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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Eine junge Frau mit traumatischer Vergangenheit lebt zurückgezogen am Rand eines Waldes. Als ein Außerirdischer in ihr Haus eindringt, setzt sie sich verzweifelt zur Wehr.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Sind wir wirklich alleine im Weltraum oder gibt es in den Weiten des Alls noch anderes Leben? Und falls ja, mag es wohl Intelligenz besitzen? Wird es uns wohlgesonnen sein oder müssen wir Angst vor der eigenen Vernichtung haben? Fragen wie diese beschäftigen die Wissenschaft wie auch den ein oder anderen Normalbürger schon lange. Nicht wenige sind sich sicher: Es gibt sie, die grünen Männchen. Von unerklärlichen Phänomenen ist die Rede. Von seltsamen Lichtern am Himmel. Von Entführungen, Experimenten, abgestürzten Untertassen in der Nähe des Städtchens Roswell. Von einer amerikanischen Regierung, die all das vertuscht. Die mit Area 51 in der Wüste Nevadas ein Sperrgebiet errichtet hat, um dort ungestört geheime Forschungen an Alien-Technologie zu betreiben. Selbst unsere Vorfahren in der Antike sollen bereits mit Außerirdischen in Kontakt gekommen sein. Beweisen lässt sich wenig, aber spekulieren kann man viel. Der Gedanke an extraterrestrisches Leben kann dabei gleichwohl faszinierend wie beängstigend sein. Ein perfekter Aufhänger also für Literatur, Film sowie Fernsehen.  

In seinem 1898 erschienen Buch Der Krieg der Welten ließ H. G. Wells, einer der Pioniere der Science-Fiction-Literatur, die Erde von Marsianern mit Waffengewalt angreifen. In dem Kultfilm Invasion of the Body Snatchers aus dem Jahr 1956 gingen die Außerirdischen subtiler vor, indem sie damit begannen, uns heimlich zu unterwandern. Ähnlich sieht es in der Serie Akte X aus. Wobei sich diese inhaltlich deutlich differenzierter präsentiert. Über stolze 11 Staffeln hinweg (denen später noch zwei Kinofilme folgen sollten) ging es nicht bloß um Verschwörungen und wahrhaftige Aliens, sondern auch um das Erklären von scheinbar Unerklärlichem beziehungsweise das Widerlegen von vermeintlich außerirdischen Aktivitäten durch das Finden von wissenschaftlichen Fakten. Im Gegensatz dazu beschreitet Regisseur Brian Duffield (Zerplatzt) mit seinem Film No One Will Save You einen geradlinigeren Weg. Denn seine Mischung aus Drama, Horror und Science-Fiction stellt bereits in den ersten Filmminuten eindeutig klar, dass es Aliens wirklich gibt. Hauptfigur des Films ist die von Kaitlyn Dever (Justified) verkörperte Brynn. Eine junge Frau, die alleine in einem großen, abgeschieden am Waldrand stehenden Haus lebt.

Schnell begreifen wir, wie es um Brynn respektive ihre Verfassung bestellt ist. Anhand ihres Verhaltens wird deutlich, dass sie an Ängsten leidet und aufgrund eines für uns noch nicht näher bekannten Vorfalls gegenüber den Menschen der nahe gelegenen Stadt kontaktscheu geworden ist. Vor einigen BewohnerInnen versteckt sie sich sogar. Dass dies einmal anders war, davon zeugen Bilder in ihrem Zuhause. Ihren Lebensunterhalt verdient sie durch Schneiderarbeiten im heimischen Keller, wobei die fertiggestellten Kleidungsstücke kontaktlos über öffentliche Postkästen verschickt werden. Ganz allein ist sie jedoch nicht. Hat sie doch eine aus Miniaturgebäuden sowie kleinen BewohnerInnen aus Plastik bestehende Stadt in ihrem Haus stehen, die sie freudestrahlend begutachtet und stetig um neue Gebäude erweitert. Außerdem sehen wir, wie sie ganz altmodisch einen Brief an ihre Schulfreundin Maude schreibt. Obwohl noch kein einziges Wort gesprochen wurde, gelingt es dem Film bei uns eine große Portion Mitgefühl für Brynn aufkommen zu lassen. Zu verdanken ist dies neben der ausdrucksstarken Bildsprache dem absolut gelungenen Schauspiel Devers.

