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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Coalwood, West Virginia, 1957: Das örtliche Kohlebergwerk ist der größte Arbeitsgeber, und fast jeder männliche Bewohner arbeitet dort, oder wird es einmal tun. John Hickam ist der Leiter der Grube, und er hofft, daß seine beiden Söhne Jim und Homer eines Tages in seine Fußstapfen treten. Als Jim ein Stipendium für’s College bekommt, liegt es an Homer, den Traum ihres Vaters zu verwirklichen. Doch Homer hat ganz andere Ambitionen: Sein Wunsch ist es, eine Rakete zu bauen, die genau wie die sowjetische Sputnik bis ins Weltall fliegen kann…

Kritik

Am 4. Oktober 1957 schoss die Sowjetunion den ersten künstlichen Satelliten, getauft auf den Namen Sputnik, erfolgreich in eine Erdumlaufbahn: Der Startschuss des Zeitalters der Raumfahrt wurde in die Ewigkeit abgegeben. Gleichzeitig dies auch, dass die paranoiden Auswüchse im Herzen der amerikanischen, durch und durch angstbesetzten Gesellschaft rapide anwuchsen. Sputnik war nicht nur ein Meilenstein in der Historie der Wissenschaft, der Satellit hätte auch die Triebfeder dafür sein können, ein finsteres Kapitel im Zuge des Kalten Krieges werden können. Die Faszination für diesen grandiosen Fortschritt hält sich deshalb auch in October Sky folgerichtig erst einmal in Grenzen. Vielmehr malen sich die Bewohner von Coalwood, ein verschlafenes Nest in McDoweel County, West Virgina, Schreckensszenarien aus. Von Spionage und von Bombenabwürfen ist dort die Rede.

Die Augen des 17-jährigen Homer (Jake Gyllenhaal, Brokeback Mountain) aber strahlen, als er an jenem Oktober-Abend seinen Blick hoch zum Himmel richtet und den Erdsatelliten vorbeirauschen sieht. Auch er möchte Raketen entwickeln und irgendwann in das Weltall reisen. Regisseur Joe Johnston (Captain America: The First Avenger) erzählt mit seinem fünften Spielfilm eine Geschichte über die urwüchsige Kraft von Ambitionen und Sehnsüchten. Wer in Coalwood aufwächst, sollte seine Träume eher klein halten. Entweder, man überzeugt durch sportliche Leistungen und darf auf ein Stipendium hoffen oder man landet zwangsläufig in den hiesigen Minen der Bergwerksstadt. Homers Vater John (Chris Cooper, American Beauty) ist dort Vorbeiter einer Zeche, sein Leben findet vor allem unter Tage statt, was es ihm unmöglich macht, Gedanken über die unendlichen Weiten des Kosmos zu verlieren.

October Sky ist dabei nicht nur Peroid Picture, welches der routinierte Handwerker Joe Johnston in gewohnt hochwertige Stimmungsbilder zu gießen vermag. Der Film versteht sich mehr noch als ein auf wahren Begebenheiten beruhendes Märchen, in dem ein junger Mann allen Widrigkeiten zum Trotz für seine Träume einsteht und sich damit auch gegen seinen gramerfüllten Vater behauptet, der die Begeisterung seines Sohnes für die Raumfahrt nicht akzeptieren kann. Natürlich arbeitet sich October Sky dabei sehr formelhaft an den Konventionen einer klassischen Aufsteigererzählung ab und bedient den Mythos des American Dream durch eine bisweilen fast schon schabloneske Dramaturgie. Ambivalenz erhält das Geschehen maximal durch den wie immer tollen Chris Cooper, der seinem Charakter immerhin einige Brüche zugestehen darf., was den Film nicht davor bewahrt, zusehends den Ansprüchen des familienfreundlichen und erbaulichen Hollywood-Wohlfühlkinos zu erliegen.

Fazit

Mit "October Sky" zeichnet sich "Jumanji"-Regisseur Joe Johnston für ein auf wahren Begebenheiten beruhendes Märchen ab. Handwerklich ist diese von Sehnsüchten erfüllte Geschichte gelungen, auch schauspielerisch kann "October Sky" durch große Namen wie Jake Gyllenhaal, Chris Cooper und Laura Dern überzeugen. Dramturgisch aber bleibt der Film formelhaft, vermeidet weistestgehend jede Ambivalenz und bleibt letztlich den Ansprüchen des erbaulichen Hollywood-Wohlfühlkitsch treu. Für den verregneten Sonntag zur Einmalsichtung geeignet.

Kritik: Pascal Reis

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