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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Nelly und Nadine begegnen sich im KZ Ravensbrück. Sie bleiben ein Leben lang zusammen. Jahrzehnte später begibt sich Nellys Enkelin auf Spurensuche.

Kritik

Ihre Liebe beginnt an einem Ort, an dem romantische Gefühle unvorstellbar scheinen. Im Winter des Jahres 1944 wird die belgische Opernsängerin Nelly Mousset-Vos gebeten, eine Arie aus Puccinis Madame Butterfly vorzutragen. Die Melodie voller Tragik, Schmerz und Zärtlichkeit wird zum musischen Band zwischen der Zuhörerin Nadine Hwang und der Sängerin, die an diesem Weihnachtsabend ein Paar werden. Es wäre nur eine hübsche Anekdote, hätte sie sich nicht in den Baracken des KZ Ravensbrück ereignet. 

Die Geschichte, die sich von hier über Jahrzehnte entspinnt und in der Gegenwart sogar die Nachfahren der beiden Frauen einbindet, ist reif für einen Tatsachenroman. Einen solchen verfassten die realen Titelheldinnen tatsächlich über ihr bewegtes gemeinsames Leben. Doch in Druck geben wollte das literarische Tagebuch niemand. Warum, das könne sie sich nicht vorstellen, antwortet eine der Hinterbliebenen, mit denen Magnus Gertten die dokumentarische Novelle nachzeichnet, obwohl sich die Antwort aufdrängt: Eine lesbische Romanze war unerwünscht. 

Umso erfreulicher ist es, dass sich die bewegenden Ereignisse, die Nelly (Sprecherin: Anne Coesens) und Nadine (Bwanga Pilipili) zusammenführten, auseinanderrissen und wieder vereinten nun stattdessen auf der Leinwand Gestalt annehmen. Nachgestellte Szenen, verlesene Briefdokumente, Archivbilder und Heimvideos sind Teile eines biografischen Puzzles, in dem zwei Existenzen zu einer verschmolzen scheinen. Auch wenn die Inszenierung fiktionalisiertes und historisches Material nicht immer klar genug trennt, ist das dokumentarische Doppelporträt ein ebenso ergreifender wie wichtiger Beitrag zu Aufarbeitung.

Fazit

Die ergreifende Geschichte zweier Frauen, deren große Liebe im Schatten des Holocaust begann und Jahrzehnte später zu Ende ging, ist der Stoff, aus dem Leinwanddramen sind. Mit weit bescheideneren Mitteln, dafür umso mehr Hingabe verfasst Magnus Gertten einen dokumentarischen Liebesbrief an Nelly und Nadine. Jede für sich eine faszinierende Persönlichkeit, werden die Protagonistinnen durch ihren Nachlass aus privater Korrespondenz, Fotografien und Filmdokumenten lebendig. Ein filmisches Kleinod, dass nicht zuletzt die verbindende Kraft der Kunst heraufbeschwört.

Kritik: Lida Bach

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