Duffield, der hier nicht nur Regie führte, sondern obendrein das Drehbuch schrieb, versteht sich aber glücklicherweise nicht nur auf Figurenzeichnung. Auch was den Aufbau von dichter Atmosphäre und Spannung angeht, vermag er zu glänzen. Wirklich verwunderlich ist dies nicht. Dass Duffield ein Händchen für stimmungsvolle Geschichten hat, stellte er bereits bei Werken wie Love and Monsters oder Underwater unter Beweis, für die er die Drehbuchvorlagen schrieb. Schon frühzeitig kündigt uns bei No One Will Save You ein seltsamer Kreis aus verdorrtem Gras vor Brynns Haus an, wovon die Protagonistin noch nichts ahnt: Sie sind hier. Doch bereits in der Nacht wird auch für Brynn deutlich, dass sie in großer Gefahr schwebt. Eingeleitet wird dieser Erkenntnisgewinn durch altbekannte Elemente des Horrorfilms. Verrücktspielender Strom, wodurch u. a. der Lichtschalter nicht funktioniert. Eine Tür, die sich unter Knarzen und Quietschen wie von Geisterhand öffnet. Seltsame Geräusche, die ertönen. Eine Silhouette, die vor dem Fenster vorbeihuscht. Das mag vielleicht abgenutzt klingen, tatsächlich funktioniert es in No One Will Save You aber erstaunlich gut und führt zu einem fesselnden Versteckspiel.

Was uns hierbei geboten wird, erinnert allein schon aufgrund des Aliens sowie des abgelegenen Schauplatzes an Werke wie Signs oder szenenweise an die Kellersequenz aus Krieg der Welten. Dabei dürfen wir immer mal wieder einen verstohlenen Blick auf den außerirdischen Eindringling werfen, wobei wir allerdings zunächst nur Teile von ihm zu Gesicht bekommen. Dadurch wird unsere Neugier nicht bloß geweckt, sondern zugleich auch befriedigt. Wir erhalten nämlich ausreichend Impressionen, um vor unserem geistigen Auge ein Gesamtbild des Wesens entstehen zu lassen. Es dauert aber ohnehin nicht mehr lange, bis wir das Wesen in seiner Gänze bewundern dürfen. Bei dessen Aussehen orientierte sich Duffield an dem „klassischen Roswell-Design“, wobei er im Verlauf des Films durchaus Variation in das Erscheinungsbild hineinbringt. Brynn gelingt es zwar die Nacht lebend zu überstehen, doch wer soll gerade ihr als Sonderling die Geschichte von einer extraterrestrischen home invasion glauben? All ihren Mut zusammennehmend begibt sie sich in Richtung Stadt.

Auf dem Weg dahin stolpert die Protagonistin über vereinzelte Zeugnisse von scheinbarem Vandalismus. Außerdem wird uns gewahr, dass die kreisrunde Erscheinung vor Brynns Haus keinen Einzelfall darstellt. In der Stadt angekommen, werden wir direkt damit konfrontiert, wie massiv Brynn von einigen BewohnerInnen abgelehnt wird. Im weiteren Verlauf des Films werden diesbezüglich immer wieder Hinweise eingestreut, die zum Ende hin ein aufschlussreiches Gesamtbild ergeben, was wiederum in einigen emotional berührenden Sequenzen mündet. Bis dahin steht Brynn jedoch eine regelrechte Tour de Force bevor, bei der sie sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zur Wehr setzt. Sonderlich viele Verschnaufpausen gönnt Duffield dabei weder ihr noch uns. Ein Ereignis jagt das nächste und wir wissen gar nicht, wie uns geschieht. Das Drehbuch strotzt nur so vor Ideen, wobei man sich durchaus daran stören kann, dass diese einem allesamt bekannt vorkommen. Da wären z. B. die berühmt-berüchtigten Entführungen via Lichtstrahl, Untersuchungen am lebenden Subjekt oder die Übernahme von Körpern. Manche Szenen erinnern dabei stark an andere Filme wie beispielsweise The Faculty.

