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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Akuol de Mabiors verstorbener Vater wird als Gründungsvater des Südsudans verehrt. Während ihre Mutter als Vizepräsidentin vereidigt wird, versucht die Filmemacherin herauszufinden, ob das vom Bürgerkrieg zerrissene Land jemals ihr Zuhause werden kann.

Kritik

Die erdrückende Verantwortung und Erwartung, die durch ihr untrennbar verflochtenes familiäres und politisches Erbe auf Akuol de Mabiors lastet, wird in manchen Szenen ihres dokumentarischen Essays so erdrückend, dass sie für das Kinopublikum fast physisch spürbar wird. In einem von Überschwemmungen heimgesuchten Gebiet ihrer Südsudans, dessen Gründungsvater John Garang de Mabior Akuols Vater ist, wird sie von einer der obdachlos gewordenen Anwohnerinnen als „Tochter von Garang“ unmittelbar mit dem Elend konfrontiert - und ihrer eigenen Ohnmacht.

Akuol de Mabior ist zugleich Regisseurin und Hauptfigur der eindringlichen Exploration, die harte ethische und grenzübergreifende politische Fragen aufwirft, ohne vorschnelle Antworten zu geben. Das Handwerk der Filmemacherin scheint ihr im Blut zu liegen; in die Rolle des zentralen Subjekts muss sie jedoch erst hineinwachsen. Diesen organischen Prozess beobachtet die von Akuol und Emma Nzioka konzentriert geführte Kamera erst beiläufig, dann zunehmend konzentriert während der Gespräche mit Rebecca Nyandeng de Mabior, Südsudans frisch eingeschworener Vizepräsidentin.

Ihr selbstkritischer Blick und Pragmatismus, den auch die im Exil aufgewachsene Filmemacherin und ihre Schwester Nyankuir zeigen, zum grandiosen Selbstbild ihres Mannes. Er ist unterschwellig ständig präsent und bleibt doch ein Schemen, dessen ominöser Tod bei einem Helikopterabsturz unerwähnt bleibt. Diese aufgrund der angespannten Lage im Land unvermeidlichen Auslassungen schärfen den Fokus auf die Staatsfrau und ihre beiden Töchter. Sie werden filmisch und gesellschaftspolitisch zu Repräsentantinnen der Zukunft einer ebenso jungen, unsicheren und ambitionierten Nation.

Fazit

Couragiert, differenziert, persönlich und politisch verknüpft Akuol de Mabiors packendes Debüt Familien- und Nationalhistorie zu einem dokumentarischen Diskurs über Identität, Pflichterfüllung und Ideale. Deren Scheitern vor dem Hintergrund humanitärer Notlagen prägt die individuelle Perspektive der drei Frauen vor und hinter der Kamera. Innere Konflikte der Regisseurin werden zum Spiegel ethnischer, religiöser und ideologischer Konflikte ihres Heimatlandes, dessen Geschichte Protagonistinnen und Publikum mit brutalen Wahrheiten konfrontiert: „There is no peace on the other side of freedom.“

Kritik: Lida Bach

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