten Besatzung bedroht. Dazu eine Crew, die sich nebenbei noch mit Meteoritenschauern sowie einer Gefahr innerhalb der eigenen Reihen herumschlagen muss. Das hat alles schon seinen Reiz.

Doch obwohl der Plot durchaus vielversprechend klingen mag, fällt die tatsächliche Umsetzung ein wenig ernüchternd aus. Mutiny in Outer Space lässt sich nämlich nur schwerlich als spannend bezeichnen. Dies liegt hauptsächlich daran, dass der Pilz respektive die Gefahr, die von ihm ausgehen soll, kaum durch entsprechende Bilder untermauert wird. So gibt es zwar einige wenige Szenen mit dem parasitären Fungus, von denen jene einer überwucherten Leiche den gruseligen Höhepunkt markiert, doch lassen die übrigen einfach nicht genug Unbehaglichkeit aufkommen. Dabei hat z.B. Das Ding aus einer anderen Welt gekonnt vorgemacht, wie einige wenige, dafür aber gut platzierte Szenen bereits ausreichen können, um ein omnipräsentes Gefühl der außerirdischen Bedrohung aufkommen zu lassen. Auch der überarbeitete Captain, der immer unzurechnungsfähiger wird, birgt nur auf dem Papier eine echte Gefahr. Im Film trifft er eine Handvoll dem Wahn geschuldete Fehlentscheidungen, die zwar theoretisch desaströs sein könnten, letzten Endes allerdings keine allzu fatalen Folgen nach sich ziehen. Dennoch schafft es Mutiny in Outer Space trotz eines Mangels an actionreichen Sequenzen und ungeachtet aller Dialoglastigkeit noch relativ ordentlich sowie weitestgehend leerlauffrei zu unterhalten.

Im direkten Vergleich zu den großen Science-Fiction-Filmen der 60er-Jahre wirkt Mutiny in Outer Space, was die technische Umsetzung der Spezialeffekte angeht, reichlich angestaubt, sodass er nicht nur aufgrund der in schwarz-weiß gehaltenen Optik eher wie ein Film aus den 50er-Jahren anmutet. Insbesondere wenn man sich einmal vor Augen führt, dass Werke wie 2001: Odyssee im Weltraum sowie Planet der Affen gerade mal drei Jahre später veröffentlicht wurden und Die Zeitmaschine gar fünf Jahre zuvor erschien. Allerdings mussten diese auch nicht mit einem Budget von lediglich 90.000 USD zurechtkommen. Für heutige ZuschauerInnen dürfte es ohnehin keine große Rolle spielen, ob ein Film denn nun aus den 50ern oder 60ern stammt und ob die Umsetzung der Effekte die technischen Möglichkeiten des jeweiligen Jahrzehnts adäquat widerspiegelt. Aus heutiger Sicht wirken solche Werke gerade wegen der Simplizität ihrer Effekte meist einfach nur charmant. Nicht unbedingt charmant, dafür aber kurios fällt indes die deutsche Synchronisation aus. Man entschied sich nämlich dafür, wiederkehrend englische Wörter in die Sätze einfließen zu lassen. So beginnen beziehungsweise enden Aussagen wiederholt mit einem „alright“ oder es fallen Sätze wie „er möchte viel mehr facts“, was reichlich seltsam erscheint. Andererseits bietet dies inmitten der für unsere Ohren oft gestelzt anmutenden Dialoge der damaligen Zeit eine witzige Abwechslung. 

Fazit

Es wäre ein Leichtes, „Mutiny in Outer Space“ lediglich auf seine Fehler zu reduzieren. Die Story kommt einem bekannt vor, die Effekte waren bereits damals veraltet, es gibt nur wenige Action- bzw. Monstersequenzen und das Tempo des dialoglastigen Films ist auch nicht allzu hoch. Dennoch hat „Mutiny in Outer Space“ etwas Liebenswertes an sich und schafft es allen Widrigkeiten trotzend noch recht ordentlich zu unterhalten. Dabei zieht sich der unwiderstehliche Charme alter Science-Fiction-Filme durch das Geschehen. Außerdem wären da ja noch die äußerst stimmungsvollen und liebevoll arrangierten Set Pieces. „Mutiny in Outer Space“ mag kein Geheimtipp sein, hat das Herz aber am rechten Fleck. 

Kritik: Constantin Wieckhorst

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