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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Autumn ist 17. Aufgewachsen im Arbeitermilieu des ländlichen Pennsylvania, verläuft ihr Leben ohne Höhen und Tiefen. Angesichts einer ungewollten Schwangerschaft ist sie jedoch sicher, nicht auf die Unterstützung ihrer Familie zählen zu können. In ihrer Cousine Skylar, mit der sie auch die Zumutungen eines schmierigen Vorgesetzten in ihrem öden Teilzeitjob erträgt, findet sie die Verbündete, die sie in dieser Situation braucht.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Zufall oder Zynismus, dass die Berlinale im selben Jahrgang Jeremy Irons zum Jury-Präsidenten kürt und einen Wettbewerbsbeitrag zeigt wie Eliza Hittmans (It felt like Love) dritten Spielfilm? Der ist formell der nüchterne Rapport eines Trips vom ländlichen Pennsylvania nach New York, den die 17-jährige Autumn (preiswürdig: Sidney Flanigan) in Begleitung ihrer Cousine Skylar (Talia Ryder, West Side Story) für einen Schwangerschaftsabbruch auf sich nehmen muss. Unter der rauen Oberfläche schnörkellosen Naturalismus tobt ein Orkan nicht nur brandaktueller, sondern zeitübergreifender Themen.

Diese sind hierzulande kaum weniger relevant als im Heimatland der Regisseurin. Deren karge Inszenierung wechselt absichtlich szenenweise in semi-dokumentarischen Modus, der eine kriminalisierte Aufklärungsarbeit leistet. Der in mehrerer Hinsicht weite und qualvolle Weg zu systemisch erschwerter Selbstbestimmung vermischt sich organisch mit der messerscharfen Observation des alltäglichen Kampfs gegen sexuelle Gewalt, Entrechtung und Erniedrigung. Schmutzige Interieurs, eine matte Farbpalette und die einer männlichen Perspektive verschlossenen, authentische, Details (der U-Bahn-Wichser) enthüllen eine frauenverachtende Gesellschaft.

Darin wird die Verletzlichkeit junger Mädchen in einer durch physischen und psychischen Missbrauch entstandenen Zwangslage gezielt ausgenutzt. Die Notwendigkeit reproduktiver Freiheit ist dominantes, jedoch bei Weitem nicht einziges drängendes Motiv der eindringlich Chronik essenzieller Freundschaft. Skylars Beistand kommt anders als der ihrer Familien oder einer aufdringlichen Busbekanntschaft ohne Fragen, Forderungen und Verrat. Weiblicher Zusammenhalt bleibt stärkste und einzige verlässliche Verteidigung gegen ein feindseliges Umfeld, das insbesondere materiell und sozial benachteiligte Mädchen mittels biologistischer Unterdrückung entrechtet.

Fazit

Frei von Sentimentalität und Klischees beleuchtet Eliza Hittman den im doppelten Sinne weiten und hürdenreichen Weg zweier Freundinnen in einer Gesellschaft, die Frauen mehr Mitbestimmungsrecht über ihre Leiche einräumt als über ihren eigenen lebendigen Körper. Herausragende Darstellerinnen tragen mit bewundernswerter Leichtigkeit die packende Exposition der fatalen Effekte eines invasiven Patriarchats, das Mädchen konditioniert, verbalen, körperlichen und emotionalen Missbrauch klaglos zu ertragen und Frauen mittels legislativer Entmündigung zwingt, den eigenen Körper als ihren naturgegebenen Feind wahrzunehmen.

Kritik: Lida Bach

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