Dies hat zur Folge, dass ab einem gewissen Zeitpunkt der Eindruck entstehen kann, No One Will Save You sei eine Art Sammelsurium an bereits da gewesenen Einfällen rund um Außerirdische. Dies passt auch zu der Art und Weise, wie die Wesen in Szene gesetzt sind. Sie haben ein unterschiedliches Erscheinungsbild, teils eigenartige Bewegungsmuster, abweichende Verhaltensweisen und ziemlich beliebig ausfallende Fähigkeiten. Letzteres hat dabei das Potenzial dem ein oder der anderen sauer aufzustoßen. Im Gegenzug kann hingegen nur schwerlich behauptet werden, dass das Gezeigte nicht unterhaltsam sei. Denn Stagnation ist für No One Will Save You ein absolutes Fremdwort. Ständig passiert etwas und die immer neuen Erkenntnisse über die Aliens sowie über Brynns Vergangenheit wissen zu fesseln. Garniert wird dies zudem mit einigen äußerst stimmungsvollen Bildern wie etwa jenem aufziehender (Gewitter)Wolken, bei denen man nicht erst Nope gesehen haben muss, um zu erahnen, was sie verbergen. Zum Ende hin überrascht Duffield, dann noch einmal so richtig. Hier kapselt er seine Geschichte klar von all dem ab, was einem zumeist sonst so über Begegnungen der vierten Art erzählt wird.

Abschließend sei noch ein sehr prägnantes Detail erwähnt, dass bis dato verschwiegen wurde. Eine Besonderheit, die einem so nicht alle Tage serviert wird. Es ist nämlich so, dass No One Will Save You nahezu komplett auf (menschliche) Sprache verzichtet. Umso beeindruckender ist es da, wie viel Gefühl wir ohne geführte Dialoge für die Hauptfigur entwickeln können. Zumal Brynns Story kein bloßer Überlebenskampf ist, sondern eine sehr intime Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Vergangenheit. Es geht um Trauma, Schuld, Reue und Vergebung. Themen, die man so in einem mit Aliens durchtränkten Science-Fiction-Film mit gehörigem Horroreinschlag nicht unbedingt vermuten würde. Derartiges effizient und ohne Sprache zu bearbeiten ist kein leichtes Unterfangen. Nichtsdestotrotz gelingt es aber, was alleine für sich genommen bereits eine respektable Leistung darstellt. Hier wollen aber außerdem noch Science-Fiction- bzw. Horrorfans befriedigt werden. Einen Spagat, den Duffield letztlich bestens hinbekommt. Da verzeiht man gerne einmal, dass vieles rund um die Außerirdischen alles andere als originär und öfter mal geradezu willkürlich erscheint. Die Messlatte für seine kommenden Regiearbeiten hat Duffield mit No One Will Save You jedenfalls ziemlich hoch gelegt.

Fazit

Mit „No One Will Save You“ ist Regisseur Brian Duffield eine stimmungsvoll inszenierte Tour de Force gelungen, bei der Drama auf das Subgenre des Cosmic Horror trifft. Erzählt wird eine gleichermaßen atmosphärische wie temporeiche Geschichte, die von der ersten bis zur letzten Minute fesselt und dabei fast gänzlich auf Dialoge verzichtet. Wer auf Aliens, Spannung und rührende Momente steht, sollte unbedingt einen Blick riskieren. Es dürfte sich lohnen.

Kritik: Constantin Wieckhorst

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